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Der Orkling (German Edition)

Der Orkling (German Edition)

Titel: Der Orkling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Grund die Verschnürung auf, und eine schon lächerlich schmale Hand erschien und versuchte die Öffnung zu erweitern. Groxmox hatte zwar nicht einmal die Ahnung der Ahnung einer Ahnung, was das alles hier zu bedeuten hatte, griff aber trotzdem mit spitzen Fingern zu und zog die Hand aus dem Beutel, an der ein Arm und daran wiederum ein genauso grotesk zerbrechlicher Halbling hing. Der zappelte zwar heftig und sein Gesicht war vor Schmerzen zu einer Grimasse verzerrt, nichtsdestotrotz fixierte der Winzling ihn mit einer Mischung aus Verachtung und Zorn, die Groxmox zwar nicht verstand, die ihn aber trotzdem zornig machte.
    »Wer bist du?«, fauchte er, um im nächsten Moment (und einigermaßen sinnlos) hinzuzufügen: »Du solltest tot sein.«
    »Ja, das hättest du gerne, da bin ich ganz sicher«, fauchte der Halbling. Er sollte tatsächlich tot sein, fand Groxmox. Er hatte ihn immerhin mit einem Fußtritt erwischt, zwar nur ganz leicht, aber er war ein Halbling, und schließlich wusste er, wie schnell die kleinen Großfüße kaputtgingen. Manchmal schon, wenn man sie nur schief ansah.
    Groxmox dachte einen Moment lang darüber nach, eindeutig ein bisschen mehr zu tun, als den Halbling nur schief anzusehen, rief sich dann aber in Gedanken selbst zur Ordnung und beschloss, den vorlauten Wicht noch eine kleine Weile am Leben zu lassen.
    Irgendwie fand er ihn ganz lustig. Auch wenn er sich zugleich fragen musste, was dieses Wort eigentlich bedeutete.
    »Also«, hakte Groxmox nach, »wer bist du?«
    Er wurde schon wieder ein bisschen ärgerlich, als der Halbling nicht antwortete, aber dann ging ihm auf, dass er das ja möglicherweise gar nicht konnte, weil er vielleicht ein bisschen zu fest zugegriffen hatte. Tatsächlich lief der Kleine gerade ein bisschen blau an, und als Groxmox (nachdem er ihn eine weitere Weile interessiert betrachtet hatte) seinen Griff behutsam lockerte, antwortete er auch nicht gleich, sondern rang zunächst einmal japsend und ausgiebig nach Luft. Noch vor Tagesfrist hätte Groxmox ihm einfach den dürren Hals gebrochen oder ihn zurück in seinen Beutel gestopft, um ihn dieses Mal wirklich luftdicht zu verschließen, aber nun entdeckte er schon wieder ein neues Wort, das er bis zu diesem Abend ganz bestimmt nicht gekannt hatte: Geduld.
    Er wartete, bis der Halbling einigermaßen zu Atem gekommen war und schüttelte ihn auch dann gerade behutsam genug, um ihn am Leben zu lassen. Mit ein bisschen Glück.
    »Also?«, fragte er schließlich.
    »Also was, du grüner Grobian?«, japste der Halbling, der mittlerweile selbst ein bisschen grün im Gesicht geworden war. Vermutlich war ihm von dem ganzen Geschüttel inzwischen furchtbar übel.
    Groxmox zog demonstrativ die linke Augenbraue hoch und drückte zu, allerdings nur ganz vorsichtig, sodass die Rippen des Wichtes zwar hörbar knackten, aber einigermaßen ganz blieben. »Dein Name«, erinnerte er.
    Diesmal dauerte es ein bisschen länger, bis der Halbling wieder zu Atem gekommen war. »Sam … uel«, japste er. »Ich bin … Samuel Fromtown. Und du bringst mich um, wenn du …«, er hustete, »… auch noch nur noch ein bisschen fester zudrückst.«
    Groxmox dachte einen (ausgiebigen) Moment über diese Behauptung nach und kam zu dem Schluss, dass sie wohl stimmte. Er verzichtete darauf, noch fester zuzudrücken.
    Eine Weile verging, in der das grün angelaufene Gesicht des Halblings schon wieder einen deutlichen Stich ins Bläuliche bekam, dann japste er: »Ich … ersticke … gleich.«
    »So?«, fragte Groxmox. Dann verstand er und lockerte seinen Griff ein wenig.
    »Danke«, japste der Halbling. »Auch wenn du mich sowieso umbringen wirst. Aber immerhin …«
    »Dich sowieso umbringen?«, wiederholte Groxmox. »Aber warum denn?«
    Samuel funkelte ihn nur zornig an und antwortete gar nicht, bot aber trotzdem all seine Kräfte auf, um sich aus dem Griff des Orks zu befreien, was dieser nicht einmal zur Kenntnis nahm. Schließlich raffte der Kleine sichtbar all seinen Mut zusammen und zwang einen Ausdruck von Trotz auf sein Gesicht, in dem allenfalls noch eine Spur von Furcht zu erkennen war.
    »Mach schon!«, sagte er herausfordernd. »Ich habe keine Angst!«
    Groxmox sah ihn nachdenklich an, zuckte dann mit den Schultern und stopfte ihn zurück in seinen Beutel, wo der Wicht sofort wieder zu keifen und heftig zu zappeln begann.
    Groxmox ignorierte beides. Das alles hier war sehr seltsam.
    Er musste nachdenken.
    Nachdem er das eine geraume Weile

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