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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sie sollten doch an der Frontlinie gegen die Teufel kämpfen!«
    »Herr«, sagte der Späher, »unsere Befehle lauteten, sofort zurückzukehren, sobald wir sie identifiziert haben.«
    »Dann reitet zurück und findet heraus, warum sie hier sind!«, brüllte ihn der Offizier an. der Späher zuckte zusammen, wendete sein Pferd und ritt davon.
    Die Strahlenden. Auf die eine oder andere Weise standen sie mit allen Visionen Dalinars in Beziehung. Während der Offizier seinen Untergebenen befahl, leere Bunker für die Ritter vorzubereiten, folgte Dalinar dem Späher zur Mauer. Dort hatten sich viele Soldaten bei den Schießscharten versammelt und spähten nun hinaus auf die Ebene. Wie die Männer oben auf dem Wehrgang trugen auch sie zusammengewürfelte Uniformen. Es war zwar nicht gerade ein abgerissener Haufen, aber ihre Ausrüstung stammte offensichtlich aus zweiter Hand.
    Der Späher ritt bereits durch ein Ausfallstor, als Dalinar in den Schatten einer gewaltigen Mauer trat und auf eine Gruppe von Soldaten zuging. »Was ist los?«, fragte er.
    »Die Strahlenden«, antwortete einer der Männer. »Sie rennen herbei.«
    »Es ist fast so, als wollten sie uns angreifen«, sagte ein anderer. Er kicherte zwar über diesen scheinbar lächerlichen Gedanken, doch in seiner Stimme lag eine gewisse Unsicherheit.
    Was?, dachte Dalinar ängstlich. »Lasst mich durch.«

    Überraschenderweise machten ihm die Männer tatsächlich Platz. Als sich Dalinar an ihnen vorbeidrängte, spürte er ihre Verwirrung. Er hatte seinen Befehl mit der Autorität eines Großprinzen und eines Hellauges gegeben, und sie hatten ihm instinktiv gehorcht. Jetzt, da sie ihn sahen, wurden sie jedoch unsicher. Wie kam dieser einfache Gardist dazu, ihnen Befehle zu erteilen?
    Er gab ihnen keine Gelegenheit, ihn zu fragen, sondern kletterte auf ein Podest vor der Wand, über dem die Schießscharte in der Wand steckte und den Blick auf die Ebene freigab. Sie war so eng, dass man nicht hindurchschlüpfen konnte, aber dennoch breit genug für die Pfeile eines Bogenschützen. Durch den Schlitz sah Dalinar, dass die herannahenden Soldaten eine fest geschlossene Reihe gebildet hatten. Männer und Frauen in glitzernden Splitterpanzern stürmten vor. Der Späher hielt sein Pferd an und beobachtete die vorwärtsstürmenden Splitterträger. Sie rannten Schulter an Schulter und wirkten wie eine kristalline Welle. Als sie näher kamen, erkannte Dalinar, dass ihre Panzer nicht bemalt waren. Aber sie glühten blau oder bernsteinfarben an den Gelenken und unter den Glyphen an der Brust, wie es auch bei den anderen Strahlenden in seinen Visionen der Fall gewesen war.
    »Sie haben ihre Splitterklingen nicht gezogen«, sagte Dalinar. »Das ist ein gutes Zeichen.«
    Der Späher draußen bewegte sein Pferd rückwärts. Es schienen ungefähr zweihundert Splitterträger zu sein. Alethkar besaß etwa zwanzig Splitterklingen und Jah Keved ungefähr genauso viele. Wenn man alle anderen auf der Welt hinzurechnete, waren es vielleicht genauso viele wie in den beiden mächtigen Vorin-Königreichen. Das bedeutete, dass es weniger als hundert Klingen auf der Welt gab. Und hier sah er zweihundert Splitterträger in einer einzigen Armee. Das war überwältigend.

    Die Strahlenden wurden langsamer, fielen in einen Trab und gingen schließlich nur noch. Die Soldaten um Dalinar herum wurden still. Die Reihe der Strahlenden hielt an, sie bewegten sich nicht mehr. Plötzlich fielen weitere aus dem Himmel. Unter dem Lärm zerberstender Felsen trafen sie auf den Boden auf …
    Sturmlicht trat aus ihren Gestalten. Alle glühten bläulich.
    Bald waren da draußen auf dem Feld dreihundert Strahlende. Sie riefen ihre Klingen herbei. Die Waffen erschienen in ihren Händen wie Nebel, der kondensierte und fest wurde. Alles geschah in vollkommenem Schweigen. Sie hatten die Visiere heruntergeklappt.
    »Wenn es ein gutes Zeichen war, dass sie ohne Schwerter hergekommen sind«, flüsterte einer der Männer neben Dalinar, »was bedeutet dann dies hier?«
    Ein Verdacht regte sich in Dalinar. Mit Entsetzen ahnte er, was ihm diese Vision zeigen wollte. Nun verließ den Späher der Mut. Er wendete sein Pferd, galoppierte zur Festung zurück und schrie, man möge ihm das Tor öffnen. Als ob ein wenig Holz und Stein ein Schutz gegen Hunderte Splitterträger wären! Ein einziger Mann in einem Splitterpanzer und mit einer Splitterklinge in der Hand war schon fast eine Armee, und diese Wesen besaßen darüber hinaus auch

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