Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
lenkte Galanter mitten hinein und schnitt
weitere Speerspitzen ab. Eine prallte von seinem Schulterpanzer ab, und Galanter trug eine lange Fleischwunde an der linken Flanke davon.
Ihr Schwung trieb sie voran; das Pferd trampelte die Parschendi nieder, und mit einem Wiehern brach Galanter genau dort aus der Linie der Parschendi hervor, wo Sadeas’ Hauptstreitmacht gegen den Feind kämpfte.
Dalinars Herz schlug noch schneller. Er ritt so schnell an Sadeas’ Soldaten vorbei, dass sie vor seinem Blick verschwammen, und galoppierte auf die hinteren Reihen zu, wo ein rasendes, unorganisiertes Chaos auf die neuen Parschendi-Truppen zu reagieren versuchte. Männer schrien und starben; das Waldgrün der Alethi vermischte sich mit dem Schwarz und Rot der Parschendi.
Da! Dalinar sah Sadeas’ Banner noch einen Augenblick lang flattern, bevor es niederging. Er sprang aus Galanters Sattel und traf auf den Felsboden. Das Pferd trabte zurück; offenbar verstand es. Seine Wunde sah aber schlimm aus, und Dalinar wollte es nicht in eine noch größere Gefahr bringen.
Es war an der Zeit, dass das Schlachten abermals begann.
Von der Seite drang er in die Parschendi-Truppen ein. Einige drehten sich um, und ein Ausdruck der Überraschung lag in ihren schwarzen Augen, die doch für gewöhnlich so teilnahmslos dreinblickten. Manchmal schienen die Parschendi äußerst fremdartig zu sein, aber ihre Gefühle waren doch allzu menschlich. Die Erregung nahm zu, und Dalinar zwang sie nicht nieder. Er brauchte sie auch viel zu sehr. Ein Verbündeter schwebte in Gefahr.
Es war Zeit, den Schwarzdorn zu entfesseln.
Dalinar drängte durch die Reihen der Parschendi. Er fällte die Feinde wie ein Mann, der nach dem Mahl die Krümel vom Tisch fegt. Hier gab es keine Beherrschung und Präzision mehr, kein vorsichtiges Taktieren einiger Einheiten mit der Ehrengarde im Rücken. Dies hier war ein voller Angriff mit
all der Macht und tödlichen Kraft eines lebenslangen Totschlägers, dessen Stärke von den Splittern befeuert wurde. Er war wie ein Sturm, durchtrennte Beine, Oberkörper, Arme, Hälse, tötete, tötete und tötete immer weiter. Er war ein Mahlstrom aus Tod und Stahl. Waffen prallten von seiner Rüstung ab und hinterließen winzige Risse. Er tötete Dutzende, blieb immer in Bewegung und erzwang sich den Weg bis zu der Stelle, wo Sadeas’ Banner gefallen war.
Augen brannten, Schwerter blitzten vor dem Himmel, und die Parschendi sangen. Ihre Truppen stauten sich dort, wo sie auf Sadeas’ Linie trafen – der mangelnde Raum behinderte sie. Nicht aber Dalinar. Er musste nicht befürchten, Freunde niederzustrecken, und er musste auch nicht befürchten, dass sich seine Waffe in Fleisch oder Rüstungen festfressen könnte. Und wenn ihm Leichen im Weg lagen, dann durchhieb er sie eben. In das tote Fleisch schnitt die Klinge ebenso wie in Stahl oder Holz.
Bald spritzte Parschendi-Blut hoch in die Luft, während er sich den Weg freihackte. Er fuhr mit der Klinge von der Schulter zur Seite, hin und her, drehte sich gelegentlich um und machte jene nieder, die ihn von hinten angriffen.
Er stolperte über ein Stück grünes Tuch. Sadeas’ Banner! Dalinar wirbelte herum und suchte nach ihm. Hinter ihm erstreckte sich ein Pfad aus Leichen, über den vorsichtig weitere Parschendi traten, die ihn nicht aus dem Blick ließen. Doch links von ihm drehte sich kein einziger Parschendi zu ihm um.
Sadeas!, dachte Dalinar, sprang den Parschendi dort in den Rücken und metzelte sie nieder. Er sah, dass etliche von ihnen im Kreis standen und auf etwas einschlugen, das vor ihnen lag. Etwas, aus dem Sturmlicht austrat.
Daneben lag der große Hammer eines Splitterträgers; offenbar hatte Sadeas ihn dort fallen lassen. Dalinar sprang vor, warf sein Schwert beiseite und ergriff den Hammer. Er brüllte auf und rammte ihn geradewegs in die Gruppe, die sich vor
ihm befand. Dadurch schleuderte er ein Dutzend Parschendi aus dem Weg; dann drehte er sich um und hämmerte auf die andere Seite ein. Körper flogen in die Luft oder wurden nach hinten geworfen.
Auf kurze Distanz war der Hammer besser als das Schwert, das nur einzelne Feinde getötet hätte, die dann zu Boden gesunken wären und ihm den nötigen Platz zum Kämpfen genommen hätten. Der Hammer jedoch schleuderte die Parschendi in alle Richtungen. Dalinar sprang in die Mitte des Bereichs, den er freigeräumt hatte, und stellte sich über den am Boden liegenden Sadeas. Nun rief er seine Klinge wieder herbei,
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