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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Himmel. Unsere einzige Hoffnung in dieser tragischen Stunde ist Beran, der tapfere junge Panarch! Möge seine Herrschaft so unverändert und ruhmreich sein wie die des großen Aiello!«
    »Wie gelangte diese Kunde an die Öffentlichkeit?« wütete Bustamonte.
    »Durch mich«, erwiderte Palafox ungerührt.
    Bustamontes Augen funkelten gefährlich. »Wie haben Sie das fertiggebracht? Sie standen doch unter ständiger Beobachtung.«
    »Wir Dominies von Breakness«, erwiderte Palafox, »haben so unsere Geheimnisse.«
    Die Stimme aus der Wand fuhr fort: »Auf Befehl des Panarchen Beran wurden die Schuldigen durch eine Mamaronen-Abteilung subaquäatiert. Ayudor Bustamonte steht Beran mit untertäniger Loyalität zu Diensten und wird ihn bei der Erhaltung der politischen Stabilität unterstützen.«
    Bustamonte kochte vor Wut. »Glauben Sie, Sie könnten durch diese Hinterlist meine Pläne vereiteln?« Er winkte den nächsten Mamaronen heran. »Sie wollten mit Beran zusammen sein. Das sollen Sie auch – im Leben, und morgen, beim ersten Tagesgrauen, im Tod.«
    Die Wachen standen hinter Palafox. »Durchsucht diesen Mann!« rief Bustamonte. »Durchsucht ihn sorgfältig!«
    Die Neutraloiden unterzogen Palafox einer peinlichsten Untersuchung. Jeder Zentimeter seines Anzugs wurde abgetastet, und ihm selbst ersparte man diese unwürdige Behandlung ebenfalls nicht.
    Doch die Durchsuchung brachte nichts zutage, kein Werkzeug, keine Waffe, kein Instrument irgendeiner Art.
    Bustamonte sah fasziniert und ohne Hemmung zu, und war offensichtlich bitter enttäuscht über den negativen Ausgang.
    »Ein Hexer des Breakness-Instituts und keine Wundergeräte und heimliche Waffen!« brummte er abfällig.
    Palafox, der die Untersuchung ohne jegliche Gefühlsregung über sich hatte ergehen lassen, sagte mit sanfter Stimme: »Ich glaube nicht, daß ich Ihnen eine Erklärung schulde.«
    Bustamonte lachte höhnisch. »Sperrt ihn zu Beran!« befahl er den Mamaronen. Die Neutraloiden packten Palafox an den Armen.
    »Ein letztes Wort«, Palafox blickte Bustamonte an, »denn Sie werden mich auf Pao nicht wiedersehen.«
    »Dessen bin ich mir sicher«, pflichtete Bustamonte ihm bei.
    »Ich kam auf Aiellos Verlangen, um einen Vertrag abzuschließen.«
    »Eine der Feigheit entsprungene Mission«, erklärte Bustamonte abfällig.
    »Oh, wohl eher ein Austausch unseres jeweiligen Überschusses, um unseren gegenseitigen Bedarf zu decken«, widersprach Palafox. »Mein Wissen gegen Ihre Bevölkerung.«
    »Ich habe keine Zeit für Rätsel.« Bustamonte winkte den Mamaronen. Sie drängten Palafox zur Tür.
    »Gestatten Sie mir, daß ich zu Ende spreche«, sagte Palafox sanft. Die Wachen achteten nicht auf seine Bitte. Palafox führte eine unmerkliche Bewegung aus. Die Neutraloiden schrien auf und sprangen verstört zur Seite.
    »Was ist los?« brüllte Bustamonte.
    »Er brennt! Er strahlt Feuer aus!«
    Palafox fuhr fort, als wäre er nicht unterbrochen worden. »Wie ich schon sagte, wir werden uns auf Pao nicht mehr wiedersehen. Aber Sie werden mich brauchen, und Aiellos Überlegung wird Ihnen noch sehr vernünftig erscheinen. Dann müssen Sie nach Breakness kommen.« Er verbeugte sich vor Bustamonte und drehte sich wieder den Mamaronen zu. »Kommt jetzt. Wir wollen gehen.«
     

 
4.
     
    Beran hatte das Kinn auf das Fenstersims gestützt und starrte in die Nacht hinaus. Das Wasser am Strand schimmerte, und die Sterne drängten sich in frostigen Flocken zusammen. Mehr war von hier nicht zu sehen. Sein Gefängnis befand sich hoch im Turm. Ein schwaches Geräusch, das heisere Gelächter eines Neutraloiden, drang herauf. Beran war sicher, daß sie über ihn lachten, über sein baldiges Ende. Tränen perlten aus seinen Augen, aber wie bei den Kindern auf Pao üblich, zeigte er keinerlei weitere Gefühlsregung.
    Er hörte etwas an der Tür. Das Schloß summte, und die Tür glitt zur Seite. Zwei Neutraloiden standen am Eingang, und zwischen ihnen Lord Palafox.
    Beran machte hoffnungsvoll ein paar Schritte auf sie zu – aber die Haltung der drei ließ ihn stehenbleiben. Die Mamaronen schubsten Palafox in den Raum, und die Tür schloß sich zischend. Beran senkte enttäuscht den Kopf.
    Palafox sah sich um und schien mit einem Blick alle Einzelheiten aufzunehmen. Er legte ein Ohr an die Tür, lauschte, und schritt schließlich zum Fenster. Er blickte hinaus. Außer Sternen und Strand war nichts zu sehen. Er berührte mit der Zunge eine Stelle an seiner Wange. Eine

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