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Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
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wenige Minuten Fußweg. Dort duschte Quamodian, aß und trank durstig kalte Milch. »Wie lange wird es dauern, Prediger«, wollte der Junge erfahren, »bis sie eintreffen?«
    Quamodian überlegte. »Ungefähr eine Stunde.«
    »Kaum zu glauben. Dann werde ich alle diese verrückten dreiköpfigen Wesen und Käfer mit grünen Panzern sehen und ...«
    »Wir pflegen die physischen Eigenheiten irgendwelcher Bürger nicht zu bemängeln«, sagte Quamodian streng. »Haben deine Eltern dir das nicht beigebracht?«
    »Ja, doch.«
    »Da fällt mir ein, wo stecken deine Eltern denn? Sind sie nie daheim?«
    »Doch, Prediger. Sie sind bloß ... äh ... unterwegs.«
    »Rufe!«
    »Ja, Prediger?« Das Gesicht des Jungen war engelgleich unschuldig.
    »Wir wollen mit dem Unfug aufhören, Rufe. Du verschweigst etwas. Heraus mit der Sprache.«
    »Es ist ... nun, Prediger, es ist ... äh ... merkwürdig. Sie sind mit einem Gleiter nach Nuevo York abgeflogen.«
    »Nuevo York? Das liegt zweitausend Meilen entfernt.«
    »Ein bißchen weiter, Prediger. Ich schätze, daß sie für jeden Flug zwei Tage brauchen.«
    »Und warum sind sie dorthin?«
    »Das ist ja eben so merkwürdig, Prediger. Ich meine ... ehrlich, Prediger, es ist alles in Ordnung mit meinem Eltern. Sie sind nicht verrückt oder so etwas. Bloß, sie haben das gleiche gesagt wie Sie, daß hier ein Outsider los sei, und der Robot-Inspektor wollte nicht auf sie hören, und sie besitzen keine Vollmacht für einen direkten Kontakt mit Almalik, anders als Sie. Also dachten Sie, es wäre besser, sie melden es in Nuevo York, wo die Leute vielleicht mehr Interesse daran haben würden.«
    »Du verschweigst noch immer etwas«, beschuldigte Quamodian den Jungen. »Warum solltest du dich schämen, weil sie von dem Outsider wissen?«
    »Klar, Prediger. Nur ...«
    »Was?«
    Der Junge errötete. »Nur, daß sie vor zwei Tagen von ihm geredet haben. Da sind sie abgeflogen.«
    »Das ist unmöglich. Vor zwei Tagen war der Outsider noch gar nicht entstanden ... Oh, jetzt verstehe ich ...«
    Unbehaglich nickte der Junge. »Das ist es, Prediger, das mich so wundert. Sie dachten, da sei ein Outsider, als es noch keinen gab.«
     
    Rechtzeitig vor Ablauf der geschätzten Frist fanden sie sich wieder bei der Transit-Station ein, doch das Einsatz-Team kam früh. Offenbar hatte man diesmal keine Zeit verloren. Ein Dutzend grasgrüner Wesen in Spiralengestalt verließ den Transflex-Kubus. »Was ist das, Prediger?« fragte Rufe.
    »Gaffen ist unhöflich. Ich kenne die Spezies nicht. Irgendeine Art von Multi-Bürger.«
    »Und da! Und – oh, Mann, der dort!«
    »Alles anständige Bürger.« Doch selbst Quamodian sog heftig den Atem ein, als er im Gefolge einer schaumigen, halbflüssigen rosa Blase den Rachen, dem eines Hais ähnlich, und die Schlitzaugen eines Bürgers sah, der eindeutig von Fleischfressern abstammte. Die beiden mächtigen, klauenbewehrten Beine und zwei obere Tentakelglieder, die Elefantenrüsseln glichen, waren nicht unbedingt geeignet, um einen Mangel an Vertrauen zu beheben. Das vierte Mitglied der Gruppe jedoch, das auf Quamodian zuschritt, war auf eine Weise menschlich, die ihn für einen langen Moment bestürzte. Die Frau trug die Tracht eines Galaktischen Bürgers, ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit geschminkt, das dunkle Haar zu einem parfümierten Turm hochgesteckt. Mit einem Ruck blieb sie vor ihm stehen. Ihre Augen weiteten sich.
    »Monitor Quamodian«, sagte sie unter Quamodians starrem Blick, »falls Sie mich wahrhaftig nicht erkennen sollten, ich bin Senior-Monitor Clothilde Kwai Kwich. Möglicherweise interessiert es Sie, daß ich mit meinen Untergebenen ins Hauptquartier des Ordens zurückzukehren vermochte, wo wir mit einer neuen Analyse der über Outsider vorliegenden Daten begonnen haben.«
    Quamodian schluckte zweimal. »Ich bin erfreut, daß Sie davongekommen sind«, nuschelte er hastig und streckte eine schweißige Hand aus. »Ich habe Informationen über Ihr weiteres Schicksal zu erhalten versucht, aber niemand ...«
    »Ersparen Sie uns Nebensächlichkeiten«, schnauzte sie. »Bitte fassen Sie sich kurz und eindeutig, wenn es überhaupt erforderlich sein sollte, daß Sie sprechen. Ihr idiotisches Verhalten hat mich gezwungen, eine weitaus interessantere Arbeit im Hauptquartier zeitweilig aufzugeben. Mein Auftrag lautet, den Blödsinn zu bereinigen, den Sie angerichtet haben.«
    »Ich habe nichts angerichtet ...«
    »Der Outsider, mit dem Cliff Hawk Kontakt

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