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Der Osmanische Staat 1300-1922

Der Osmanische Staat 1300-1922

Titel: Der Osmanische Staat 1300-1922 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kreiser
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die erste leidenschaftslose, alle
persönlichen und politischen Aspekte einbeziehende Darstellung von Abdülhamid II.
I)ie kurze, aber ereignisschwere Epoche der Zweiten Konstitution (1908-1918) beschäftigt eine größere Gruppe von Forschern (u. a. KANSU), die nicht zuletzt ihre wirtschaftlichen (TOPRAK) und kulturellen (GENCER) Seiten interessieren.
    Viele Autoren wenden sich weiterhin militärischen Themen von der Technologie des
Kanonengusses (AYDÜZ) über das Befestigungswesen auf dem Balkan (M. L. STEIN) bis zu
den deutschen und englischen Ausbildern der Spätzeit zu (RÖMER). Sehr lebendig ist die
Beschäftigung mit der älteren Marinegeschichte (FLEET, ZACHARIADOU u.a.).
    Die folgende Liste enthält auch eine Zahl von Stadt- und Regionalstudien aus fast allen
Teilen der osmanischen Welt. Eine Gemeinschaftsarbeit (E. ELDEM, 1). GOFFMAN, B.
MASTERS) wurde in der Absicht verfaßt, durch den Vergleich von Istanbul, der Hafenstadt Izmir und dem Karawanenzentrum Aleppo das Osmanische an der osmanischen Stadt
herauszuarbeiten. Eine eindringliche regionalhistorische Monographie ist H.-L. KIESERS
Buch über die ethnischen und religiösen Konflikte in den Ostprovinzen der Türkei (18391938). Die Liste enthält wichtige Arbeiten zu den jüdischen und christlichen Gemeinschaften, wobei ein Sammelwerk von GREENE hervorgehoben werden kann, weil es mehr
als eine Religionsgruppe behandelt.
    Unter den finanzgeschichtlichen Arbeiten ist die von OZVAR bemerkenswert, weil sie
erstmalig eine präzise Vorstellung von den sogenannten mälikanes, auf Lebenszeit verliehenen Steuerpachten, im späten 17. Jahrhundert vermittelt (dazu auch die derer-Edition
von NAGATA e.a.). Zünfte sind ein Gebiet, mit dem sich schon mehrere Forschergenerationen befaßt haben. Die hier ausgewählte Studie von E. Yi untersucht 50 Istanbuler Zünfte, mit einem besonderen Augenmerk auf solche mit christlichen und jüdischen
Mitgliedern.
    Neuere Arbeiten zur Bildungsgeschichte haben die eher linear angelegten Aufzählungen
von Lehrplänen und Statistiken überwunden und versuchen, allgemeine Schlußfolgerungen
zu ziehen. Die inzwischen häufig zitierten Dissertationen von SoMEI. und FORTNA kommen
interessanterweise zu ganz gegensätzlichen Schlußfolgerung über die Ergebnisse der
hamidischen Schulreformen. HAGEN hat sich in einer großen Monographie erfolgreich an
die komplexe Entstehungsgeschichte von Kätib Vlebis geographischem Hauptwerk
Cihännürnä gewagt.
    Das Internet hat den Zusammenhang der osmanistischen „Community" wesentlich
intensiviert. Die aktive oder passive Mitgliedschaft in Newsgroups wie H-Turk (http:// www.h-net.org/-turk/) ist für die Mehrzahl der historisch arbeitenden Osmanisten eine
Selbstverständlichkeit, um sich über Neuerscheinungen und teilweise sehr ausführliche
Rezensionen zu informieren. Der Online-Zugang zu Bibliotheken auch innerhalb der
Türkei wie zur Nationalbibliothek in Ankara/Milli Kütüphane (http://
www.mkutup.gov.tr), zur Türkischen Geschichtsgesellschaft/Türk Tarih Kurumu (http://
www.ttk.org.tr) oder zum Zentrum für islamische Forschung / Isläm Arastimalarl Merkezi
(http://www.isam.org.tr/) ist außerordentlich hilfreich. Die Seite http://
www.arsivder.org.tr/turkiye_arsivleri.asp enthält Links zu weiteren Archiven in der
Türkei.

    I)ie wichtigste türkische Handschriften-Sammlung (Süleymaniyc Kütüphanesi) und die
osmanische Abteilung des „Staatsarchivs" (Osmanli Ar{ivi unter http://
www.devletarsivleri.gov.tr/katalog/) sind heute bequem recherchierbar. Die Bestände des
Topkapi-Sarayi-Archivs können freilich noch nicht über das weltweite Netz konsultiert
werden.
    Ein langfristig angelegtes Unternehmen der Harvard University ist das Projekt Ottoman
Historians, das sich als Wiederaufnahme von FRANZ BABINGERS „Geschichtsschreiber der
Osmanen und ihre Werke" (vgl. S. 93) versteht. Seit 2003 erscheinen die ersten, frei
zugänglichen Artikel des auf fast 1000 Chronisten berechneten Korpus (http://
www.ottomanhistorians.com/index.htm). Das von Walter Andrews an der University of
Washington betreute Ottoman Text Archive Project (http://courses.washington.edu/otap/)
hat zwar einen Schwerpunkt in der „klassischen" Literatur, stellt aber für die gesamte
Osmanistik wichtige Beispieltexte und Transliterationshilfen bereit.
    ALLGEMEINES/NACHSCHLAGEWERKE
    K. ~t4EK, C. Ocuz (Hg.), Osmanli, 12 Bde., Ankara 1999.
    DIEss., The Great Ottoman-Turkish Civilisation, 4

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