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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nickte; das dichte dunkle Haar fiel ihm bis auf die Schultern. Er war einer der wenigen Brückenmänner, die sich die Mühe machten, sich zu rasieren. Doch nun, da Fels ein Rasiermesser besaß, würde sich das vielleicht ändern. »Ein
Arzt«, sagte er. »Ich kann nicht behaupten, dass mich das überrascht, wenn man bedenkt, wie du dich um die Verwundeten kümmerst. Die Männer sagen, dass du in Wirklichkeit ein Hellauge bist, und zwar von sehr hohem Rang.«
    »Was?«, fragte Kaladin. »Aber meine Augen sind dunkelbraun! «
    »Verzeihung«, sagte Sigzil. »Ich habe nicht das richtige Wort gefunden – ihr habt in eurer Sprache wohl auch nicht das richtige Wort dafür. Für euch ist ein Hellauge dasselbe wie ein Anführer. Aber in anderen Königreichen machen andere Dinge einen Mann zu einem … verf lucht sei diese Alethi-Sprache. Zu einem Mann von hoher Geburt, meine ich. Zu einem Hellherrn, nur ohne die passenden Augen. Wie dem auch sei, die Männer glauben, dass du außerhalb von Alethkar aufgewachsen sein musst. Und ein Anführer warst.«
    Sigzil warf den anderen einen raschen Blick zu. Sie setzten sich allmählich und machten sich eifrig über ihren Eintopf her. »Das liegt daran, dass du auf so natürliche Weise befiehlst und die anderen dazu bringst, dass sie dir zuhören. Das wird im Allgemeinen mit den Hellaugen in Verbindung gebracht. Und so haben die Männer eine Vergangenheit für dich erfunden. Es wird dir schwerfallen, sie jetzt wieder davon abzubringen. « Sigzil sah ihn an. »Vorausgesetzt, dass es wirklich eine Erfindung ist. Ich war an dem Tag in der Kluft dabei, als du diesen Speer herumgewirbelt hast.«
    »Es war doch bloß ein Speer«, wandte Kaladin ein. »Die Waffe eines dunkeläugigen Soldaten und nicht etwa ein Hellaugen-Schwert.«
    »Für viele Brückenmänner ist dieser Unterschied kaum vorhanden. Alle anderen stehen so weit über uns.«
    »Und was ist deine eigene Geschichte?«
    Sigzil grinste. »Ich habe mich schon gefragt, ob sie dich wirklich interessiert. Die anderen haben erwähnt, dass du alles über ihre Herkunft wissen wolltest.«

    »Ich möchte die Männer kennen, deren Anführer ich bin.«
    »Auch wenn einige von uns Mörder sind?«, fragte Sigzil leise.
    »Dann bin ich ja in guter Gesellschaft«, antwortete Kaladin. »Wenn du ein Hellauge getötet hast, spendiere ich dir einen Trunk.«
    »Kein Hellauge«, sagte Sigzil. »Und er ist auch nicht tot.«
    »Dann bist du ja gar kein Mörder«, wandte Kaladin ein.
    »Ich habe es aber versucht.« Sigzil blickte in die Ferne. »Ich hatte geglaubt, Erfolg gehabt zu haben. Es war nicht gerade eine kluge Wahl. Mein Meister …« Er verstummte.
    »Hast du versucht, ihn umzubringen?«
    »Nein.«
    Kaladin wartete, doch er erhielt keine weiteren Hinweise. Ein Gelehrter, dachte er. Oder zumindest ein Mann des Wissens. Es muss doch eine Möglichkeit geben, seine Fähigkeiten einzusetzen.
    Finde einen Weg aus dieser Todesfalle heraus, Kaladin. Gebrauche dazu all das, worüber du verfügst. Es muss einen Weg geben.
    »Du hattest Recht, was die Brückenmänner angeht«, sagte Sigzil. »Wir werden absichtlich in den Tod geschickt. Das ist die einzig vernünftige Erklärung. Es gibt auf der Welt einen bestimmten Ort. Marabethia. Hast du schon einmal von ihm gehört?«
    »Nein«, sagte Kaladin.
    »Er liegt im Norden am Meer, und zwar im Lande Selay. Die Menschen dort sind für ihr leidenschaftliches Debattieren berühmt. An jeder Kreuzung in der Stadt haben sie kleine Säulen errichtet, auf denen jeweils ein Mensch stehen und seine Thesen verkünden kann. Es heißt, dass jeder in Marabethia eine überreife Frucht in einem Beutel bei sich trägt, falls er an einem Redner vorbeikommt, mit dessen Meinung er nicht übereinstimmt.«

    Kaladin runzelte die Stirn. Seit er zusammen mit Sigzil als Brückenmann tätig war, hatte er noch nie einen solchen Wortschwall von ihm gehört.
    »Das, was du vorhin auf dem Plateau gesagt hast«, fuhr Sigzil fort und richtete den Blick starr geradeaus, »hat mich an die Marabethianer erinnert. Sie haben eine seltsame Art, mit verurteilten Verbrechern umzugehen. Sie hängen sie von einer Klippe in der Nähe der Stadt, sodass sie bei Flut knapp über dem Meer schweben, und schneiden ihnen die Wangen auf. In den Tiefen lebt eine bestimmte Art von Großschalentier, das für seinen wunderbaren Geschmack bekannt ist. Und natürlich haben diese Tiere auch Edelsteinherzen. Sie sind nicht annähernd so groß wie die Kluftteufel,

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