Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pakt von Bakura

Der Pakt von Bakura

Titel: Der Pakt von Bakura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyres
Vom Netzwerk:
zu springen. Mit Sicherheit war dies kein Rückzug. Sie waren dem Sieg so nahe gewesen. Sie hätten.
    Die nächste Schottwand wurde zum Boden, dann zur Decke. Devs Magen protestierte heftig. Die Beschleunigung schmetterte sein Gesicht in sechs Lagen Netzwerk. Unfähig, sich gegen den Boden zu stemmen, bohrte er seine Finger durch das Gewebe, verlor aber dennoch die Körperkontrolle. Er kniff die Augen zu und betete, daß es aufhörte.
    Als die Schwerkraft wieder vom Boden ausging, hörte das Alarmpfeifen auf. Wie betäubt wickelte sich Dev mühevoll aus.
    »Was geht hier vor?« fragte einer seiner Nachbarn. »Ich kann mich an keine Notfallreorientierung seit Cattamascar erinnern.«
    Die Antwort lieferte eine beunruhigend vertraute Stimme: »Wir haben einen Kreuzer verloren. Fast alle neuen Drohnenjäger sind vernichtet. Wir müssen Menschen vergeuden, um unsere verbleibenden Schiffe zu schützen. Wir müssen die Taktik der Neuankömmlinge analysieren, bevor wir zurückkehren. Diese Gruppe ist anders. Andere Schiffstypen, ein anderer Kommandostil.«
    Kommandostil? Besaß die neue Gruppe einen machtstarken Kommandeur? Vielleicht einen echten... Jedi, der die Ausbildung beendet hatte, die von seiner Mutter nur begonnen worden war?
    Aber das Imperium hatte die Jedi ausgelöscht. Jeden einzelnen zur Strecke gebracht.
    Ja, aber der Imperator war jetzt tot. Ein wahrer Jedi konnte jetzt vielleicht wagen, sich zu zeigen.
    Das waren alles Vermutungen. Nachdem er sich endlich ausgewickelt hatte, trat Dev aus seiner Matte. Vor ihm stand ein massiger Ssi-ruu, der mit seinen feuchten, schwarzen Augen durch ihn hindurchblickte. Es war der Ssi-ruu, der bei ihm die stärkenden »Erneuerungen« vornahm: Sh tk ith, der Älteste, dem man respektvoll den Spitznamen Blauschuppe gegeben hatte. Blauschuppe war einer Ssi-ruuvi-Rasse entsprangen, die sich von der Firwirrungs unterschied: glänzende, kleine blaue Schuppen, schmaleres Gesicht, längerer Schwanz. Blauschup- pes Rasse dominierte auf der Heimatwelt so, wie Firwirrungs Rasse das Militär dominierte.
    Er sollte Blauschuppe sagen, was er gespürt hatte. Aber damit würde er seine sündhafte geheime Angewohnheit eingestehen.
    Dev blickte zu Boden. »Ich grüße dich, Ältester.«
    »Was ist nicht in Ordnung?« wollte Blauschuppe wissen. Seine schwarzen Witterungszungen zuckten und schmeckten die Luft. Von allen Ssi-ruuk schien er gegenüber den subtilen menschlichen Geruchsveränderungen, die durch Streß verursacht wurden, am sensitivsten zu sein.
    »So eine. Tragödie«, sagte Dev vorsichtig. »So viele Kampfdroiden, die verlorengegangen sind. Diese armen Menschen - ihr neues Leben, ihr neues Glück war nur von so kurzer Dauer. Laß mich um meine. um die anderen Menschen trauern, Ältester. Wie traurig für sie. Wie traurig.« Die Kühnheit seiner Lüge ließ ihn erbeben.
    Dreifache Augenlider blinzelten. Blauschuppe gab ein gutturales Schrillen von sich, das Ssi-ruuvi-Äquivalent eines gedankenvollen »Hm«.
    Blauschuppe schlug seine Vorderklauen aneinander. »Also später«, antwortete er. »Wenn du über ihren Tod nachgedacht hast, kommst du zu mir zurück. Ich werde dich erneuern, damit du deinen Dienst glücklicher versehen kannst.«
    »Ich danke dir, Ältester.« Devs Stimme krächzte, als er einen Schritt zurücktrat. »Entschuldige mich. Ich muß den Korridor aufräumen. Die Arbeit wird mir Zeit zum Nachdenken geben.«
    Blauschuppe wedelte mit einer Vorderklaue und ließ ihn gehen.
    Dev floh durch die Luke nach draußen und fühlte sich schuldiger denn je. Hatte er die Vorhutstreitmacht in Gefahr gebracht? Sicherlich nicht. Admiral Ivpikkis würde erfolgreich sein. Devs unmittelbares Problem war es, den Augenblick jenes Kontakts aus seinem Gedächtnis zu verbannen, bevor ihn Blauschuppe zu sich rief und ihn davon überzeugte, daß er gestehen mußte.
    Kaltes Essen klebte an den Schottwänden und Trinkkolben hatten die grauen Bodenfliesen besudelt. Dev eilte zu einem Vorratsschrank im unteren Teil des Schiffes. Saubermachen war P w eck-Arbeit, aber er fühlte sich verantwortlich.
    Er war nie imstande gewesen, Blauschuppe hinters Licht zu führen. War das Verbergen von Gedanken verräterisch? Seine Meister hatten ihn vor dem Hungertod gerettet. Er schuldete ihnen so viel.
    Aber er hatte noch nie einen so guten Grund gehabt. Sein Geist hatte eine verwandte Seele berührt. Er konnte sie jetzt noch nicht verraten.
    Er riß den Vorratsschrank auf, griff nach einem Feuchtsauger und

Weitere Kostenlose Bücher