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Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.

Titel: Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Hans Bankl
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Infanterist blieb auf dem Feld der Ehre.
Des Kerzenmachers Lebenslicht wurde ausgeblasen, der Metzger ging den Weg allen Fleisches, der Bauer sieht die Kartoffeln von unten an, der Gärtner hat ins Gras gebissen.
Der Förster hat den hölzernen Rock angezogen, der Wilddieb wurde zur Strecke gebracht, den Vogelwart holte der Geier.
Der Jäger ist in die ewigen Jagdgründe eingegangen, der Kumpel hat die letzte Schicht gefahren, der Bauarbeiter wurde zu Staub. Der Schauspieler ist von der Bühne abgetreten, der Sänger bekam den eisernen Vorhang, das leichte Mädchen ging um die Ecke. Der Wucherer mußte mit seinem Leben bezahlen, der Eisenbahner liegt in den letzten Zügen, der Lokheizer tat den letzten Schnaufer Der Flötist pfiff aus dem letzten Loch, der Fußballspieler gab zum letzten Mal den Ball ab, der .Fotograf verschwand von der Bildfläche. Der Optiker schloß die Augen, dem Narkosearzt schwanden die Sinne, der Maurer kratzte ab.
Auf diese Weise weiß fast jeder von uns, welche Art des „Hinscheidens“ ihm gemäß ist. Der Selbstbetrug geht also munter weiter, denn so einfach ist die Sache nicht, daß man feststellen könnte: „Sage mir, wie du lebst und was du bist, und ich sage dir, wie du stirbst!“
Das Leben jedes Menschen führt zwar zum gleichen Ende, aber die Einzelheiten, wie er gelebt hat und wie er gestorben ist, unterscheiden sich oft gewaltig.
    „Man kann die Menschen in drei Klassen einteilen: solche, die sich zu Tode arbeiten, solche, die sich zu Tode sorgen, und solche, die sich zu Tode langweilen.“ Winston Churchill

ÜBER DIE UNGERECHTIGKEIT IN DER HEILKUNDE
    Wenn ich - der Autor dieses Büchleins - krank werde, dann weiß ich ziemlich genau, an wen ich mich zu wenden habe und vor allem, wen ich meiden muß. Außerdem werde ich als „medizinischer VIP“ in jedem Krankenhaus aufgenommen; letzteres schafft aber auch spielend jeder Politiker. Aber was geschieht mit den anderen - die sind ja die Mehrheit und hilflos.
Nach dem strategischen Plan unseres Gesundheitssystems hat man das nächstgelegene Krankenhaus aufzusuchen. Aber bis jemand dorthin kommt, ist es ein langer Weg. Denn zuallererst muß man zum richtigen praktischen Arzt gehen, der nicht alles selber machen will; man muß weiters eine Einweisung in das Krankenhaus bekommen und dort auch aufgenommen werden. Dann wird es schwierig. Denn es gibt Krankenhäuser verschiedenster Art, nicht nur gute und schlechte, sondern auch solche mit zwei oder sogar drei chirurgischen oder internen Abteilungen, welche allerdings jeweils spezialisiert sind. Gerät man in die falsche Abteilung, ist das mitunter fatal. Für die Pathologie gilt ähnliches. Wenn der falsche Spezialist ein Organpräparat zu beurteilen hat, so sagt er entweder etwas Unverbindlich-Nichtssagendes, etwas Falsches, oder er schickt das Präparat zum richtigen Spezialisten weiter, und für den Patienten vergeht inzwischen unverhältnismäßig lange Zeit bis zu einer Diagnose.
In George Orwells „Farm der Tiere“ heißt es: „Alle Tiere sind gleich. Aber manche Tiere sind gleicher als die anderen.“ Ich beobachte die Medizin und sehe mit Schrecken: „Nicht alle Menschen sind gleich.“ Der bedeutendste französische Chirurg des 18. Jahrhunderts, Moreau de Bar-le-Duc, wurde eines Tages von Ludwig XV. wegen einer Verletzung, die dieser sich am Fuße zugezogen hatte, gerufen. „Ah“, sagte der König, „ich hoffe, Sie werden mich anders behandeln als Ihre Kranken im Krankenhaus?“
„Sire“, antwortete Moreau, „mit Bedauern muß ich Eurer Majestät sagen, daß es mir unmöglich ist, Sie anders zu behandeln.“ „Und warum nicht?“
„Weil ich meine Kranken im Krankenhaus wie Könige behandle.“

FORTSCHRITTE
    „Haben Sie noch Schmerzen in der linken Schulter?“ fragt der Arzt den Patienten.
„ Und ob, Herr Doktor!“
„Dann sollten Sie mal kalte Umschläge machen.“
„Das letzte Mal haben Sie mit aber gesagt, ich dürfte nur mit Wärme behandelt werden.“
„Wann war denn das?“
„Vor drei Wochen.“
„Hm . . .“ sinniert der Arzt, „inzwischen hat die Wissenschaft eben Fortschritte gemacht.“

DIE FALSCHE PATIENTIN
    Mutter und Tochter gehen gemeinsam zum Arzt. Der fordert das junge Mädchen auf, sich freizumachen.
Sogleich protestiert die Frau Mama: „Aber ich bin es doch, die zur Untersuchung gekommen ist!“
Darauf der Arzt eifrig: „Zeigen Sie mir bitte Ihre Zunge!“

GUTER DOKTOR
    Ein praktischer Arzt, der Nacht für Nacht durch

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