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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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war, als existiere er gar nicht.
    Die Menschen sprachen von Verrat und von dem Tag, an dem die Strahlenden Ritter ihren menschlichen Gefährten den Rücken zugewandt hatten. Wogegen hatten sie gekämpft – und warum hatten sie damit aufgehört? Es wurden zwei Ritterorden erwähnt, dachte Dalinar. Aber insgesamt gab es zehn Orden. Was also war mit den anderen acht?
    Inmitten des Meeres aus feierlichen, schweigenden Individuen fiel Dalinar auf die Knie. »Bitte! Ich muss es wissen.« Nicht weit von ihm entfernt hatten einige Soldaten aus der Festung die Splitterklingen erreicht, und statt hinter den Strahlenden herzulaufen, zogen die Männer vorsichtig die Schwerter aus dem Fels. Einige Offiziere liefen aus der Festung und riefen, die Männer sollten die Waffen nicht anfassen. Ihre Warnungen gingen jedoch unter, als unzählige Soldaten aus den Seitentoren herausströmten und auf die Schwerter zuliefen.
    »Sie sind die Ersten«, sagte eine Stimme.
    Dalinar hob den Blick und sah, dass einer der Ritter neben ihm stehen geblieben war. Es war der Mann, der wie ein Alethi aussah. Er schaute kurz über die Schulter zurück auf die Männer, die sich um die Waffen herum sammelten. Sie schrien sich gegenseitig an und jeder versuchte, eine der Klingen für sich zu beanspruchen.
    »Sie sind die Ersten«, wiederholte der Strahlende und wandte sich an Dalinar. Dalinar erkannte diese tiefe Stimme. Es war jene eine, die in jeder seiner Visionen zu ihm sprach. »Sie waren die Ersten, und sie waren auch die Letzten.«
    »Ist das der Tag der Wiedererschaffung?«, fragte Dalinar.
    »Diese Ereignisse werden in die Geschichte eingehen«, sagte der Strahlende. »Sie werden berüchtigt sein. Ihr werdet viele Namen für das haben, was hier geschehen ist.«
    »Aber warum?«, fragte Dalinar. »Bitte. Warum habt ihr eure Pflichten von euch geworfen?«

    Die Gestalt betrachtete ihn eingehend. »Ich habe doch gesagt, dass ich dir keine große Hilfe sein kann. Die Nacht des Kummers wird kommen und auch die Wahre Wüstwerdung. Der Ewigsturm.«
    »Dann beantworte meine Fragen!«, sagte Dalinar.
    »Lies das Buch. Vereinige sie.«
    »Das Buch? Der Weg der Könige ?«
    Die Gestalt drehte sich um, ging von ihm weg und gesellte sich zu den anderen Strahlenden, die die steinerne Ebene überquerten und sich an Orte begaben, die Dalinar unbekannt waren.
    Dalinar blickte zu der Masse der Soldaten zurück, die auf die Klingen zustürmten. Viele der Waffen waren bereits in andere Hände übergegangen. Es gab nicht genügend für alle, und einige hatten schon ihre Beutestücke erhoben und wehrten damit alle jene ab, die ihnen zu nahe kamen. Während er zusah, wurde ein Offizier, der etwas brüllte, von zweien seiner Männer hinterrücks angefallen.
    Das Glühen der Schwerter hatte sich inzwischen vollständig verloren.
    Die Ermordung des Offiziers ließ die anderen kühn werden. Weitere Scharmützel entstanden; diejenigen Männer, die inzwischen eine Splitterklinge an sich gebracht hatten, wurden von denen angegriffen, die eine zu erringen hofften. Augen brannten. Rufe, Schreie, Tod. Dalinar sah so lange zu, bis er sich in seinem eigenen Quartier wiederfand, angebunden an seinen Sessel. Renarin und Adolin beobachteten ihn angespannt.
    Dalinar blinzelte und hörte den Regen des abziehenden Großsturms auf das Dach prasseln. »Ich bin wieder da«, sagte er zu seinen Söhnen. »Ihr könnt euch beruhigen.« Adolin band die Fesseln los, während Renarin aufstand und Dalinar einen Becher mit Orangenwein holte.
    Sobald Dalinar befreit war, trat Adolin zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Renarin kam zurück; sein
Gesicht wirkte blass. Er schien einen seiner Schwächeanfälle zu haben; seine Beine zitterten. Sobald Dalinar den Becher entgegengenommen hatte, setzte sich der junge Mann auf einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände.
    Dalinar nippte an dem süßen Wein. Schon in früheren Visionen hatte er Kriege beobachtet. Er hatte todbringende Ungeheuer, Großschalentiere und Nachtmahre gesehen. Doch aus irgendeinem Grund beunruhigte ihn diese Vision mehr als alle anderen. Er stellte fest, dass seine Hand zitterte, als er den Becher wieder an den Mund hob.
    Adolin sah ihn noch immer an.
    »Ist es so schlimm, mir dabei zuzusehen?«
    »Der Unsinn, den du von dir gibst, geht ziemlich stark an die Nerven, Vater«, sagte Renarin. »Es ist so seltsam und unheimlich. Es klingt so verdreht wie ein hölzernes Gebäude, das vom Wind in eine Schieflage gebracht

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