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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Die Ware erfüllt ihren Zweck nicht. Wir werden nicht bezahlen.«
    »Die gelieferten Güter erfüllten die vertraglichen Voraussetzungen.« Er hielt es für unnötig, mehr zu sagen.
    »Aber sie sind für unsere Zwecke nutzlos. Eine Tatsache, die auf Merkantil sehr wohl bekannt ist.«
    Sigil Paniches Augen funkelten. »Sie haben zweifellos die weitreichenden Folgen Ihrer Entscheidung bedacht, Durchlaucht?«
    Bustamonte konnte einen Einwurf nicht unterlassen. Er sprang auf. »Es wäre angebracht, die Merkantilen würden die weitreichenden Folgen ihrer Hinterlist bedenken!«
    Aiello machte eine verärgerte Handbewegung, und Bustamonte setzte sich wieder.
    Paniche warf einen Blick über die Schulter auf seine beiden Begleiter. Sie wechselten ein paar leise Worte. »Gestatten Sie die Frage«, sagte der Merkantile schließlich, »was meinte der Ayudor mit ›weitreichenden Folgen‹?«
    »Sehen Sie den Herrn zu Ihrer Linken?«
    Alle Augen wandten sich dem Fremden in Braun und Grau zu. »Wer ist dieser Mann?« fragte Paniche scharf. »Seine Kleidung ist mir unbekannt.«
    Aiello nippte an einer Schale mit Syrup. »Das ist Lord Palafox. Da wir uns nicht mehr auf Merkantil verlassen können, wandten wir uns an ihn um Rat.«
    Paniche musterte den Fremden feindselig. Er flüsterte mit seinen beiden Untergebenen. »Sie wissen sicher, was Sie tun, Erlaucht. Ich muß jedoch darauf hinweisen, daß die Produkte Merkantils nirgends ihresgleichen finden. Dieses kleine Gerät hier, beispielsweise.« Er nahm eine Brille mit winzigen halbkugelförmigen Gläsern aus einer Tasche und setzte sie auf. »Es läßt sich sowohl als Mikroskop als auch als Teleskop benutzen.« Er blickte zum Fenster hinaus. »Ich kann damit die Quarzkristalle in der Mauer an der Seeseite sehen.« Er justierte die Gläser ein wenig und betrachtete den Medaillon. »Der Junge hält ein winziges Objekt in der Hand, kaum größer als eine Pille.« Sein Blick wanderte ein wenig weiter. Er atmete überrascht ein und nahm die Brille ab.
    »Was haben Sie gesehen?« erkundigte sich Bustamonte.
    Schrecken und ein Ausdruck, der fast der Ehrfurcht nahekam, vermischten sich auf Paniches Gesicht. Er starrte den hochgewachsenen Fremden an. »Ich habe sein Zeichen gesehen. Die Tätowierung eines Breakness-Hexers!«
    »Richtig«, erklärte Aiello ungerührt. »Ich benötige den Rat eines Experten. Lord Palafox ist Dominie des Breakness-Instituts. Einige meiner Ratgeber sind der Ansicht, Merkantil würde zu einem bestimmten Preis die Brumbos von Batmarsch genauso hintergehen wie uns.«
    »Wir handeln mit allem möglichen. Wir nehmen auch Forschungsaufträge an.«
    Aiello verzog verächtlich die Mundwinkel. »Ich ziehe es vor, mit Lord Palafox zu verhandeln.«
    »Weshalb sagen Sie mir das alles?«
    »Ihr Syndikat soll erfahren, daß Ihre Heimtücke nicht unbemerkt und ohne Folgen bleibt.«
    Paniche bemühte sich, ruhig zu erscheinen. »Ich möchte Sie ersuchen, sich alles noch einmal zu überlegen. Wir haben Sie auf keine Weise hintergangen. Wir lieferten genau das, was Sie bestellten. Merkantil hat Sie immer gut bedient und wird es auch in Zukunft tun. Bedenken Sie, welche Folgen ein Abkommen mit Breakness nach sich ziehen würde!«
    »Ich habe kein Abkommen mit Lord Palafox getroffen.«
    »Das werden Sie aber – und, wenn ich offen sprechen darf ...«
    »Tun Sie es«, forderte der Panarch ihn auf.
    »... letztlich zu Ihrem Schaden.« Da Aiello nicht widersprach, wurde er etwas kühner. »Vergessen Sie nicht, Erlaucht, die Breaknesser stellen keine Waffen her. Sie treiben nur Forschungen, ohne sie praktisch zu nutzen.« Er blickte Palafox an. »Ist es nicht so?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Palafox. »Ein Dominie des Instituts ist nie ohne seine Waffen.«
    »Und Breakness stellt Waffen zur Ausfuhr her?« Paniche ließ nicht locker.
    »Nein.« Palafox lächelte. »Es ist allgemein bekannt, daß unsere einzigen Produkte Wissen und Männer sind.«
    Sigil Paniche wandte sich an Aiello zurück. »Lediglich Waffen können Sie gegen die kriegerischen Brumbos beschützen. Lassen Sie sich doch einige unserer Neuentwicklungen zeigen.«
    »Das kann nicht schaden«, drängte Bustamonte. »Vielleicht brauchen wir Palafox dann nicht.« Er warf einen finsteren Blick auf den Dominie.
    Aiello sah ihn mißbilligend an, doch Sigil Paniche holte bereits einen kugelförmigen Projektor mit Griff hervor. »Das ist eine unserer genialsten Entwicklungen.«
    Medaillon Beran hatte bisher fasziniert zugehört.

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