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Der neunte Buddha - Thriller

Der neunte Buddha - Thriller

Titel: Der neunte Buddha - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Ihnen.«
    William wehrte sich heftig gegen seinen Entführer.
    »Hilf mir, Vater! Hilf mir!«, schrie er verzweifelt.
    Der dünne Mann entsicherte die Pistole und presste sie fest gegen Christophers Schläfe. Unter sich spürte er denkalten Schnee und einen Stein, der sich ihm gnadenlos ins Kreuz bohrte.
    Pater Middleton hatte er ganz vergessen. Der Priester, von der Heftigkeit des Überfalls überrascht, stand mit erhobenem Arm mitten auf der Straße. Ob er damit einen Schlag gegen sich selbst abwehren oder die Angreifer segnen wollte, war nicht zu erkennen. Als der Junge aufschrie, fuhr er zusammen und stürzte über den glatten Schnee vorwärts.
    Da William nach wie vor Widerstand leistete, kam der untersetzte Mann kaum voran. Bei der Glätte hätte der Junge ihn beinahe umgeworfen. Den einen Arm hatte er um dessen Hals geschlungen, während er mit dem anderen bemüht war, die wild um sich schlagenden Arme des Kindes festzuhalten.
    Mit einem dumpfen Schrei stürzte der Priester herbei und versuchte den Mann zu packen. Die ruhige Stimme, die noch vor wenigen Minuten die Messe zelebriert hatte, heulte nun auf vor Angst und Wut. Er zerrte den Mann von dem Jungen fort. Beide rutschten über den eisigen Boden und suchten nach Halt. Der Angreifer fiel hin und riss den Priester mit.
    »Lauf, William, lauf!«, rief Pater Middleton. »Lauf, so schnell du kannst!«
    William zögerte einen Moment, wandte sich dann aber um und rannte in Richtung Stadt, wo er Hilfe zu finden hoffte. Der Priester suchte den Kidnapper mit einem geschickten Griff zu überwältigen. Er hatte einmal Rugby gespielt, aber der Mann unter ihm war stärker als er und hatte den Schreck des Sturzes bereits überwunden. Der Priester bekam den Mann bei der Kehle zu fassen und würgte ihn heftig. Doch diesem gelang es, ihm mit aller Wucht das Knie in die Leistengegend zu rammen.
    Pater Middleton stöhnte auf und krümmte sich vorSchmerz. Das nutzte der Mann aus, um sich ihm zu entwinden. Als er auf die Füße kommen wollte, hatte sich der Priester wieder in der Gewalt, packte ihn von unten und riss ihn zu Boden.
    Da blitzte etwas im trüben Laternenlicht auf. Als der Priester sich herumwarf, um den Mann am Boden festzuhalten, hatte der bereits ein Messer gezogen und hielt es in der erhobenen Faust. Die Klinge glänzte noch einmal im Licht auf und fuhr dann in die Brust des Priesters. Pater Middleton wollte ihr ausweichen, aber der Schwung seiner Bewegung ließ sie bis ins Heft eindringen. Er fiel über den Mann, und sein Blut spritzte in dessen Gesicht.
    »Jesus!«, schrie er auf und wand sich vor Schmerz. Er versuchte noch das Messer beim Griff zu packen, doch seine Hand hatte bereits alle Kraft verloren. Blutbeschmiert fiel sie auf die Brust herab. Mit letzter Kraft schlug er das Kreuz über seinem Herzen. Sein Arm sank herab, die Beine zuckten noch ein wenig, dann lag er still.
    Christopher wollte trotz der Pistolenmündung an der Schläfe aufstehen. Aber eine Hand legte sich schwer auf seine Schulter und drückte ihn zu Boden.
    »Ihr Bastarde!«, brüllte er. »Ihr Mörderbande!« Der Mann mit der Pistole lockerte seinen Griff nicht. Auch die Mündung der Waffe blieb, wo sie war. Im Haus auf der anderen Straßenseite ging Licht an. Dann wurde ein Fenster geöffnet.
    »Was ist denn da los?«, rief jemand.
    »Holt die Polizei!«, schrie Christopher. Der dünne Mann versetzte ihm einen harten Schlag gegen den Kopf und hielt ihm den Mund zu.
    Er sah, wie der Dicke sein Messer an der Robe des Priesters abwischte und aufstand. Seine Miene war völlig bewegungslos, von Bedauern keine Spur. Er hatte den Geistlichen getötet, als sei er ein Schaf oder ein Schwein, und sich auchnicht mehr dabei gedacht. Gar zu gern hätte Christopher ihm den Garaus gemacht. Wenigstens William war ihnen entkommen. Was auch immer mit ihm selbst geschehen mochte, der Junge war in Sicherheit.
    Schritte ertönten. Jemand lief die Straße entlang. Offenbar hatte man die Schreie gehört. Endlich kam Hilfe.
    Ein Mann trat aus dem Schatten. Er trug Mantel und Mütze von gleicher Art wie die ersten beiden, aber von besserem Schnitt und Material. Vor ihm, die Hände gefesselt und ein Tuch vor den Mund gebunden, ging William.
    Es folgte ein rascher Wortwechsel in einer Sprache, die Christopher nicht erkennen konnte. Wahrscheinlich war es Russisch, aber der Mann sagte so wenig, dass er nicht sicher war. Er öffnete schon den Mund, um William Mut zu machen, ihm zuzurufen, dass er ihn finden und

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