Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Schlachten geschlagen, erkannte Kaladin. Sie sind lediglich an kleinere Scharmützel gewöhnt, vielleicht mit anderen Dörfern oder Klanen.
    Einige weitere Brückenmänner gesellten sich zu Kaladin, Fels und Sigzil. Bald stand der größte Teil bei ihnen, und einige
ahmten Kaladins Haltung nach. Es dauerte noch eine Stunde, bis die Schlacht endlich gewonnen war. Sadeas trug den Sieg davon, aber Fels hatte Recht behalten. Die Soldaten waren ernst; heute hatten viele ihre Freunde verloren.
    Es war eine müde Gruppe von größtenteils verwundeten Kriegern, die Kaladin und die anderen zurück zum Lager führten.

    Drei Stunden später saß Kaladin auf einem Holzscheit beim abendlichen Feuer von Brücke Vier. Syl hockte auf seinem Knie; sie hatte die Gestalt einer kleinen, weißblau durchscheinenden Flamme angenommen. Auf dem Rückmarsch war sie zu ihm gestoßen und hatte sich freudig um sich selbst gedreht, als sie ihn auf den Beinen sah, aber sie hatte ihm nicht den Grund für ihre Abwesenheit genannt.
    Das Feuer knisterte und knackte, und Fels’ großer Topf kochte darauf, während einige Flammensprengsel zwischen den Holzstücken herumsprangen. Alle zwei oder drei Sekunden fragte jemand Fels, ob der Eintopf endlich fertig sei und schlug dabei fröhlich mit dem Löffel gegen seinen Teller. Fels antwortete nicht und rührte weiter um. Sie alle wussten, dass niemand essen durfte, bis er das Mahl für fertig erklärte; schließlich beharrte er darauf, keine minderwertigen Mahlzeiten auszuteilen.
    Es duftete nach kochenden Knödeln. Die Männer lachten. Ihr Anführer hatte seine eigene Hinrichtung überlebt, und der heutige Brückenlauf hatte nur ein einziges Todesopfer gefordert. Die Stimmung war gut.
    Außer bei Kaladin.
    Denn jetzt hatte er begriffen. Er wusste, wie sinnlos ihr Kampf war. Er wusste, warum Sadeas Kaladins Überleben nicht beachtet hatte. Er war ein Brückenmann, und das war sein Todesurteil.

    Kaladin hatte gehofft, Sadeas beweisen zu können, dass seine Brückenmannschaft nützlich und gut war. Er hatte gehofft, ebenfalls beweisen zu können, dass sie einen gewissen Schutz brauchte – Schilde, Rüstungen, Ausbildung. Kaladin hatte gehofft, dass die Brückenmänner als Soldaten betrachtet wurden, wenn sie sich auch wie Soldaten verhielten.
    Doch offensichtlich hatte es keinen Sinn. Ein Brückenmann, der überlebt hatte, war ein Brückenmann, der versagt hatte.
    Seine Männer lachten und genossen das Feuer. Sie vertrauten ihm. Er hatte das Unmögliche geschafft, hatte den Großsturm überlebt – allerdings verwundet und an die Wand gefesselt. Sicherlich würde er wieder ein Wunder vollbringen, diesmal für sie. Es waren gute Männer, aber sie dachten wie Fußsoldaten. Die Offiziere und die Hellaugen machten sich über den langfristigen Verlauf Gedanken, doch die Männer hatten hier und jetzt etwas zu essen und waren glücklich. Das reichte ihnen.
    Aber Kaladin reichte es nicht.
    Er sah sich dem Mann gegenüber, den er hinter sich gelassen hatte. Dem Mann, den er in der Nacht verlassen hatte, als er sich entschieden hatte, nicht in der Kluft zu sterben. Es war ein Mann mit gequältem Blick – ein Mann, der nicht mehr hoffen konnte und sich um nichts mehr kümmerte. Ein lebender Leichnam.
    Ich werde sie im Stich lassen, dachte er.
    Er durfte es nicht zulassen, dass sie weiterhin an Brückenläufen arbeiteten und dabei starben, einer nach dem anderen. Doch ihm fiel nichts ein, was er dagegen unternehmen konnte. Und deshalb zerriss ihn ihr Lachen.
    Einer der Männer – Kärtel – stand auf, hob den Arm und brachte die anderen damit zum Schweigen. Der Himmel war dunkel, und so wurde der Mann nur vom Feuerschein erhellt, auch wenn einige Sterne hoch droben funkelten. Ein paar
huschten umher; die winzigen Leuchtpunkte jagten einander und flogen wie ferne, glühende Insekten herum. Es mussten Sternensprengsel sein. Sie waren selten.
    Kärtel war ein Mann mit plattem Gesicht, buschigem Bart und dichten Augenbrauen. Kärtel nannten ihn alle wegen eines Muttermals auf seiner Brust, das seiner Meinung nach eine genaue Karte von Alethkar abbildete. Aber Kaladin hatte keine Übereinstimmungen feststellen können.
    Kärtel räusperte sich. »Das ist eine gute Nacht, eine besondere Nacht. Wir haben unseren Anführer zurück.«
    Einige Männer klatschten. Kaladin versuchte zu verbergen, wie elend ihm zumute war.
    »Gleich kriegen wir was Gutes zu essen«, fuhr Kärtel fort und sah Fels an. »Wir bekommen es doch,

Weitere Kostenlose Bücher