Der Narr
sich.
»Klärt, was immer ihr zu klären habt«, sagte die Blonde kühl und entfernte sich.
»Gib das sofort wieder her!«, brüllte Phil und versuchte, Sam die Flasche wieder zu entreißen.
»Du mischt halluzinogene Pflanzen in den Met.«
»Weiß nicht, wovon du sprichst«, konterte Phil.
»Alice hatte nichts getrunken. Aber das hast du erst bemerkt, als du sie vergewaltigen wolltest. Du hast sie umgebracht, um deine eigene Haut zu retten.«
Phil sah Sam mit funkelnden Augen an und packte ihn am Kragen. »Niemals würde ich so eine heiße Braut wie Alice umbringen!«, zischte der Schönling.
»Wenn du deine Haut retten willst, wäre jede Miss Universum in Gefahr. Dass der Met versaut war, ist bewiesen.«
»Unmöglich, ich hab die Flasche doch entsorgt.« Phil bemerkte sofort, dass er sich versprochen hatte, augenblicklich ließ er Sam los und atmete tief durch. »Okay, Arschloch! Aber ich war es trotzdem nicht.«
»Wieso hast du Ceallach und mich nicht davon abgehalten, den Met zu trinken?«, fragte Sam.
»Wenn ich euch gesagt hätte, was da wirklich drin war, hättet ihr ihn in eurem Zustand wahrscheinlich erst recht getrunken.«
»Du hast mich verdammt in die Scheiße geritten.«
»Ach! Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker. Mittlerweile sollte selbst dir klar sein, dass du mit der Sache nichts zu tun hast«, stellte Phil abfällig fest.
Sam sah ihn fragend an.
»Also, für die Langsamen noch einmal und das Ganze von vorne: Ich alleine im Zuber, Alice weg, Spezialmet aber im Rittersaal. Selbst der Dümmste kapiert: Problem für den lieben Phil«, spottete der Schönling. »Als ich mit Alice davor die Schenke verlassen hatte, bist du mit nacktem Oberkörper im Sitzen eingeschlafen. Die Metflasche stand vor dir.«
»Kein T-Shirt?«, fragte Sam nach.
»Korrekt! Ich habe dein hässliches T-Shirt irgendwo in der Nähe des Eingangs liegen sehen, als ich mit Alice zum Zuber ging. Als ich später wieder in die Schenke rauf gegangen bin, um meinen Spezialmet zu holen, hast du aber am Boden gelegen und dein T-Shirt angehabt. Der Dolch hat neben dir gelegen. Ich bin rauf auf die Plattform und hab die Leiche gesehen. Aber wen glaubst du, habe ich am Burgeingang getroffen? Marion! Sie hat im Raum neben dem Eingang bei Ceallach gesessen.«
»So viel weiß ich bereits.«
»Ich war mit ihr schon bei der Polizei. Marion hat angegeben, zweimal in die Schenke gegangen zu sein, einmal vor und einmal nach mir. Beim ersten Mal war angeblich alles so wie zum Zeitpunkt, als ich mit Alice zum Zuber gegangen bin – Stichwort nackter Oberkörper. Beim zweiten Mal hat auch sie dich mit dem T-Shirt am Boden liegen sehen. Marion hat aber den Dolch nie erwähnt. Ich aber schwöre dir, so wie ich hier stehe: Der Dolch hat neben dir gelegen, als ich in die Schenke gekommen bin.«
»Weiter!«
»Bei der Pyramide habe ich flüchtig einen Dolch in meinem Zelt liegen sehen. Mir wurde leider erst am Tag danach klar, was da in meinem Zelt gelegen hat. Und am Morgen war der Dolch natürlich auch schon weg. Marion hatte sich also in der Nacht der Waffe entledigt. Aber weit konnte der Dolch noch nicht sein. Ich wolle Marion unbedingt für einige Zeit loswerden, damit ich mich in Ruhe umsehen konnte. Leider hat Willi meinen Plan in den falschen Hals bekommen.«
»Du bist doch sonst nicht so zimperlich mit deinen Frauen. Frag sie doch einfach!«, schlug Sam vor.
»Ich kann machen, was ich will. Wenn ich die Nacht auf der Burg nur anspreche, verliert sie kein Sterbenswörtchen. Aber heute wird sie gestehen! Ich habe sie nicht unweit von hier an einem Baum fixiert. Sie glaubt immer noch, dass das heute auch eines unserer Spiele ist. Doch da irrt sie sich. Heute werde ich mal richtig grob zu ihr werden. Bis sie gesteht! Du kannst gerne mitkommen und mir helfen, wenn du willst«, schlug Phil vor.
»Wieso sollte man gerade dir glauben?«, argwöhnte Sam.
»Es gibt jemand, der alles bezeugen kann. Von Anfang an.«
»Was?«
»Ceallach! Du erinnerst dich? Während Nimue unseren Verfolger in Wien abgelenkt hat, sind Marion, Ceallach und ich in die U-Bahn hineingerannt. Im Prater ist Ceallach dann durchgedreht und meinte, dass er sich dort auch vor der Polizei und diesem Psycho verstecken müsse. Marion und ich wechselten uns ab, um nach ihm zu sehen. Ich habe sogar Nimue angerufen. Sie war in Wien bei einem Freund untergekommen, der ihr versprochen hatte, mit ihr ihr Auto bei der Pyramide abzuholen. Ihre Notfalltropfen waren die
Weitere Kostenlose Bücher