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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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herum, so kräftig wie alle anderen. Ha! Noch kräftiger sogar! Die Uli’tekanaki führen dich.«

    »Das ist kein Wunder, Fels«, sagte Kaladin. »Es ist eher ein Fluch.«
    »Wie soll denn das ein Fluch sein, mein Freund?«, fragte Fels kichernd. Er sprang in eine Pfütze und lachte lauter, als das Wasser Teft bespritzte, der dicht hinter ihnen ging. Manchmal war der große Hornesser ohne Zweifel kindlich gesinnt. »Leben ist doch kein Fluch!«
    »Doch, das ist es, wenn es mich nur zurückgeholt hat, um euch alle sterben zu sehen«, sagte Kaladin. »Es wäre besser gewesen, wenn ich den Sturm nicht überlebt hätte. Ich werde vor einem Parschendi-Pfeil enden – wie wir alle.«
    Fels wirkte verwirrt. Als Kaladin nichts mehr sagte, zog sich der Hornesser zurück. Sie gingen weiter und kamen an verkohlten Stellen in den Schluchtwänden vorbei, wo die Kluftteufel ihre Male hinterlassen hatten. Schließlich erreichten sie einen Leichenhaufen, der von den Großstürmen angespült worden war. Kaladin blieb stehen, hielt seine Fackel hoch, und die anderen Brückenmänner spähten um ihn herum. Etwa fünfzig Personen waren in eine Höhlung im Fels gespült worden.
    Es war eine Mauer aus Toten; Arme stachen hervor, Treibgut und Röhricht steckten dazwischen. Kaladin sah auf den ersten Blick, dass die Leichen schon alt waren; sie quollen bereits auf und verwesten. Hinter ihm übergab sich einer der Männer, was mehrere andere ansteckte, das Gleiche zu tun. Der Gestank war grässlich; die Leichen waren von Kremlingen und größeren Aasfressern zerfleddert worden. Einige huschten nun vor dem Licht davon. Eine abgerissene Hand lag in der Nähe, und eine Blutspur führte davon weg. Außerdem gab es frische Kratzspuren an den Flechten – in einer Höhe von bis zu fünfzehn Fuß. Ein Kluftteufel hatte sich eine der Leichen herausgezogen und daran gefressen. Vielleicht würde er zurückkommen.
    Kaladin übergab sich jedoch nicht. Er steckte seine halb ausgebrannte Fackel zwischen zwei Steine und zog einige Leichen
aus dem Haufen. Zum Glück waren sie noch nicht so stark verwest, dass sie auseinanderfielen. Langsam folgten die Brückenmänner seinem Beispiel. Kaladin war wie betäubt und versuchte, an nichts mehr zu denken.
    Sobald sie die Leichen hervorgezogen hatten, legten die Brückenmänner sie in eine Reihe. Dann zogen sie die Rüstungen aus, durchsuchten die Taschen und nahmen die Messer von den Gürteln. Kaladin überließ es den anderen, die Speere einzusammeln und arbeitete ein wenig abseits von ihnen.
    Teft kniete neben Kaladin und rollte gerade eine Leiche herum, deren Kopf vom Sturz zerschmettert worden war. Der kleine Mann löste die Riemen an der Brustplatte des Toten. »Willst du reden?«
    Kaladin sagte nichts. Er arbeitete einfach weiter. Denk nicht an die Zukunft. Denk nicht an das, was geschehen wird. Überlebe nur.
    Kümmere dich um nichts, aber verzweifle auch nicht. Lebe einfach.
    »Kaladin.« Tefts Stimme war wie ein Messer, das in Kaladins Panzer schnitt. Er krümmte sich zusammen.
    »Wenn ich reden wollte«, brummte Kaladin, »würde ich dann hier für mich allein arbeiten?«
    »Das stimmt«, meinte Teft. Nun war es ihm gelungen, den Brustpanzer abzunehmen. »Die Männer sind verwirrt, mein Sohn. Sie wollen wissen, was wir als Nächstes tun sollen.«
    Kaladin seufzte, stand auf und wandte sich zu den Brückenmännern um. »Ich weiß nicht, was wir tun sollen! Wenn wir uns zu schützen versuchen, wird Sadeas uns bestrafen! Wir sind Köder, und wir werden sterben. Daran kann ich nichts ändern! Es ist hoffnungslos.«
    Die Brückenmänner sahen ihn schockiert an.
    Kaladin wandte sich von ihnen ab, kniete neben Teft nieder und machte sich wieder an die Arbeit. »Jetzt habe ich es ihnen erklärt«, sagte er.

    »Dummkopf«, murmelte Teft. »Willst du uns nach allem, was du für uns getan hast, etwa im Stich lassen?«
    Die Brückenmänner kehrten neben ihm ebenfalls wieder an ihre Arbeit zurück. Kaladin hörte, wie einige von ihnen maulten. »Bastard«, sagte Moasch. »Ich habe doch gewusst, dass es so kommt.«
    »Euch im Stich lassen?«, zischte Kaladin Teft zu. Lasst mich doch einfach nur in Frieden. Lasst mich zurück in den Stumpfsinn fallen. Dann habe ich wenigstens keine Schmerzen. »Teft, ich habe Stunde um Stunde damit verbracht, einen Ausweg zu finden, aber es gibt keinen! Sadeas will, dass wir sterben. Hellaugen bekommen immer das, was sie wollen, so geht es in dieser Welt nun einmal

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