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Der Pfad der Dolche

Der Pfad der Dolche

Titel: Der Pfad der Dolche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nichts von dem Unsinn, ein neues Leben beginnen zu wollen. Ich glaube es nicht. Niemand glaubt es.«
    Sie versuchte, sich abzuwenden, aber er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er übte keinen Druck aus, und doch ließ er sie sofort innehalten, Licht, bitte laß mich nicht zittern. Das Licht hörte nicht auf sie, aber es gelang ihr zumindest, ihre Stimme ruhig zu halten. »Falls Ihr es noch nicht bemerkt habt - ich muß jetzt meinen Weg in der Welt gehen. Besser als Dienerin einer Lady denn als Schankmädchen. Ihr könnt gern allein weiterziehen, wenn Euch der Dienst hier nicht gefällt.«
    »Ihr habt Euren Verstand oder Euren Stolz nicht abgelegt als Ihr den Thron aufgegeben habt«, murrte er. Verdammt sei Lini, daß sie das enthüllt hatte! »Wenn Ihr vorgeben wollt, das getan zu haben, solltet Ihr Lini lieber aus dem Weg gehen.« Der Mann verspottete sie! Er spottete - und wie! »Sie will sich mit Maighdin unterhalten, und ich argwöhne, daß sie mit ihr nicht so sanft umgehen wird wie mit Morgase.«
    Sie setzte sich verärgert auf und streifte seine Hand ab. »Seid Ihr blind und taub? Der Wiedergeborene Drache hat Pläne für Elayne! Licht, es würde mir schon nicht gefallen, wenn er auch nur ihren Namen wüßte! Es muß mehr als ein Zufall sein, was mich zu einem seiner Gefolgsleute geführt hat, Tallanvor. So muß es sein!«
    »Verdammt, ich wußte, daß es das sein mußte. Ich hoffte, ich würde mich irren, aber...«Er klang ebenso verärgert wie sie. Er hatte kein Recht, verärgert zu sein! »Elayne ist in der Weißen Burg in Sicherheit. Der Amyrlin-Sitz wird sie nicht in die Nähe eines Mannes gelangen lassen, der die Macht lenken kann, selbst wenn er der Wiedergeborene Drache ist -besonders wenn er es ist! -, und Maighdin Dorlain kann am Amyrlin-Sitz, dem Wiedergeborenen Drachen oder dem Löwenthron nichts ändern. Ihr kann nur das Genick gebrochen oder die Kehle durchschnitten werden, oder...!«
    »Maighdin Dorlain kann aufpassen!« unterbrach sie ihn, um diese schreckliche Litanei zu beenden. »Sie kann zuhören! Sie kann...!« Sie brach verärgert ab. Was konnte sie tatsächlich tun? Plötzlich erkannte sie, daß sie nur in ihrem dünnen Nachthemd dasaß, und schlug rasch die Decken um sich. Die Nacht schien wirklich ein wenig kühl. Oder vielleicht kam die Gänsehaut von Tallanvors unsichtbar auf ihr ruhendem Blick. Der Gedanke ließ sie erröten, was er hoffentlich nicht sehen konnte. Glücklicherweise verlieh es aber auch ihrer Stimme Kraft. Sie war kein Mädchen mehr, das errötete, weil ein Mann es ansah! »Ich werde tun, was ich kann, was auch immer das ist. Die Gelegenheit wird kommen, etwas zu erfahren oder zu tun, was Elayne helfen wird. Und ich werde die Gelegenheit ergreifen!«
    »Eine gefährliche Entscheidung«, belehrte er sie ruhig. Sie wünschte, sie könnte sein Gesicht in der Dunkelheit erkennen. Natürlich nur, um seine Miene zu ergründen. »Ihr habt gehört, wie er gedroht hat, jedermann zu hängen, der ihn schief ansähe. Ich kann das einem Mann mit solchen Augen glauben. Augen wie ein Tier. Ich war überrascht, daß er diesen Burschen gehen ließ. Ich dachte, er würde ihm die Kehle herausreißen! Wenn er entdeckt, wer Ihr seid, wer Ihr früher wart... Balwer könnte Euch verraten. Er hat niemals glaubhaft erklärt, warum er uns geholfen hat, aus Amador zu entkommen. Vielleicht hoffte er, Königin Morgase würde ihm eine neue Stellung geben. Jetzt weiß er, daß er keine Aussicht darauf hat, und will bei seinem neuen Herrn und seiner neuen Herrin vielleicht um Gunst buhlen.«
    »Habt Ihr Angst vor Lord Perrin Goldauge?« fragte sie verächtlich. Licht, der Mann versetzte sie in Angst! Diese Augen gehörten zu einem Wolf. »Balwer weiß genug, um den Mund zu halten. Alles, was er sagt, wird auf ihn zurückfallen. Er kam immerhin mit mir. Wenn Ihr Angst habt, dann reitet doch weiter!«
    »Das schleudert Ihr mir immer ins Gesicht«, seufzte er und setzte sich auf die Fersen zurück. Sie konnte seine Augen nicht sehen, aber sie konnte seinen Blick spüren. »Ihr sagt, ich solle weiterreiten, wenn ich wollte. Es gab einmal einen Soldaten, der eine Königin aus der Ferne liebte, wohl wissend, daß es hoffnungslos war, wohl wissend, daß er niemals wagen dürfte, darüber zu sprechen. Jetzt ist die Königin fort, und nur eine Frau ist geblieben, und ich hoffe. Ich brenne vor Hoffnung! Wenn Ihr wollt, daß ich gehe, Maighdin, dann sagt es. Ein Wort. ›Geh!‹ Ein einfaches Wort.«
    Sie

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