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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mindt
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zum Außer-Atem- Kommen und einen Himmel erreichen, weil man daran glaubt und weil man nicht anders kann. I have a dream. Ich träume davon, dass wir uns lieben. Es ist egal, wer wir sind. Wir sind wir, weil es so sein muss! Da ist das Schicksal geschrieben in den Linien in unserer Handflächen, unabänderlich und unabwendbar! Leon fragt sich, was Adrian sich wünscht und wonach er sich sehnt.
    »Ich muss los!« Adrian nimmt die Hand von Leons Schulter. »Ich habe einen Termin in der Küche. Ich will mit dem Koch den Ernährungsplan für Nils besprechen. Eine radikale Veränderung ist angesagt! Eure Eltern bezahlen einen Batzen Kohle, damit ihr hier sein könnt. Ich denke, da kann man erwarten, dass individuelle Probleme auch individuell gelöst werden.«
    »Ich werd noch ein paar Runden schwimmen! Is' manchmal echt cool, hier allein zu sein.«
    »Mach das!« Adrian steht auf, packt Leon, als wolle er ihn durchkitzeln, und wirft ihn ins Wasser. »Viel Spaß!«
    Leon lächelt und winkt Adrian zu. Adrian geht zum Ausgang. Mit dem als Coach hab ich voll Glück!, denkt Leon und sieht ihm hinterher. Wie mag Adrian als Mann sein? Leon kann es nur erahnen. Er stellt ihn sich aufrichtig und fürsorglich vor. Bestimmt ist Adrian ein zärtlicher Liebhaber, der eine Weltreise unternimmt, wenn er sich der Liebe hingibt. Herzensschöner oder Herzensschöne, wer mag für Adrian in Frage kommen? Darüber hat Leon noch nie nachgedacht ... bis zu dieser Sekunde. Für wen und was mag Adrians Herz schlagen? Leon kann sich gut vorstellen, dass Adrian einen Menschen liebt und das Geschlecht dabei nicht wichtig ist. Mann oder Frau? Frau und Mann? Leon kann es nicht sagen. Aber das ist auch gar nicht wichtig!
    Leon übt sich justforfun noch ein wenig in Lagenschwimmen. Da er sein Training bereits hinter sich gebracht hat, kann er es locker angehen. Für ihn ist das eine Art von Chillen, um runterzufahren. Beim Lageschwimmen wird nacheinander über gleich lange Streckenabschnitte in den Stilen und in der Reihenfolge Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil geschwommen. Lagenschwimmen bereitet Leon besonders beim Staffelschwimmen viel Spaß, weil dann jeder der vier Staffelschwimmer nur einen der vier Lagenstile über seinen Streckenabschnitt schwimmt. Dabei ist Teamgeist gefragt, und das mag Leon.
    Mitten beim Freistil bemerkt Leon mit einem Mal, dass er nicht mehr allein im Wasser ist. Nicht unweit von ihm schwimmt ein Unbekannter. Moment mal! So unbekannt ist dieser Unbekannte gar nicht! Das ist doch Sascha Lambert!, denkt Leon und kriegt Stielaugen. Sascha ist der junge deutsche Schwimmstar. Er hat bereits etliche
    Medaillen gewonnen und ist der Liebling der Printmedien. Jung. Sympathisch. Erfolgreich. Die Boulevardgazetten reißen sich regelrecht um Sascha, weil er der Traum aller Schwiegermütter ist! Einige TV-Auftritte hat er auch schon absolviert.
    Leon überlegt, wie er sich verhalten soll. So zu tun, als wüsste er nicht, wer Sascha ist, das wäre ziemlich dämlich. Immerhin ist Schloss Drachenfels ein Sportinternat, und er ein Schwimmer! Sascha anzuquatschen und ihm ein Gespräch aufdrängen, das will Leon aber auch nicht. Wieso nicht einfach er selbst sein?!
    »Hi!«, grüßt Leon. »Ausgerechnet dich hier zu treffen, hab ich nicht erwartet. Das is' ja cool!«
    »Hallo!« Sascha stoppt genau vor Leon. Mit seinen Armen drückt er das Wasser weg wie mit einem Fächer, damit er nicht untergeht. »Ich hab dich beobachtet. Du bist gut! Schwimmst du schon lange?«
    Leon fühlt sich geehrt. Saschas Kompliment erfüllt ihn mit Stolz. Gleichzeitig beweist es, dass Adrian nicht übertreibt, wenn er Leon als großes Talent bezeichnet!
    »Schwimmen war schon immer mein Ding. Mit dem Training ...«
    »Ich muss kurz abtauchen«, unterbricht Sascha Leon. »Du hast mich nicht gesehen, verstanden!«
    »Wie?«
    Sascha reißt die Augen auf, sieht Leon mit einem stechenden Blick an, was nichts anderes bedeutet als: Verpfeif mich bloß nicht! Im nächsten Moment holt er tief Luft und taucht ab. Leon kann Saschas Verhalten nicht einsortieren.
    »Hey du!«, ruft plötzlich eine Stimme.
    Leon dreht sich um. Am Beckenrand steht ein Mann Anfang 40. Er trägt eine Schiebermütze und eine schwarze Sonnenbrille. »Ja?«, fragt Leon.
    »Hast du zufällig Sascha gesehen?«
    »Wen?« Leon stellt sich dumm.
    »Sascha Lambert, der Schwimmer!« Der Mann nimmt die Mütze ab sowie die Sonnenbrille. »Ich bin sein Trainer. Es ist wichtig!«
    Was für ein

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