Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
schwang mit der anderen Hand weiterhin den Hammer und zerstreute so seine Feinde.
Beim neunten Herzschlag rammte er den Hammer einem Parschendi mitten ins Gesicht und ließ ihn los, als Eidbringer sich in seiner Hand bildete. Sofort fiel er in die Windstellung und warf einen Blick nach unten. Aus einem Dutzend verschiedener Risse und Brüche in Sadeas’ Splitterpanzer drang Sturmlicht. Der Brustpanzer war vollkommen zerschmettert; schartige Metallstücke stachen daraus hervor und enthüllten die Uniform, die sich darunter befand. Strahlende Rauchwolken stiegen aus den Löchern aus.
Dalinar hatte keine Zeit nachzusehen, ob er noch lebte. Nun waren gleich zwei Splitterträger in Reichweite der Parschendi, und sie stürzten sich auf Dalinar. Ein Krieger nach dem anderen fiel, als Dalinar sie mit langen Schwüngen abschlachtete und den Raum um sich herum schützte.
Er konnte sie aber nicht alle aufhalten. Seine Rüstung trug Treffer davon. Hauptsächlich an den Armen und am Rücken. Der Panzer bekam Risse – wie ein Kristall unter zu großem Druck.
Er schrie auf und streckte gleich vier Parschendi nieder, während ihn zwei weitere von hinten trafen und seine Rüstung erschüttert wurde. Er wirbelte herum, tötete einen der
beiden, doch der andere tänzelte außerhalb von Dalinars Reichweite. Dalinar keuchte, und wenn er sich sehr schnell bewegte, hinterließ er Spuren von blauem Sturmlicht in der Luft. Er fühlte sich wie ein blutendes Tier, das tausend verschiedene Jäger abwehren wollte, die nach ihm schnappten.
Aber er war kein Chull, dessen einzige Verteidigung darin bestand, sich zu verstecken. Er tötete weiter, und die Erregung in ihm stieg zu neuen Höhen an. Er spürte die drohende Gefahr, die Möglichkeit des Unterliegens, und das steigerte seine Erregung noch. Fast erstickte er daran – sowie an der Freude, dem Vergnügen und dem Verlangen. Der Gefahr. Mehr und mehr Schläge drangen bis zu ihm durch; mehr und mehr Parschendi gelang es, sich unter seinem Schwert wegzuducken oder aus dem Weg zu springen.
Er spürte einen Luftzug, der durch seinen Rückenpanzer ging. Kalt, furchtbar und äußerst erschreckend. Die Risse weiteten sich. Wenn der Brustpanzer brach …
Er kreischte, fuhr mit seiner Klinge durch einen Parschendi, fällte den Mann, ohne die geringste Spur auf dessen Haut zu hinterlassen. Dalinar hob sein Schwert wieder, wirbelte herum und durchschnitt die Beine eines anderen Feindes. Sein Inneres glich einem Sturm aus Gefühlen, und unter dem Helm strömte ihm der Schweiß von der Stirn. Was würde mit der Alethi-Armee geschehen, wenn sowohl er als auch Sadeas hier fielen? Zwei tote Großprinzen in einer einzigen Schlacht, zwei Splitterpanzer und eine Splitterklinge verloren?
Das durfte nicht geschehen. Hier würde er nicht sterben. Er wusste noch immer nicht, ob er eigentlich verrückt war oder doch nicht. Und er konnte nicht sterben, bevor er dies wusste!
Plötzlich starb eine ganze Gruppe von Parschendi, die er nicht angegriffen hatte. Eine Gestalt in einem strahlend blauen Splitterpanzer brach durch sie hindurch. Adolin hielt seine gewaltige Splitterklinge mit nur einer Hand; das Metall glänzte.
Adolin holte wieder aus, und die Kobaltwache stürmte herbei und ergoss sich in die Bresche, die Adolin geschlagen hatte. Der Gesang der Parschendi veränderte sein Tempo, wurde rasend. Und dann wichen sie zurück, als mehr und mehr Truppen zu ihnen durchdrangen – einige in Grün, andere in Blau.
Erschöpft kniete Dalinar nieder und ließ seine Klinge verschwinden. Seine Garde umgab ihn, und Adolins Armee überrannte die Parschendi und zwang sie weiter zurück. Nach wenigen Minuten war das Gebiet gesichert.
Die Gefahr schien überstanden.
»Vater«, sagte Adolin, kniete sich neben ihn und zog sich den Helm aus. Das blonde und schwarze Haar des jungen Mannes war zerzaust und schweißnass. »Bei allen Stürmen! Du hast mir Angst gemacht! Geht es dir gut?«
Dalinar zog seinen Helm ebenfalls ab. Der Wind kühlte den Schweiß auf seinem feuchten Gesicht. Er holte tief Luft und nickte schließlich. »Du bist … genau zur rechten Zeit gekommen, mein Sohn.«
Adolin half Dalinar auf die Beine. »Ich musste mich durch die ganze Parschendi-Armee schlagen. Ich will nicht respektlos erscheinen, Vater, aber warum bei allen Stürmen hast du das getan?«
»Weil ich wusste, dass du mit der Armee zurechtkommen würdest, falls ich sterben sollte«, sagte Dalinar und klopfte seinem Sohn auf den Arm. Der
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