Der Pakt von Bakura
Beifahrersitz Platz nahm.
»Machen Sie das öfter?« fragte sie amüsiert, fand aber auch Gefallen an dem Täuschungsmanöver.
»Habe ich noch nie gemacht.« Captison fädelte sich in den Verkehr ein. »Es war Beldens Idee.«
»Man darf annehmen, daß Gleiter von der Sammelstelle nicht abgehört werden.« Der Seniorsenator beugte sich zwischen ihnen vor und klopfte auf seine ausgebeulte Brusttasche. »Auch das hier wird helfen. Wir sind jetzt unhörbar.«
Captison runzelte die Stirn und schaltete einen Musikkanal ein. Perkussionsklänge wurden in der Kabine laut.
»Sie müssen verstehen, daß wir schon ein Risiko eingehen, indem wir überhaupt mit ihnen reden. Offiziell ist es uns sogar verboten, Ihnen unser Beileid für den Verlust von Alderaan auszusprechen. Privat jedoch.«
Nicht sein Stimmverstärker also. »Was haben Sie da, Senator?«
Belden hielt seine Tasche mit einer Hand zu. »Ein Relikt aus dem präimperialen Bakura. Grabenkämpfe innerhalb der Corporation haben die Regierung lahmgelegt, aber unsere Vorfah- ren zu Überlebenskünstlern gemacht. Dieses Ding hier baut eine Störblase auf, die für Schallscanner undurchdringlich ist. Unter der Imperiumsherrschaft hat keine Fraktion mehr gewagt, weitere herzustellen.«
Im Geiste überschlug sie den Wert des Instruments und siedelte ihn irgendwo in der Nähe des Falken an.
»Dann sollten Sie das Gerät besser nicht verlieren«, sagte sie und räusperte sich. »Meine Herren, ich würde brennend gerne wissen, wieso das Imperium Bakura nicht ins Lager der Rebellen getrieben hat.«
»Nereus ist subtil vorgegangen, nehme ich an«, meinte Captison. »Er hat die Schraube langsam angezogen. Wie beim Kochen eines Buttermolchs.«
»Wie meinen?« fragte Leia.
»Sie sind zu primitiv, um auf langsame Reize zu reagieren«, krächzte Belden. »Setzen Sie einen in einen Topf mit kaltem Wasser, erhöhen Sie die Hitze ganz allmählich, und er wird zu Tode verbrüht sein, bevor er daran denkt, rauszuspringen. Und genau das wird hier passieren, wenn nicht.«Er stieß Captison an. »Langsam, Orn.«
Leia blickte rechts in einen hügeligen Park hinunter. »Was wäre nötig, um Sie zum Springen zu bringen, Premierminister?«
»Nicht viel«, warf Belden ein. »Er ist cleverer, als er zu erkennen gibt.«
»Gibt es eine Untergrundbewegung, Senator Belden?« »Offiziell nicht.«
»Hundert Mitglieder? Zehn Zellen?«
Belden kicherte. »Nah dran.«
»Sind sie zu einem Aufstand bereit?« Captison lächelte und schob mit dem Daumen einen Steuerknüppel nach rechts. Er schien innerhalb der Stadtgrenzen im Kreis zu fliegen. »Reizende Leia, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt. Unsere Gedanken beschäftigen sich mit den Ssi-ruuk. Wir hoffen, daß uns das Imperium retten und nicht unterjochen wird.«
»Aber es ist der richtige Zeitpunkt«, beharrte Leia, die Hintergrundmusik übertönend. »Die Ssi-ruuk haben Ihr Volk geeinigt. Es ist bereit, einem Führer in die Freiheit zu folgen.«
»Tatsächlich«, sagte Belden, »haben bereits drei Jahre Imperium unser Volk geeinigt. Heutzutage wissen alle, was sie verloren haben, als sie zu schnell aufgaben, und daß sie kooperieren müssen, wenn sie es wiederhaben und behalten wollen.«
»Sie glauben an Sie, Premierminister«, drängte Leia ihn.
Captison blickte nach vorne. »Und Sie, Prinzession Leia? Was ist Ihr wirkliches Ziel hier?«
»Bakura in die Allianz zu bringen, natürlich.«
»Nicht uns gegen die Ssi-ruuk zu verteidigen?«
»Das ist Lukes Ziel.«
Captison lächelte leicht. »Ah. Die festgelegte Zielsetzung der Mission hängt davon ab, wer sie festlegt. Die Allianz beginnt zu reifen.«
Ein weiterer Punkt für die Arbeitsteilung.
»Premierminister, wieviel Macht haben Sie und der Senat wirklich?«
Captison schüttelte den Kopf.
»Wenn Sie frei und ohne Risiko für Ihr Volk wählen könnten«, setzte sie nach, »welche Seite sollte Bakura dann unterstützen?«
»Die Allianz«, gab er zu. »Wir sind unzufrieden mit der imperialen Besteuerung, mit der Herrschaft von Nichtbakurern und damit, daß unsere jungen Männer und Frauen in den imperialen Dienst treten müssen. Aber wir haben Angst. Belden hat recht: Wir haben gelernt, uns gegenseitig zu schätzen, jetzt, da wir gesehen haben, wie es ist, unterjocht zu sein - und die eigene Identität zu verlieren, weil wir nicht zusammenhalten konnten.«
»Ist es dann nicht wert, zu kämpfen?« fragte sie. »Ist es dann nicht wert, das Leben von freien Menschen aufs Spiel zu
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