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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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meinen Übungen fast umgebracht.«
    »Wer war er?«
    »Mein Bruder.«
    Moasch nickte. Wie die übrigen Brückenmänner auch behandelte Moasch Kaladins mysteriöse Vergangenheit mit großer Ehrerbietung.
    »Ich bin froh, dass ich so viel geübt habe«, sagte Kaladin. »Und ich freue mich, dass du es ebenso machst. Aber du musst vorsichtig sein. Wenn ich mich damals durch meine Bemühungen umgebracht hätte, dann hätte ich gar nichts erreicht. «
    »Sicher. Aber es gibt einen Unterschied zwischen uns beiden, Kaladin.«
    Kaladin hob eine Braue.
    »Du wolltest in der Lage sein, jemanden retten zu können. Ich aber will jemanden töten.«
    »Wen?«

    Moasch zögerte, dann schüttelte er den Kopf. »Vielleicht sage ich es dir eines Tages.« Er streckte die Hand aus und packte Kaladin an der Schulter. »Ich hatte meine Pläne schon aufgegeben, aber du hast mir wieder Hoffnung gemacht. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, Kaladin. Das schwöre ich dir beim Blute meiner Väter.«
    Kaladin sah Moasch in die stechenden Augen und nickte. »Also gut. Dann geh und hilf Hobber und Yake. Sie kommen mit ihren Stößen noch nicht klar.«
    Moasch gehorchte sofort. Er nannte Kaladin niemals Meister und schien ihn auch nicht mit der gleichen Hochachtung zu betrachten wie die anderen. Das fand Kaladin sehr angenehm.
    Er – Kaladin – verbrachte die nächste Stunde damit, den Männern der Reihe nach zu helfen. Die meisten waren übereifrig und warfen sich dementsprechend in den Angriff. Kaladin erklärte ihnen die Wichtigkeit von Kontrolle und Präzision, wodurch mehr Kämpfe gewonnen wurden als durch chaotischen Überschwang. Sie hörten ihm andächtig zu. Zunehmend erinnerten sie ihn an seine alte Speereinheit.
    Das brachte ihn zum Nachdenken. Er dachte daran, wie er sich gefühlt hatte, als er den Männern seinen Fluchtplan dargelegt hatte. Er hatte etwas tun wollen, hatte kämpfen wollen, wie risikoreich es auch immer sein mochte. Er hatte nach einer Gelegenheit gesucht. Aber jetzt hatten sich die Dinge geändert. Nun besaß er eine Mannschaft, auf die er stolz war. Es waren Freunde, die er liebte, und es bot sich die Aussicht auf eine gewisse Beständigkeit in ihrem Leben.
    Wenn sie Rüstungen bekamen und vor den Brücken herliefen, waren sie vielleicht sogar einigermaßen sicher. Vielleicht ebenso sicher, wie es seine alte Speereinheit gewesen war. War eine Flucht noch immer die beste aller Möglichkeiten?
    »Das nenne ich ein sorgenvolles Gesicht«, bemerkte eine brummende Stimme. Kaladin drehte sich um. Fels kam auf ihn
zu, blieb stehen, lehnte sich gegen die Wand neben ihn und verschränkte die mächtigen Arme vor der Brust. »Das ist das Gesicht eines Anführers, sage ich. Immer in Sorge.« Fels hob eine buschige rote Braue.
    »Sadeas wird uns niemals gehen lassen, vor allem jetzt nicht mehr, wo wir so bekannt geworden sind.« Die Alethi-Hellaugen betrachteten es als verwerflich, wenn ein Mann seine Sklaven entkommen ließ. Wenn er sein Gesicht wahren wollte, musste er sie unbedingt wieder einfangen.
    »Das hast du schon einmal gesagt«, meinte Fels. »Wir werden gegen die Männer kämpfen, die er hinter uns herschickt. Und dann gehen wir nach Kharbranth, wo es überhaupt keine Sklaven gibt. Von da aus ziehen wir ins Gebirge, wo uns mein Volk als Helden empfangen wird!«
    »Die erste Gruppe könnten wir besiegen, falls er so dumm ist und uns nur ein paar Dutzend Männer nachschickt. Aber danach wird er weitere aussenden. Und was wird aus unseren Verwundeten? Lassen wir sie zum Sterben zurück? Oder nehmen wir sie mit und werden dadurch wesentlich langsamer? «
    Fels nickte langsam. »Damit meinst du, dass wir einen Plan brauchen.«
    »Ja«, bekräftigte Kaladin. »Ich glaube, das meine ich damit. Entweder das, oder wir bleiben hier – als Brückenmänner.«
    »Ha!« Fels schien das als Scherz aufzufassen. »Trotz der neuen Rüstungen würden wir bald sterben. Schließlich machen wir uns absichtlich zur Zielscheibe!«
    Kaladin zögerte. Fels hatte Recht. Die Brückenmänner wurden tagein, tagaus eingesetzt. Selbst wenn es Kaladin gelingen sollte, die Todesrate auf zwei oder drei Männer im Monat zu senken – früher hätte er das als unmöglich betrachtet, aber nun schien es ein erreichbares Ziel zu sein –, Brücke Vier würde in ihrer heutigen Zusammenstellung in spätestens einem Jahr verschwunden sein.

    »Ich werde mit Sigzil darüber sprechen«, sagte Fels und rieb sich das Kinn zwischen den Bartstreifen. »Wir

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