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Der Osmanische Staat 1300-1922

Der Osmanische Staat 1300-1922

Titel: Der Osmanische Staat 1300-1922 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kreiser
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vielen Ländern, wichtige Titel werden ins Türkische übersetzt,
während zahlreiche türkische Forscher in anderen Sprachen publizieren.
    Verschiedene Entwicklungen der internationalen Osmanistik haben sich schon im letzten
Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts angekündigt. Bei aller Bewahrung der Vielsprachigkeit der
Forschungsliteratur ist der Anteil von Veröffentlichungen in türkischer und englischer
Sprache so stark angewachsen, daß nicht nur wie bisher Arbeiten in kleinen Sprachen"
vielfach ignoriert, sondern auch z. T. gewichtigere Monographien und Artikel in Deutsch
oder Französisch von der Mehrzahl der Autoren nicht wahrgenommen werden. GorrFRiED HAGEN charakterisiert am Beispiel einer amerikanischen Dissertation die Verhältnisse: „The rest of the field of Ottoman studies has disappeared behind the language
barrier, without even an acknowledgment of its existence, not to mention a discussion."
    Mit der Einstellung des Turkologischen Anzeigers (s. S.161) im Jahr 2000 ist das
wertvollste Hilfsmittel zur bibliographischen Orientierung für die Gesamtturkologie, vor
allem aber für die historische Osmanistik verschwunden. Es ist seitdem schwerer geworden,
die Produktion außerhalb der großen Zentren zu verfolgen. Die Lücke kann durch die
digitalisierten Ausgaben des Index Islamicus (http://www.brillonline.n1) nur teilweise und
ausschließlich für Titel in den westeuropäischen Hauptsprachen ausgeglichen werden.
    Hier kann nur eine Auswahl von Monographien seit Erscheinen der ersten Auflage dieses
Buchs gegeben werden. Es soll aber zumindest auf die Zeitschriftenliteratur und wichtige
Kongreßakten hingewiesen werden, nicht nur, weil diese Genres einen Einblick in die
aktuelle Forschungslandschaft erlauben, sondern auch weil zahlreiche Autoren ihre
Ergebnisse nie in Buchform zusammenfassen.
    Außerhalb der Türkei haben mehrere Zeitschriften osmanistische Schwerpunkte und
einen bedeutenden Rezensionsteil: Turcica. Revue d'Etudes Turques (zuletzt Bd. 39, 2007)
bleibt gleichsam das „Flaggschiff" unter den Periodika. Ihre letzten Jahrgänge (27-, 1995-)
sind auch online im Volltext recherchierbar. Fester etablieren konnten sich auch Archivum
Ottomanicum (22, 2004) und das International Journal of Turkish Studies (11, 2005). Einen
wachsenden Anteil an osmanistischen Artikeln und Besprechungen findet man im
International Journal of Middle East Studies (IJMES). In der Türkei ist mit Tarih ve
Toplum. Yeni Yaklajtmlar (1-, 2005-) eine vielversprechende, alle sechs Monate erscheinende, theoretisch sensible Geschichtszeitschrift entstanden. Drei weitere Halbjahreszeitschriften sollen noch wegen ihren Schwerpunkten auf Bibliographie und Kritik
genannt werden; sie werden freilich nur in wenigen europäischen Bibliotheken geführt:
Türkii.e Araitirmalart Literatür Dergisi (1-, 2003-), Kebikev (1-,1995-) und Müteferrika (1-,
1993-). Die wichtigsten Kongresse bleiben der International Congress an the Economicand
.Social History of Turkey; die Veranstaltungen des Comite International des Etudes Pre-
Ottomanes et Ottomanes (CIEPO, Zagreb 2008) und die Internationalen Kongresse für
Türkische Kunst (zuletzt Budapest 2007).
    Im vergangenen Jahrzehnt wurden mehrere große Überblickswerke veröffentlicht bzw.
in Angriff genommen. An erster Stelle ist auf die im Erscheinen begriffene Cambridge
fhstorp of Turkt_31 aufmerksam zu machen, deren vier Bände größtenteils den osmanischen
[.ändern gewidmet sind. In der Türkei entstand (subventioniert aus einem Fond des Präsidenten der Republik) das zwölfbändigc Sammelwerk Osmanli, das so gut wie alle
Gebiete der Politik, Wirtschaft und Kultur des Osmanischen Reichs abdeckt und unter
Beteiligung zahlreicher nichttürkischer Autoren realisiert wurde. Neben einer Anzahl
schlichter, zusammenfassender Beiträge finden sich auf alle Bände verteilt Arbeiten, die
auf frischen Quellenstudien und neuen Einsichten beruhen. Parallel dazu entstand die
englischsprachige Auswahl The Great Ottoman-Turkish Civilisation in vier Bänden.

    Die schon vor dem Berichtszeitraum begonnene ambitionierte Isläm Ansiklopedisi der
Stiftung der Religionsverwaltung (Türkiye Diyanet Vakfi) hat ihren osmanistischen
Schwerpunkt beibehalten (2007 erschien Bd. 32 bis zum Lemma Nesih) und muss schon
heute neben der inzwischen in Angriff genommenen dritten Auflage der Encyclopaedia of
Islam (zunächst in Form von Vierteljahresbänden/Quarterlies und Online-Texten)

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