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Der Orkling (German Edition)

Der Orkling (German Edition)

Titel: Der Orkling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ausstieß, und auch nicht das scharrende Geräusch, mit dem er das Schwert aus der Scheide riss. Mit einem einzigen, gewaltigen Satz sprang er an dem zusammenbrechenden Halbling vorbei, schwang seine Waffe und schlug Samuels Mörder mit einem einzigen gewaltigen Hieb in zwei Teile, zusammen mit seiner Zauberwaffe.
    Die beiden anderen prallten entsetzt zurück, doch sie bewiesen auch, dass sie wirkliche Elitekrieger waren. Neben ihm schrie Meister Frank gellend auf, und Groxmox versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, der ihn mit dem befriedigenden Geräusch brechender Knochen gegen die Wand schleuderte.
    Doch so kurz die Ablenkung auch gewesen war, reichte sie den Security-Kriegern doch. Beide sprangen hastig zurück, doch nicht, um die Flucht zu ergreifen, sondern lediglich, um aus der Reichweite seines Schwertes zu gelangen. Einer ließ sein magisches Licht fallen, das nicht nur erlosch, sondern auch klirrend zerbrach und scharfkantige Kristallsplitter und weiße Funken auf ihn schleuderte. Der andere richtete seinen Zauberstock auf ihn, und wieder krachte und blitzte es. Groxmox war, als träfe ihn der Fausthieb eines unsichtbaren Feuerriesen.
    Viel schwerer und noch ungleich massiger als der Halbling wurde er nicht gegen die Wand geschmettert, doch selbst er stolperte einen halben Schritt zurück und brüllte im nächsten Moment vor Schmerz und Zorn, als jemand eine höllenheiße Fackel unmittelbar unter seinem Herzen anzuzünden schien. Mehr überrascht als alles andere sah Groxmox an sich herab und stellte fest, dass etwas die eisenharten Schuppen auf seiner Brust durchschlagen hatte. Knochensplitter und zerrissenes Fleisch ragten aus der beinahe faustgroßen Wunde, und sein schwarzes Orkblut floss in Strömen. Aber der tödliche Zauber hatte sein Herz verfehlt, und selbst wenn er getroffen hätte, würde es ihn nicht lange aufhalten.
    Was Meister Frank unglückseligerweise auch zu wissen schien, denn seine Stimme schwankte zwar vor Schmerz und Todesangst, doch er schrie trotzdem aus Leibeskräften: »Das ist ein Ork, ihr Dummköpfe! Das hält ihn nicht auf! Sein Kopf! Schießt ihm die Rübe runter!«
    Die beiden zielten nun tatsächlich mit ihren Zauberstöcken auf sein Gesicht, doch sie zögerten, deren schreckliche schwarze Magie noch einmal zu entfesseln, und möglicherweise hätten sie das auch noch weiter getan, doch Frank brüllte noch einmal und sogar noch lauter: »Seht ihn euch doch an, verdammt! Das ist kein Mensch!«
    Und vielleicht hätte nicht einmal das gereicht – Groxmox glaubte zu spüren, dass es den beiden trotz allem widerstrebte, zu töten – hätte die Wunde in seiner Brust nicht in diesem Moment begonnen, sich zischend und brodelnd zu schließen, und er selbst sich mühsam in die Höhe gestemmt.
    Einer der beiden Security-Krieger schrie überrascht auf und prallte schon wieder einen Schritt zurück, doch der andere entfesselte abermals die furchtbare Magie seiner Waffe. Groxmox brüllte zum zweiten Mal vor Qual und Wut, als die magische Flamme diesmal nach seinem Gesicht züngelte und nicht nur ein gehöriges Stück aus seiner Wange riss, sondern auch sein rechtes Auge auslöschte. Er brach abermals in die Knie, aber nicht, ohne vorher sein Schwert zu werfen. Die Klinge durchbohrte nicht nur den Security-Krieger und tötete ihn auf der Stelle, das Heft traf auch noch den anderen und schleuderte ihn zu Boden.
    Zum zweiten Mal binnen Kurzem krachte Groxmox mit der Gewalt eines niederstürzenden Berges auf den Boden, schlug die Hände vor das Gesicht und musste all seine Willenskraft aufbieten, um nicht vor Schmerz zu heulen. Die Wirkung dieser magischen Waffe war wirklich furchtbar. Er konnte sich nicht erinnern, dass ihm jemals so wehgetan worden war …
    Aber mehr war es auch nicht.
    Sein Blut hörte schon wieder auf zu fließen und auch sein zerstörtes Auge würde bald wieder nachwachsen. Er war ein Ork. So lange er nicht enthauptet wurde oder ihm jemand den Schädel zu Brei schlug, gab es kaum etwas, das ihn umbringen konnte.
    Damit das auch so blieb, zwang Groxmox den Schmerz mit einer gewaltigen Willensanstrengung beiseite, nahm die Hände herunter und sah seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Der zweite Security-Krieger stemmte sich bereits wieder in die Höhe. Doch er versuchte nicht, seine magische Waffe noch einmal gegen Groxmox einzusetzen, sondern lief davon; zweifellos, um mit Verstärkung zurückzukommen und zu Ende zu bringen, was sein Kamerad begonnen hatte.

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