Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.
bekannt.
Zinn als Hauptbestandteil von Orgelpfeifen, Särgen, Reliefs und anderen Gegenständen wandelt sich unterhalb einer Temperatur von plus 13 Grad Celsius in ein schwarzgraues Pulver um und zerstört die betreffenden Gegenstände. Das ist die sogenannte „Zinnpest“. Ob solche Vorgänge als Krankheiten im anorganischen Bereich aufzufassen sind, ist keineswegs anerkannt.
Die Häufigkeit bestimmter Krankheiten bleibt, bedingt durch Änderung der Umweltbedingungen, Lebensweise, medizinische Maßnahmen und Schutzimpfungen bei Infektionskrankheiten, nicht immer gleich.
Kinderlähmung ist extrem selten geworden, Diphtherieerkrankungen sind derzeit in Mitteleuropa eine Rarität, die Pocken gelten seit 20 Jahren als ausgestorben. Durch viele Jahrzehnte gleichgeblieben sind die Scharlacherkrankungen. Die Erkrankungshäufigkeit der Tuberkulose wechselt stark, im allgemeinen wird jedoch ein Sinken des Vorkommens registriert. Stark im Zunehmen begriffen sind hingegen die Geschlechtskrankheiten und die Haltungsschäden des Bewegungsapparates.
PROBLEME DER TODESURSACHENSTATISTIK
Ein Überblick der Todesursachen in der Gesamtbevölkerung, erhoben durch statistische Zentralämter, ist von höchst beschränktem Wert. Betrachtet man etwa die nichtobduzierten Todesfälle, so sind lediglich 40 bis 60 Prozent der Diagnosen auf dem Totenschein korrekt. Es gibt kaum eine Urkunde, die auf so unsicherer Grundlage steht wie die Angaben der Totenbeschauscheine.
Ein amerikanischer Vorschlag, der Ironie mit bitterer Erkenntnis vermischte, hat gelautet: Man müßte gelegentlich ehrlicherweise hinschreiben „nGw“ - nur Gott weiß.
Eine weitere Stellungnahme der Pathologen aus den USA: „Todesursachenstatistiken sind nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind.“
Die häufigsten Todesursachen sind:
1. Krankheiten des Herz -Kreislauf-Systems (jeder zweite
Sterbefall, etwa 50 Prozent)
2. bösartige Tumoren (jeder fünfte Sterbefall, 20 Prozent)
3. Verletzungen und Vergiftungen (jeder 14. Sterbefall, . 7 Prozent)
4. Krankheiten der Atmungsorgane (6 Prozent)
5. Infektionskrankheiten (1 Prozent)
6. übrige Erkrankungen (13 Prozent)
Unter der mittleren Lebenserwartung versteht man jene Zeitspanne, nach der 50 Prozent der Menschen gestorben sind. Dies entspricht dem statistisch durchschnittlich erreichten Alter. Zum Vergleich: Österreich: Männer 72,5 Jahre, Frauen 79 Jahre
Japan: Männer 75,9 Jahre, Frauen 81,8 Jahre
Indien: Männer 54,0 Jahre, Frauen 54,7 Jahre
DER TOD MACHT NEUGIERIG
Unvergeßlich bleibt mir ein Satz meines verehrten Lehrers Kucsko: „Zu welchem Zeitpunkt und woran ich einmal sterben werde, möchte ich jetzt noch gar nicht wissen, aber nachher den Obduktionsbefund zu lesen, das wäre interessant!“
Es ist kaum zu glauben, aber die moderne Medizin unterscheidet zwei Varianten des Todes!
Klinischer (relativer) Tod: Atem- und Kreislaufstillstand, die Funktionsfähigkeit des Zentralnervensystems ist noch erhalten. Dieses Stadium ist durch Reanimationsmaßnahmen reversibel: Der „klinisch tote“ Mensch kann wieder ins volle Leben zurückgeholt werden - daher ist die Bezeichnung „ Tod“ diesem Zusammenhang falsch und irreführend.
Biologischer Tod (Gehirntod): Er tritt bei irreversibler Schädigung der Ganglienzellen des Gehirns ein. Die Konzeption des Hirntodes basiert auf der Vorstellung, daß als Träger der Persönlichkeit und individueller Merkmale nur das Gehirn angesehen werden kann. Dieser Ansicht hat man sich auch von juristischer Seite angeschlossen.
Der Hirntod ist der vollständige und unwiderrufliche Zusammenbruch der Gesamtfunktion des Gehirns bei noch aufrechterhaltener Kreislauffunktion im übrigen Körper. Das geschieht ausnahmslos bei Patienten, die wegen Fehlens der Spontanatmung künstlich beatmet werden müssen. Durch diese Beatmung und den funktionierenden Blutkreislauf sind die übrigen Körperorgane intakt und funktionsfähig. Sind Hirntote Lebende ohne Hirnfunktionen oder Tote miterhaltenen Körperfunktionen? Irgend etwas muß an dieser Fragestellung dran sein, denn sonst könnte eine hirntote schwangere Frau (wie es geschehen ist) ihre Gravidität nicht fortsetzten; zumindest die Plazenta muß noch funktionieren.
HIRNTOD IN ÖSTERREICH
AUSDRÜCKLICH NICHT VON THOMAS BERNHARD
Was ist passiert?
Ein Arzt wurde von einer Disziplinarkommission für schuldig erkannt, durch einen Leserbrief eine Beeinträchtigung des Ansehens der österreichischen Ärzteschaft herbeigeführt zu
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