Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Ein schmaler Grat, Syl. So schmal … «
    Einige seiner Männer kehrten mit einem Verwundeten zurück, einem Thaylener mit kantigem Gesicht und einem Pfeil in der Schulter. Kaladin machte sich an die Arbeit. Seine Hände zitterten zwar noch immer, aber nicht mehr ganz so stark wie vorhin.
    Die Brückenmänner versammelten sich um ihn herum und sahen zu. Er hatte bereits damit begonnen, Fels, Drehy und Narb auszubilden, aber nun, da alle ihn beobachteten, sagte Kaladin laut: »Wenn ihr an dieser Stelle Druck anwendet, könnt ihr den Blutfluss verlangsamen. Diese Wunde ist nicht allzu gefährlich, aber vermutlich fühlt sie sich doch nicht besonders gut an …« – der Patient machte eine zustimmende Grimasse – »… und die eigentliche Gefahr geht von einer möglichen Infektion aus. Ihr müsst die Wunde waschen, damit kein Holz oder Metall darin stecken bleibt, und dann ist es nötig, dass ihr sie vernäht. Die Muskeln und die Haut an der Schulter werden sehr beansprucht, also braucht ihr einen starken Faden, damit die Wunde zusammengehalten wird. Und jetzt …«
    »Kaladin«, sagte Lopen; er klang besorgt.
    »Was ist?«, fragte Kaladin zerstreut, während er sich noch um die Wunde kümmerte.
    »Kaladin!«
    Lopen hatte ihn beim Namen genannt, anstatt Haken zu ihm zu sagen. Kaladin stand auf, drehte sich um und sah, dass der kleine Herdazianer ganz hinten in der Gruppe stand und auf die Kluft deutete. Die Schlacht hatte sich weiter nach Norden verlagert, aber eine Parschendi-Gruppe war durch Sadeas’ Linie gebrochen. Sie waren mit Bögen bewaffnet.

    Kaladin beobachtete verblüfft, wie sich die Gruppe zu einer Schlachtreihe aufstellte und Pfeile in ihre Bögen einlegte. Es waren etwa fünfzig Pfeile, und sie alle zeigten auf Kaladins Mannschaft. Es schien den Parschendi gleichgültig zu sein, dass sie einem Angriff von hinten schutzlos ausgeliefert waren. Offenbar hatten sie nur eines im Sinn.
    Sie wollten Kaladin und seine Männer vernichten.
    Kaladin rief Alarm, aber er fühlte sich so matt und müde. Die Brückenmänner drehten sich um, als die Bogenschützen ihre Waffen spannten. Für gewöhnlich verteidigten Sadeas’ Männer die Kluft, damit die Parschendi die Brücken nicht in die Tiefe warfen und damit den Rückweg abschnitten. Doch diesmal hatten die Soldaten sofort bemerkt, dass die Bogenschützen nicht vorhatten, die Brücken in die Kluft zu stoßen. Und so beeilten sie sich auch nicht, den Feind aufzuhalten.
    Kaladins Männer waren schutzlos ausgeliefert. Sie waren die geeigneten Ziele. Nein, dachte Kaladin. Nein! Das darf nicht geschehen. Nicht nach …
    Eine gewaltige Macht stieß in die Linie der Parschendi. Es war ein einzelner Mann in einer schiefergrauen Rüstung, mit einem Schwert, das so lang wie die meisten der Soldaten war. Der Splitterträger hieb sich den Weg durch die abgelenkten Bogenschützen frei. Pfeile flogen auf Kaladins Mannschaft zu, doch sie waren zu früh abgeschossen und schlecht gezielt. Einige kamen den Brückenmännern nahe, als sie nach Schutz suchten, aber niemand wurde getroffen.
    Die Parschendi fielen unter der Klinge des Splitterträgers. Einige stürzten in die Kluft, andere wichen zurück. Der Rest starb mit ausgebrannten Augen. Nach wenigen Sekunden war aus der Einheit von etwa fünfzig Bogenschützen ein einziger Leichenhaufen geworden.
    Die Ehrengarde des Splitterträgers hatte endlich zu ihm aufgeschlossen. Er drehte sich um. Seine Rüstung schien zu
glühen, als er das Schwert zum Salut hob und den Brückenmännern seinen Respekt damit zollte. Dann ritt er in eine andere Richtung davon.
    »Das war er«, sagte Drehy und stand auf. »Dalinar Kholin. Der Onkel des Königs!«
    »Er hat uns gerettet!«, sagte Lopen.
    »Pah.« Moasch staubte sich ab. »Er hat bloß eine Gruppe von ungeschützten Feinden gesehen und die Gelegenheit zum Zuschlagen genutzt. Den Hellaugen sind wir doch egal. Oder, Kaladin?«
    Kaladin schaute dorthin, wo die Bogenschützen gestanden hatten. In einem einzigen Augenblick hätte er beinahe alles wieder verloren.
    »Kaladin?«, fragte Moasch.
    »Du hast Recht«, hörte Kaladin sich sagen. »Es war nur eine günstige Gelegenheit für ihn.«
    Aber warum hatte er vor Kaladin die Klinge erhoben? »Von jetzt an«, sagte er, »ziehen wir uns weiter zurück, nachdem die Soldaten die Brücke überquert haben. Früher haben uns die Parschendi nicht mehr beachtet, sobald die Schlacht in vollem Gange war, aber das wird jetzt anders werden. Was ich heute

Weitere Kostenlose Bücher