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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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oder?«
    »Kommt gleich«, sagte Fels und rührte noch einmal um.
    »Bist du sicher? Wir könnten unterdessen noch einen Brückenlauf machen. Dann hast du etwas Zeit, so vier oder fünf Stunden …«
    Fels schenkte ihm einen grimmigen Blick. Die Männer lachten, und einige hämmerten wieder mit ihren Löffeln gegen die Schüsseln. Kärtel kicherte und griff dann hinter den Stein, auf dem er gesessen hatte. Er zog ein mit Papier umwickeltes Päckchen hervor und warf es Fels zu.
    Der Hornesser war so überrascht, dass er es kaum auffangen konnte. Beinahe wäre es in den Eintopf gefallen.
    »Von uns allen«, sagte Kärtel ein wenig unbeholfen, »weil du uns jede Nacht Eintopf kochst. Glaub nicht, dass wir nicht bemerkt hätten, wie hart du daran arbeitest. Wir entspannen uns, während du kochst. Und du bedienst immer erst alle anderen. Deswegen haben wir dir das da als Dankeschön gekauft. « Er wischte sich die Nase am Ärmel, was den Augenblick ein wenig verdarb, und setzte sich wieder. Einige Brückenmänner klopften ihm auf den Rücken und beglückwünschten ihn zu seiner Rede.

    Fels wickelte das Päckchen aus und starrte den Inhalt lange an. Kaladin beugte sich vor und versuchte herauszufinden, um was es sich handelte. Fels griff hinein und hielt den Gegenstand hoch. Es war ein gerades Rasiermesser aus silbrig glitzerndem Stahl; ein Holzfutteral bedeckte die scharfe Schneide. Fels nahm es ab und betrachtete die Klinge. »Ihr luftkranken Narren«, sagte er leise. »Wunderschön.«
    »Da drin ist auch noch ein Stück polierter Stahl«, sagte Peet. »Als Spiegel. Und etwas Rasierschaum und ein Lederriemen zum Schärfen.«
    Verblüffenderweise wurden Fels’ Augen feucht. Er wandte sich von dem Topf ab und hielt seine Geschenke im Arm. »Eintopf ist fertig«, sagte er und rannte in die Baracke.
    Die Männer saßen still da. »Sturmvater«, sagte schließlich der junge Dunni, »meint Ihr, wir haben das Richtige getan? So wie er sich beschwert hat …«
    »Ich glaube, es war gut so«, antwortete Teft. »Der große Bengel muss sich erst einmal von dem Schock erholen.«
    »Entschuldigung, dass wir nichts für dich haben«, sagte Kärtel zu Kaladin. »Wir wussten ja nicht, dass du schon wieder bei Bewusstsein bist, und …«
    »Das ist in Ordnung«, sagte Kaladin.
    »Teilt jetzt jemand den Eintopf aus, oder sitzen wir weiter hungrig um ihn herum, bis er verbrennt?«, fragte Narb.
    Dunni sprang auf und packte die Schöpfkelle. Die Männer versammelten sich um den Topf und stießen einander an, während Dunni sie bediente. Ohne Fels, der sie für gewöhnlich anfuhr und im Zaum hielt, war es ein ziemliches Gedrängel. Nur Sigzil beteiligte sich nicht daran. Der stille, dunkelhäutige Mann saß etwas abseits, und die Flammen spiegelten sich in seinen Augen.
    Kaladin stand auf. Er hatte Angst – furchtbare Angst –, er könnte wieder zu jenem elenden Mann werden, der er einmal gewesen war. Der sich um nichts mehr gekümmert hatte, weil
er keinen Sinn darin sah. So suchte er nach einem Gesprächspartner und ging zu Sigzil hinüber. Seine Bewegungen überraschten Syl, die auf seine Schulter flog. Sie befand sich noch immer in Gestalt einer flackernden Flamme, und es war deshalb noch unangenehmer, sie auf der Schulter sitzen zu haben. Er sagte nichts. Wenn sie wüsste, dass es ihn störte, würde sie es vermutlich noch öfter tun. Schließlich war sie ein Windsprengsel.
    Kaladin setzte sich neben Sigzil. »Nicht hungrig?«
    »Sie brauchen es dringender als ich«, antwortete Sigzil. »Wenn man nach den vergangenen Abenden urteilen kann, bleibt noch genug für mich übrig, nachdem sie sich die Bäuche gefüllt haben.«
    Kaladin nickte. »Ich stimme deinen Ansichten zu, die du heute auf dem Plateau geäußert hast.«
    »Manchmal sehe ich die Dinge ziemlich klar.«
    »Du bist sehr gebildet. Du redest so und handelst auch so.«
    Sigzil zögerte. »Ja«, sagte er schließlich. »Bei meinem Volk ist es keine Sünde, wenn ein Mann einen scharfen Verstand hat.«
    »Bei den Alethi ist es ebenfalls keine Sünde.«
    »Meiner Erfahrung nach interessiert ihr euch nur für den Krieg und die Kunst des Tötens.«
    »Und was hast du außer der Armee von uns gesehen?«
    »Nicht viel«, gab Sigzil zu.
    »Ein gebildeter Mann also«, meinte Kaladin nachdenklich. »In einer Brückenmannschaft.«
    »Meine Ausbildung wurde nie vollendet.«
    »Meine ebenfalls nicht.«
    Sigzil sah ihn neugierig an.
    »Ich wollte Medizin studieren«, sagte Kaladin.
    Sigzil

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