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Der Pfad der Dolche

Der Pfad der Dolche

Titel: Der Pfad der Dolche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sich nachdenklich den Bart. Schade, daß die Wölfe in den umliegenden Hügeln ihm nichts erzählen konnten, aber sie achteten selten auf die Belange der Menschen und blieben ihnen fern. Und seit den Brunnen von Dumai hatte er es nicht mehr als richtig empfunden, mehr von ihnen zu erbitten als unbedingt notwendig. Es wäre nach allem vielleicht das beste, wenn er allein hineinritt, mit nur wenigen der Leute von den Zwei Flüssen.
    Er dachte oft, Faile könne seine Gedanken lesen, normalerweise wenn er es am wenigsten wollte, und sie bewies es erneut, als sie ihre rabenschwarze Stute Schwalbe dicht neben seinen Braunen führte. Ihr eng geschnittenes Reitgewand war fast so dunkel wie die Stute, und doch schien sie die Hitze besser zu vertragen als er. Sie roch leicht nach Kräuterseife und sauberem Schweiß - nach sich selbst. Nach Entschlossenheit. Der Blick ihrer schrägstehenden Augen wirkte sehr entschlossen, und auch mit ihrer kühn geschwungenen Nase erinnerte sie sehr an ihren Namensvetter, den Falken.
    »Ich möchte keine Löcher in dieser edlen blauen Jacke sehen, Gemahl«, sagte sie weich und nur für seine Ohren bestimmt, »und diese Burschen benehmen sich so, als würden sie Fremde vielleicht einfach beschießen, bevor sie fragen, wer sie sind. Wie willst du zudem zu Alliandre gelangen, ohne deinen Namen in die Welt hinauszuposaunen? Denk daran, daß dies im stillen geschehen muß.« Sie sagte nicht, daß sie gehen sollte, daß die Torwächter eine Frau allein für einen Flüchtling vor den Wirren halten würden, daß sie die Königin, die den Namen ihrer Mutter benutzte, erreichen könnte, ohne zuviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber das war auch nicht nötig. Er hatte all das und mehr jeden Abend von ihr gehört, seit sie Ghealdan betreten hatten. Er war teilweise hier, weil Alliandre in ihrem vorsichtig gehaltenen Brief an Rand ... Unterstützung? ... Treue? ... anbot. Auf jeden Fall war ihr Wunsch nach Geheimhaltung vorrangig gewesen.
    Perrin bezweifelte, daß selbst Aram, der wenige Schritt hinter ihnen auf seinem langbeinigen Grauen saß, ein Wort von dem gehört haben konnte, was Faile gesagt hatte. Berelain führte ihre weiße Stute auf Perrins andere Seite. Schweiß glänzte auf ihren Wangen. Durch eine Wolke von Rosenduft hindurch roch sie ebenfalls entschlossen. Ihm erschien es wie eine Wolke. Welch Wunder, daß ihr grünes Reitgewand nicht mehr Haut offenbarte als nötig.
    Berelains beide Begleiterinnen blieben zurück, obwohl Annoura, ihre Aes Sedai-Beraterin, ihn unter ihrer Kappe aus dünnen, schulterlangen, mit Perlen geschmückten Zöpfen mit unlesbarer Miene forschend betrachtete. Nicht ihn und die beiden Frauen an seiner Seite. Besonders ihn. Sie schwitzte nicht. Er wünschte, er wäre nahe genug, um den Geruch der Grauen Schwester mit der Hakennase wahrnehmen zu können. Anders als die anderen Aes Sedai hatte sie niemandem etwas versprochen. Was auch immer solche Versprechen wert waren. Lord Gallenne, Befehlshaber von Berelains Beflügelten Wachen, war anscheinend eifrig damit beschäftigt, Bethai durch ein an sein einziges Auge gehobenes Fernglas zu betrachten und sich auf eine Weise mit seinen Zügeln zu schaffen zu machen, an der Perrin inzwischen erkannte, daß er tief in Überlegungen versunken war. Wahrscheinlich darüber, wie man Bethai gewaltsam einnehmen könnte. Gallenne erwog die schlechteste Möglichkeit stets als erste.
    »Ich bin immer noch der Meinung, daß ich diejenige sein sollte, die sich Alliandre nähert«, sagte Berelain. Auch das hatte Perrin jeden Tag gehört. »Deswegen bin ich immerhin gekommen.« Das war einer der Gründe. »Annoura wird sofort eine Audienz gewährt bekommen und mich mit hineinbringen.« Ein zweites Wunder. Ihre Stimme hatte überhaupt nicht kokett geklungen. Sie schien dem Glätten ihrer roten Lederhandschuhe ebensoviel Aufmerksamkeit zu widmen wie ihm.
    Welche? Das Problem bestand darin, daß er keine der Frauen erwählen wollte.
    Seonid, die zweite Aes Sedai, die auf den Hügelkamm geritten war, stand ein Stück abseits bei ihrem kastanienbraunen Wallach neben einem hohen, von der Dürre ausgetrockneten Schwarzholzbaum und betrachtete nicht Bethai, sondern den Himmel. Die beiden helläugigen Weisen Frauen in ihrer Begleitung bildeten einen scharfen Kontrast dazu, die Gesichter im Gegensatz zu ihrem hellen Teint sonnengebräunt und hellhaarig, während sie dunkelhaarig war, groß, während sie klein war, ganz zu schweigen von ihren

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