Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
Vom Netzwerk:
menschliche Wesen sich angeschlossen hatten. Aber die Outsider-Sterne waren anderer Natur.
    Wie konnte ein stellares Geschöpf im Besitz unvorstellbarer Intelligenz und Macht sich der Gemeinschaft anderer vernunftbegabter Wesen verweigern? Welche Besessenheit oder Psychose mochte es dazu veranlassen, alle Verbindungen abzubrechen und seinem eigenen einsamen Weg zu folgen? Quamodian hatte oft Debatten über dies Geheimnis gelauscht, das zu den grundsätzlichen Forschungsaufgaben der Station Exion zählte, und es auch mit Molly und Hawk diskutiert. Aber er hatte nie eine wahrhaft einleuchtende Antwort gehört.
    »Sind sie imstande zur Erwiderung, Sir?« schnurrte der Kommunikator. »Der Sender erwartet eine Antwort.«
    »Einen Moment noch. Erst muß ich alles lesen.« Cliff Hawk hat mich damals gebeten, zu ihm zur Erde zu kommen, lautete der Transfunktext weiter, und ich ging, weil ich ihn liebe. Ich kann es nicht ändern. Ich ging zu ihm, weil ich um ihn fürchtete. Und nun habe ich entdeckt, daß er genau das beabsichtigt, was ich befürchtet habe. Er hat zuviel über Outsider-Sterne herausgefunden – oder zu wenig. Andy, kannst du glauben, daß er versucht, einen Outsider-Stern zu erschaffen? Ich benötige Hilfe, um ihn daran zu hindern. Andy, Du mußt Solo Scott finden und ihn zur Erde bringen. Er ist der große Outsider-Spezialist. Falls überhaupt jemand, so kann nur er Cliff und seinen gefährlichen neuen Outsider aufhalten. Beeile Dich, Andy! Außer Dir habe ich keine Hoffnung. Quamodian seufzte matt. Mollys Gefühle für ihn waren unverändert. Wie früher durfte er ihr kleiner Helfer sein, wenn sie ihn brauchte.
    »Nun, Sir?« surrte der Kommunikator ungeduldig. »Möchten Sie antworten?«
    »Zuerst will ich ein lokales Gespräch führen. Mit Dr. Solomon Scott. Vor einiger Zeit war er Direktor der Stellarsektion.«
    »Ja, Sir.« Der Kommunikator summte drei Sekunden lang. »Bedaure, Sir. Dr. Scott ist nicht erreichbar. Er hat Exion vor vier Jahren zum Zweck einer Forschungsexpedition verlassen und ist bisher nicht zurückgekehrt. Er ist vermutlich tot, Sir.«
    »Das ist äußerst bedauerlich«, bemerkte Quamodian, doch zugleich durchrann ihn ein Schauer irrationaler Hoffnung. War Scott unerreichbar, konnte er allein zur Erde. Womöglich wurde Andy Quamodian nun der Held, der zu Mollys Rettung eilte! »Gib folgende Antwort durch: ›Liebste Molly, ich möchte dir helfen, aber Scott kann ich nicht mitbringen. Er hat Exion ein Jahr später als du verlassen und einen Flug zu einem Outsider unternommen, jenem, den Cliff entdeckt hatte. Er ist nie zurückgekehrt. Aber ich werde kommen, Molly, weil ich dich trotz allem noch immer liebe. Antworte sofort, ob du einverstanden bist.‹ Ende des Textes.«
    Seine Worte flackerten über den Kontrollschirm, während der Kommunikator sie sendete. Mit ungeduldig gerunzelter Stirn wartete er auf Mollys Antwort. Er wußte, daß seine Botschaft bereits die ferne Erde erreichte, indem die Impulse automatisch den kürzesten Weg durch die Windungen des Hyperraums nahmen, wo weite Lichtjahre sich auf Mikro-Mikrons reduzierten. Der Kommunikator desaktivierte sich mit einem Klicken. Ringsum summte leise das Haus. Er schritt um den Kommunikator und beobachtete die Leuchtsymbole der Universaluhr. Furcht flüsterte ihm ein, daß Molly seine Hilfe nicht länger wollte. Nicht ohne Scott. Sie wußte, daß Andy Quamodian nie ein richtiges Mitglied des Forschungspersonals gewesen war, sondern bloß eine Art von Meerschweinchen. Scott hatte die Vermutung überprüfen wollen, daß sein merkwürdiger Orientierungssinn auf einem transpsychischen Effekt beruhe, ihn aber später, als sich die Aussichten der Outsider-Forschung erhöhten, aus dem Projekt entlassen.
    »Monitor Quamodian!« Das Surren der Maschine schreckte ihn aus seinen Überlegungen. »Eine Sendermeldung bezüglich Ihrer transgalaktischen Übermittlung ist eingetroffen.«
    »Was ... was antwortet Molly?«
    »Es liegt keine Antwort vor, Sir. Kein Kontakt kommt zustande.«
    »Warum nicht?« Seine Stimme klang brüchig. »Ist Molly Zaldivar etwas geschehen?«
    »Darüber haben wir keine Informationen, Sir.«
    »Laß eine weitere Nachricht senden.« Er versuchte das Zittern seiner Stimme zu verschlucken. »An Molly Zaldivar, Daten wie zuvor. Text: ›Bin unterwegs zur Erde. Gezeichnet: Andy Quamodian.‹«
     
    Rasch, aber umsichtig bereitete Quamodian seine Abreise vor. Er verständigte seinen Vorgesetzten, erteilte dem Kommunikator

Weitere Kostenlose Bücher