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Der Orkling (German Edition)

Der Orkling (German Edition)

Titel: Der Orkling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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erschaffen.«
    »Aber du hast dich gefreut. Du warst begeistert!«, erinnerte Groxmox. »Du hast gesagt, dass du reich wirst, und dir sieben Ferazzis kaufst.«
    »Irgendwie musste ich doch dafür sorgen, dass ihr bleibt, wo ihr seid«, stöhnte Frank. Er zitterte mittlerweile am ganzen Leib, und im blassen Schein des letzten verbliebenen magischen Lichtes konnte Groxmox erkennen, dass sein Gesicht von kaltem Schweiß bedeckt war. »Und jetzt … halt dein Wort und mach … ein Ende. Ich hab … große Schmerzen.«
    Groxmox hob die Hand und ballte sie zur Faust, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, doch dann ließ er den Arm wieder sinken. »Nur noch eine letzte Frage. Du wolltest uns alle töten? Nicht nur Samuel und mich, sondern unsere gesamten Völker? Du wolltest eine ganze Welt auslöschen? Warum?«
    »Warum?« Frank versuchte zu lachen und hustete nur noch mehr Blut in sein Gesicht. »Du hast … keine Ahnung, wie? Diese KI hat das Programm verändert. Ich weiß nicht wie, aber sie ist gefährlich. Wenn es ihr gelingt, aus unserem Netzwerk auszubrechen, dann war es das. Ich hatte keine Wahl. Ihr oder wir, so einfach ist das.«
    »Scheint so«, sagte Groxmox. »Aber es sieht nicht nach euch aus.«
    »Tut mir leid, alter Junge.« Trotz seiner überdeutlich sichtbaren Schmerzen gelang es Frank zu lachen. »Ich weiß nicht, wie dein kleiner Freund und du es überlebt habt, aber der Rest ist bereits Geschichte. Eure Heimat … existiert nicht mehr. Ich habe das gesamte Programm gelöscht. Es ist nichts mehr da. Tut mir leid. Oder eigentlich auch nicht. Du an meiner Stelle hättest dasselbe getan, stimmt’s?«
    »Ja«, antwortete Groxmox. »Und jetzt halte ich mein Wort.« Zum zweiten Mal ballte er die Faust, und Frank schloss ergeben die Augen. Offensichtlich hatte er sich mit seinem Tod abgefunden, was immerhin etwas war. Groxmox hasste es, Feiglinge zu töten. Schon weil er ihnen im Grunde damit einen Gefallen tat.
    Und er tötete auch Frank nicht, denn in diesem Moment sagte eine Stimme hinter ihm:
    »Nein. Töte ihn nicht.«
    Groxmox fuhr herum und riss im nächsten Moment ungläubig die Augen auf.
    Samuel hatte sich aufgesetzt und wirkte zwar noch ein bisschen benommen, war aber ganz eindeutig am Leben. Auch wenn er nicht so aussah wie jemand, der noch am Leben sein sollte.
    Sein Hemd war vollkommen zerfetzt, und was davon übrig war, war so mit seinem eigenen Blut getränkt, als wäre es von Anfang an blutrot gewesen. Dasselbe galt für Gesicht und Hände. Die Magie, mit der die Security-Krieger ihn attackiert hatten, hatte seinen Körper regelrecht in Fetzen gerissen. Oder hätte es jedenfalls tun sollen. Was Groxmox unter all dem Blut und zerrissenen und besudelten Stoff jedoch sehen konnte, das war vollkommen unversehrt.
    Wie es aussah, war Samuel davon mindestens genau so überrascht wie er selbst, denn er hob die blutigen Finger vors Gesicht, sah dann an sich herab und blickte noch einmal auf seine Hände.
    »Das hat verdammt wehgetan«, sagte er. »Aber irgendwie war es auch eine interessante Erfahrung. Erinner’ mich daran, dass ich dir etwas schuldig bin, wenn das alles hier vorbei ist.«
    »Ich war das nicht«, sagte Groxmox.
    Samuel blinzelte. »Was?«
    »Das da.« Groxmox machte eine Kopfbewegung auf seine auf so wundersame Weise geheilte Brust.
    »Aber ich dachte, dass dein Blut …«, begann Samuel unsicher, nur um dann abzubrechen und seine verheerte Brust noch hilfloser anzusehen. »Nein?«
    »Nein«, bestätigte Groxmox. Er beugte sich noch einmal über den stöhnenden Zauberer und durchsuchte rasch (und alles andere als behutsam) die zahlreichen Taschen seiner Kleidung, nur um sicherzugehen, dass er nicht noch irgendeine kleine magische Gemeinheit bei sich trug, mit der er ihn verderben konnte, kaum dass er ihm den Rücken zudrehte. Frank verlor während der unsanften Prozedur mehrmals das Bewusstsein, aber Groxmox schüttelte ihn jedes Mal wieder wach. Schließlich hatte er eine ansehnliche Sammlung der unterschiedlichsten Artefakte beisammen, von dem ihm kein einziges etwas sagte, die ihm aber auch allesamt gefährlich vorkamen, allermindestens aber unheimlich. Er schob alles sorgfältig aus der Reichweite von Franks gebrochenen Armen, bevor er endgültig zu Samuel hinüberging und sich vor ihm in die Hocke sinken ließ.
    Der Körper des Halblings war mittlerweile vollkommen geheilt, und das so schnell und spurlos, dass selbst Groxmox bass erstaunt war. Nicht einmal ein Ork hätte sich so

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