Der Pakt von Bakura
sinken und spreizte die Finger. »Tut mir leid«, murmelte er dem nächsten Wächter zu. »Bin daran nicht gewöhnt.«
»Verstanden, Sir.« Der Imperiale trat zur Seite.
Luke schlüpfte ins Innere, eilte durch den Gemeinschaftsraum in sein Schlafzimmer und ließ sich auf das Repulsorbett fallen. Lachen löste seine Spannung. Noch nie hatte er von einer derart grotesken Situation gehört. Sein Apartment, bewacht von »befreundeten« Sturmtruppen?
Er blickte durch ein großes Fenster und fragte sich, was sein Onkel Owen für einen Regenschauer wie den, der gerade begann, gegeben hätte. Der bakurische Frühsommer wäre auf Tatooine der Himmel gewesen.
Ein Nachrichtenlicht blinkte auf seiner persönlichen Konsole. Seufzend rief er die Botschaft ab. Seniorsenator Belden bat um seine Anwesenheit bei einem frühen Abendessen.
Luke ächzte. Gaeriel mußte seinen Bericht weitergegeben haben, aber er war zu spät dran. Selbst wenn er sich nicht wusch, würde er kaum noch rechtzeitig hinübereilen können. Er mußte mit dem älteren Senator sprechen - zumindest, um die Krankengeschichte seiner Frau zu diskutieren.
Luke tippte die höfliche Bitte ein, ihn morgen sehen zu dürfen, sandte sie ab und beugte sich dann vor, um die Stiefel auszuziehen. Die Türklingel schlug an.
»Nein«, flüsterte er gereizt.
Ihr Reiseführer hatte ihm gezeigt, wie man die Schlafzimmerkonsole bediente, um Besucher überprüfen zu können. Er drückte verschiedene Knöpfe, aber es funktionierte nicht. Während er durch den Gemeinschaftsraum ging, um selbst nachzusehen, wünschte er, daß er sich nicht so schmutzig fühlte.
Gaeriel stand halb abgewandt vor der Tür, so als ob sie lieber weitergehen, statt mit ihm sprechen wollte. Sie drückte eine engmaschige Netztasche gegen ihren blauen Rock, und ihre bloße Gegenwart ließ wie zuvor seinen Machtsinn kribbeln.
»Commander?« fragte sie zögernd. »Kann ich Sie für ein paar Augenblicke sprechen?«
Luke trat zurück, um den inquisitorischen Blicken der imperialen Wachposten zu entgehen. »Bitte.«
Als die Tür geschlossen war, legte sie trichterförmig die Hände vor den Mund und flüsterte: »Sie werden abgehört. Wir werden abtauchen.« Sie hob die Tasche hoch und hielt sie auf. Im Inneren befand sich eine graue Box, die der in Beldens Wohnung ähnelte. Sie legte einen großen Schalter um. »Störblasengenerator«, sagte sie laut, aber gedämpft. »Ich kann ihn nicht länger als ein paar Sekunden auf einmal eingeschaltet lassen. Sie sind in Gefahr.«
»Was stimmt nicht?«
»Die Ssi-ruuk sind an Gouverneur Nereus herangetreten.«
Sie ließ ihre Hand wieder in die Tasche gleiten. »Fühlt sich Ihre Gruppe wohl hier, Commander?« fragte sie mit lauter Stimme.
Er mußte schnell denken. »Die Situation ist ein bißchen peinlich. Ich reagiere allergisch auf Sturmtruppenrüstungen.«
Gut, hauchte sie. Sie hob ihre rechte Augenbraue, die über dem grünen Auge, drehte dann wieder ihr Handgelenk und sagte leise: »Sie haben Gouverneur Nereus aufgefordert, Sie auszuliefern, und angeboten, Bakura zu verlassen, wenn er es tut.«
Die Traumwarnung schoß wieder in sein Bewußtsein. Sie wollten also über Nereus vorgehen. »Natürlich ist er in Versuchung geraten.«
»Das glaube ich nicht. Er ist kein Dummkopf. Wenn sie Sie lebend haben wollen, wird er dafür sorgen, daß sie Sie nicht in diesem Zustand bekommen.« Sie blickte nach unten und bewegte wieder ihre Hand. »Wir alle haben mit unseren automatischen Reaktionen zu kämpfen, nehme ich an«, erklärte sie dann.
Soweit Leias Versicherung, daß Nereus ihnen nichts antun würde. Jetzt fängt der Spaß an.
»Die Unterkunft ist allerdings hervorragend.« Er deutete auf eine Ecke der Sitzlandschaft. »Ich bin den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Bitte, setzen Sie sich, damit ich es auch tun kann.«
»Ich glaube nicht, daß ich das sollte.«
Er belegte seine Stimme mit einem beruhigenden Furnier aus Machtobertönen. »Ich wünschte, Sie würden mir vertrauen.«
Sie ließ ihre Hand zurück in die Netztasche gleiten. »Ich nehme an, ich reagiere auf Jedi so wie Sie auf Sturmtruppen.«
»Ich lerne, meine Reaktionen zu unterdrücken.«
»Genau wie ich. Eppie schlief noch immer, als ich zurückkam.« Sie blickte zur Seite, murmelte dann: »Danke. Also, mei- ne Assistentin und ich haben eine Nachricht der Ssi-ruuk abgehört. Gouverneur Nereus hat einen Tag Zeit verlangt, um die Dinge zu arrangieren.«
»Einen Tag.« Luke nickte. »Ich
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