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Der Pakt - Rügen Thriller

Der Pakt - Rügen Thriller

Titel: Der Pakt - Rügen Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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später anzureisen, damit wir uns nach meiner Rückkehr aus Thailand zu einem Gespräch treffen können. Ich signalisierte, dass ich bereit sei, ihm einen Anteil zu zahlen, aber nur gegen gewisse Garantien. Kirijenko ging darauf ein.« Gruber lächelte maliziös. »Das gab mir die Gelegenheit, mir eine Garantie für die Ewigkeit zu verschaffen. Indem ich die Bedrohung eliminierte.«
    »Und Kerstin?«, flüsterte Nora mit zitternder Stimme. »War sie vielleicht auch eine Bedrohung?«
    Als Gruber den Kopf zu ihr drehte, lag echte Überraschung in seiner Stimme. »Du weißt es wirklich nicht, oder?«

63
    Indem ich die Bedrohung eliminierte. Manja hatte die Lautsprechertaste ihres Telefons betätigt. Wie gelähmt hatten sie und Schilling der Unterhaltung gelauscht.
    Jetzt löste sich der SoKo- Chef aus seiner Starre. »Das reicht. Wir müssen dahin und Gruber festnehmen. Los, schnell, kommen Sie!«
    Sie rannten die Treppe hinunter, an dem verdutzten Lösch vorbei. »Sagen Sie Ihrem Chef, dass wir hier fertig sind«, rief Manja ihm zu.
    Dann saßen sie in Schillings Wagen und rasten zur Lindenstraße, die nur sechs Minuten entfernt lag. Manja hielt ihr Handy hoch, so dass sie beide mithören konnten.
    »… Ich habe dich geliebt, Nora. Ich habe dich mehr geliebt als mein Leben. Und du hast es nicht einmal bemerkt!« Seine Stimme verzerrte sich vor Wut. »Weil du immer nur Augen für Peter hattest!«
    »Aber …«, stammelte Nora. »Du warst sein Freund …«
    »Was hat das denn damit zu tun?« Gruber spie die Worte förmlich aus. »Als wir dir damals zum ersten Mal begegneten, genügte ein Blick, ein einziger verdammter Blick, und ich wusste, dass du die Frau bist, die für mich bestimmt ist. Die Frau, der ich mein Leben widme. Die Frau, mit der ich Kinder haben möchte. Und du«, wiederholte er voller Bitterkeit, »du hast es die ganze Zeit nicht bemerkt. Du hast mich überhaupt nicht wahrgenommen.«
    »Aber … wieso hast du nie …«
    »Weil ich genau wusste, dass ich keine Chance hatte. Nicht den Hauch einer Chance. Plötzlich wart ihr ein Paar, du und Peter. Und ich stand wie gelähmt daneben. Ich sah euch zu, sah, wie glücklich ihr wart, wenn ihr getanzt habt. Wie verliebt ihr wart, wenn ihr euch angeschaut habt. Ich sah dieses starke Band zwischen euch und wusste, dass es zwischen dir und mir nie etwas geben wird, was dem auch nur ansatzweise nahekommt.«
    »Und … Kerstin?«, fragte Nora leise.
    Aus dem Lautsprecher drang ein verächtliches Seufzen. »Was macht ein Mann, wenn es die Frau, die er liebt, ein zweites Mal gibt? Genauer gesagt, wenn eine andere Frau mit dem Gesicht seiner großen Liebe existiert? Er klammert sich an die Hoffnung, dass ein Wunder geschieht. Dass die Frau, für die er sterben würde, tatsächlich eine Doppelgängerin hat.«
    »Es ging also nie um sie?«
    »Natürlich ging es nie um sie«, brüllte Gruber. »Es ging um dich, Nora! Immer nur um dich! Und jedes Jahr, das verstrich, fraß sich in mein Herz, weil es ein weiteres nutzloses, verschwendetes Jahr mit deiner törichten Schwester war. Jeden Tag, wenn ich sie ansah, sah ich dich. Jeden Tag fragte ich mich, was aus uns beiden hätte werden können. Und um meine Folter noch zu verschlimmern, verschwandest du Stück für Stück aus Kerstins Gesicht. Du wurdest immer schöner und sie immer reizloser, eine aufgeplus­terte, dämliche Gans, die sich in meinem Glanz sonnte.«
    »Du hast sie umgebracht, Axel!«
    »Sehr richtig, Nora. Weil ich sie nicht mehr ertragen habe. Weil ich sie gehasst habe. Weil ich jeden Tag verflucht habe, an dem ich neben ihr aufgewacht bin. Mit dem Geld von DRM habe ich die Chance, noch einmal von vorn zu beginnen. Die Chance, endlich mein Glück zu finden. Aber nicht mit Kerstin. Eigentlich«, seine Stimme wurde verhaltener, »eigentlich hatte ich die verrückte Hoffnung, dass du doch noch ein Teil dieses Glücks werden könntest.«
    »Ach ja? Hast du deswegen etwa Peters Telefonate abgehört? Um mir zu beweisen, dass er Fehler hat, Schwächen? Um einen Keil zwischen uns zu treiben?«
    »Um dir zu beweisen, dass du ein falsches Bild von ihm hast.«
    »Nein, Axel. Ich hatte nie ein falsches Bild von Peter. Und wenn du allen Ernstes glaubst, du könntest Peter und mich mit dieser jämmerlichen Aufnahme entzweien, dann bist du noch armseliger, als ich dachte.«

    Schilling und Manja bogen auf die Lindenstraße ein.
    »Da vorn ist eine Lücke«, sagte Manja. Sie nestelte ein Paar Ohrstecker aus ihrer

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