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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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»Was würden Sie denn mit ihm machen? Der Vorschlag ist lächerlich. Ich bin willens, Ihnen eine Schiffsladung Frauen zu überlassen, um Ihr Prestige noch zu erhöhen, aber ich allein bestimme, was mit Beran geschehen wird.«
    Palafox blickte in die Dämmerung und lächelte. »Sie haben Angst, Beran könnte sich als Waffe gegen Sie entwickeln. Sie wollen keine Risiken eingehen.«
    »Es wäre eine Lüge, es zu bestreiten.«
    Palafox starrte in den düsteren Himmel. »Er wäre keine Gefahr für Sie. Er würde sich an nichts erinnern.«
    »Wieso Ihr Interesse für das Kind?« fragte Bustamonte lauernd.
    »Betrachten Sie es als Laune.«
    »Ich muß Sie enttäuschen«, erklärte Bustamonte barsch.
    »Es ist besser, mich als Freund, denn als Feind zu haben«, murmelte Palafox sanft.
    Bustamonte blieb vor ihm stehen. Er nickte plötzlich und lächelte gewinnend. »Vielleicht überlege ich es mir noch. Schließlich ist das Kind wirklich keine große Gefahr ... Kommen Sie. Ich bringe Sie zu Beran. Wir werden sehen, was er von Ihrem Vorschlag hält.«
    Am Tor gab Bustamonte dem Hauptmann der Mamaronen einige Befehle. Palafox, der ihm folgte, blieb neben dem hochgewachsenen schwarzen Neutraloiden stehen und wartete, bis Bustamonte außer Hörweite war. Er legte den Kopf schief, um dem Mamaronen in das harte Gesicht zu sehen. »Angenommen, ich mache wieder einen echten Mann aus Ihnen, was würden Sie mir bezahlen?«
    Die Augen glühten, die Muskeln spielten unter der schwarzen Haut. Mit seltsam weicher Stimme erwiderte der Neutraloide: »Sie meinen, wie ich Sie bezahlen würde? Indem ich Ihnen jeden Knochen im Leib zerbreche. Ich bin mehr als ein Mann, mehr als vier Männer – weshalb sollte ich die Rückkehr meiner Schwäche begehren?«
    »Ah!« staunte Palafox. »Sie sind also nicht gegen menschliche Schwächen gefeit?«
    »So ist es«, seufzte der Mamarone. »Ich habe eine große Schwäche.« Er zeigte seine Zähne in einem furchterregenden Grinsen. »Es ist meine größte Freude, zu töten. Es gibt nichts, was ich lieber tue, als kleine bleiche Männer zu erwürgen.«
    Palafox wandte sich ab und betrat den Pavillon. Die Tür schloß sich hinter ihm. Er warf einen Blick über die Schulter zurück. Der Hauptmann sah ihm mit funkelnden Augen durch die Glasscheibe nach. Palafox blickte auf die anderen Türen. Überall hielten Mamaronen Wache.
    Bustamonte saß in einem von Aiellos schwarzen Schaumsesseln. Er hatte sich einen schwarzen Umhang umgeworfen – das Tief schwarz des Panarchen.
    »Ich staune über euch Männer von Breakness«, sagte er. »Eure Kühnheit ist bemerkenswert! So unnötig begebt ihr euch in die größte Gefahr!«
    Palafox schüttelte ernst den Kopf. »Wir sind nicht so unüberlegt, wie Sie vielleicht glauben.«
    »Spielen Sie damit auf Ihre angeblichen Zauberkräfte an?«
    »Wir sind keine Zauberer«, wehrte Palafox ab. »Aber wir verfügen über erstaunliche Waffen.«
    Bustamonte musterte den hautengen braun-grauen Anzug, der weder Taschen hatte, noch sonst Raum für etwas anderes als den Körper bot. »Was immer Ihre Waffen sein mögen, zu sehen sind sie nicht.«
    »Das möchte ich auch hoffen.«
    Bustamonte zog den schwarzen Umhang über sein Knie. »Genug der Zweideutigkeiten. Laßt uns offen sprechen. Ich habe die Alleinherrschaft über Pao. Deshalb nenne ich mich Panarch. Was sagen Sie dazu?«
    »Ich sage, daß Sie ein Beispiel für praktische Logik geben. Wenn Sie jetzt Beran zu mir bringen lassen, werden wir zwei abreisen und Sie ganz den Verpflichtungen Ihres Amtes überlassen.«
    Bustamonte schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    »Unmöglich? Durchaus nicht.«
    »Unmöglich für meine Zwecke. Pao ist absolut traditionsgebunden. Die Öffentlichkeit verlangt die direkte Erbfolge. Also muß Beran sterben, ehe Aiellos Tod bekannt wird.«
    Palafox strich bedächtig über sein schwarzes Schnurrbärtchen. »Dann ist es bereits zu spät.«
    Bustamonte erstarrte. »Was soll das heißen?«
    »Haben Sie die Nachrichten von Eiljanre gehört? Die Übertragung findet soeben statt.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fuhr Bustamonte auf.
    Palafox deutete auf das Gerät in Bustamontes Sessellehne. »Überzeugen Sie sich selbst.«
    Bustamonte drückte auf den Knopf. Eine Stimme drang aus der Wand, bewegt von künstlich gesteigerter Emotion.
    »Pao, hülle dich in Trauer! Pao, stimme die Klagelieder an! Der große Aiello, unser edler Panarch, ist nicht mehr. O Kummer, o Leid! Hilflos blicken wir auf den düsteren

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