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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Hunger in ihm. Einen Hunger, der in nächster Zeit nicht gestillt werden würde, wie er befürchtete.
    »Warum sollte ich Ihnen trauen?«, fragte Abby heiser.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, während er ihr seine Hand hinstreckte. »Weil du im Augenblick keine andere Wahl hast, Liebste.«
    Einige Momente vergingen, in denen sie gegen ihre inneren Dämonen ankämpfen musste, bevor sie schließlich akzeptierte, dass die Dämonen, die momentan auf der Jagd nach ihnen waren, weitaus gefährlicher waren als er.
    Trotzdem war Abby ihr Widerstreben anzusehen, als sie schließlich ihre Hand in seine legte.
    Dante ließ ihr keine Zeit, es sich anders zu überlegen. Er ergriff ihre Finger, und nach einem kurzen Ruck glitten sie durch die Dunkelheit. Er war verblüfft über die Enttäuschung, die in ihm darüber aufflackerte, dass Abby sich noch immer vor ihm fürchtete. Was hatte er von einer Sterblichen denn anderes erwartet?
    Leider hinterließ das Wissen, dass sie ihn als etwas betrachtete, was nur eine Stufe - oder nicht einmal eine Stufe - über den bösartigen Kreaturen stand, die sie verfolgten, ein Gefühl der Leere in ihm.
    Dante bog in eine Seitengasse ein und grübelte weiterhin über die Frau nach, die sich sehr anstrengen musste, um mit seinen langen Beinen Schritt zu halten. Er grübelte und brannte vor Verlangen nach ihrem warmen Fleisch, das sein eigenes berührte. Das war ohne Zweifel die Erklärung dafür, dass er nicht vorbereitet war, als der Höllenhund ganz plötzlich von dem Gebäude über ihnen sprang und ihn zu Boden warf.
    Im Bruchteil einer Sekunde hatte der tödliche Höllenhund ihn überwältigt und drückte ihn zu Boden. Die Säure von seinen Zähnen tropfte auf Dantes Fleisch und verursachte ihm brennende Schmerzen.
    »Verflucht«, murmelte er. »Du stinkendes, schleimiges Stück Dreck.«
    Dante versuchte den Dämon an der Kehle zu erwischen und sie aufzuschlitzen, als es plötzlich in der Luft zischte, gefolgt von dem abscheulichen Geräusch von Knochen, die zermalmt wurden.
    Dann fiel der Höllenhund auf die Seite. Offenbar war er tot.
    »Bist du verletzt?«
    Wie in einem Traum beugte sich Abby über Dante. Ihr Gesicht war mit Dreck verschmiert, und ihr Haar hing wirr und schlaff herunter, aber der Ausdruck in ihren Augen verriet Besorgnis. Dante gönnte sich einen Moment, um den hinreißenden Anblick zu genießen, ehe er sich zögernd auf den Ellbogen aufstützte. Er drehte den Kopf und betrachtete den zuckenden Dämon, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Abby zuwandte.
    »Kein schlechter Schlag, Liebste«, meinte er mit einem Blick auf das rostige Rohr, das sie mit der Hand umklammerte. »Dämonentöterin der Sonderklasse, in der Tat. Fast so gut wie...«
    »Wenn du den Namen Buffy aussprichst, pfähle ich dich«, warnte sie ihn und hob drohend das Rohr.
    Er lachte leise. »Sehr furchterregend, Süße, aber wenn du diese Aufgabe wirklich erledigen willst, muss der Pfahl aus Holz sein.«
    »Das dürfte kein Problem sein.«
    »Ohne Zweifel.« Dante kam auf die Beine und streifte den Dreck ab, der an ihm klebte. »Leider wird das bis später warten müssen. Erst einmal müssen wir uns auf den Weg machen.«
    Er ergriff Abby am Arm und lief weiter die Gasse entlang. Dabei blieb er wachsam. Äußerst wachsam.
    Verdammt noch mal. Er war von einem Höllenhund niedergeworfen worden. Vor einer wunderschönen Frau. Er würde sich bestimmt nicht noch einmal demütigen lassen.
    Vielleicht würde er getötet werden. Gepfählt, niedergemetzelt oder vielleicht auch enthauptet. Aber nicht gedemütigt. Es gab weitaus bessere Alternativen für einen stolzen Vampir.
    Fast eine halbe Stunde lang liefen die beiden schweigend nebeneinander her. Sie kamen immer tiefer in die Slumgegenden. Es gab keine neuen Überraschungsangriffe, aber Dante konnte noch immer Dämonen in der Ferne spüren. Er musste unbedingt herausfinden, ob diese sie immer noch verfolgten oder ob es Abby und ihm gelungen war, ihre Spur zu verwischen.
    Dante wurde langsamer und forschte in den Schatten, bis er an der Rückseite eines Backsteingebäudes eine schmale Tür entdeckte. Er sah sich um, um sich zu vergewissern, dass sie allein waren, bevor er ein Bein hob und die schwere Stahltür aus den Angeln trat. Ein dumpfes Krachen ertönte, und eine dichte Staubwolke bildete sich, aber das hielt ihn nicht auf. Er zog Abby in die verlassene Garage. Dann lehnte er sich gegen den verbogenen Türrahmen, um nach etwaigen unangenehmen

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