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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Gelegenheit gegeben, dich als guter Brückenmann zu beweisen. Das ist alles. Manche versuchen in das Geschehene zu viel hineinzulesen, deswegen hat Großprinz Sadeas es allen verboten, herzukommen und dich anzustarren.
    Mein Gemahl hat nicht vor, die Brückenmannschaften genauso nachlässig zu führen wie sein Vorgänger. Mein Gemahl
ist ein hoch geachteter und sehr verehrter Vertrauter von Großprinz Sadeas persönlich und nicht irgendein fast dunkeläugiger Bastard wie Lamaril.«
    »Ach, wirklich?«, fragte Kaladin. »Warum ist er denn in dieser Jauchegrube geendet?«
    Haschal empfand aufgrund dieser Bemerkung keinerlei Zorn. Sie schnippte mit den Fingern, und einer der Soldaten trat vor und stieß seinen Speerschaft in Richtung von Kaladins Bauch.
    Kaladin packte ihn; seine alten Reflexe arbeiteten noch. Verschiedene Möglichkeiten fuhren ihm blitzartig durch den Kopf, und er erkannte den Kampf, bevor er stattfand.
    Reißen am Speer, den Soldaten damit aus dem Gleichgewicht bringen.
    Vortreten, ihm den Ellbogen gegen den Unterarm stoßen, damit er die Waffe fallen ließ.
    Die Kontrolle übernehmen, den Speer hochreißen und ihn dem Soldaten gegen die Schläfe rammen.
    Herumwirbeln und die beiden Männer zu Fall bringen, die ihrem Gefährten zu Hilfe eilten.
    Den Speer erheben und …
    Nein. Das wäre Kaladins sicherer Tod.
    Kaladin ließ den Schaft los. Der Soldat blinzelte überrascht und verstand nicht, wie ein einfacher Brückenmann seinen Stoß hatte abfangen können. Mit gerunzelter Stirn riss der Soldat den Speer hoch und schlug ihn gegen Kaladins Kopf.
    Kaladin ließ es zu, stürzte und rollte über den Boden. In seinem Kopf hämmerte es von dem Schlag, doch schon bald konnte er wieder klar sehen. Er würde zwar Kopfschmerzen davontragen, aber hoffentlich keine bleibenden Verletzungen.
    Mehrmals holte er tief Luft, lag auf dem Boden und ballte die Hände zu Fäusten. Seine Finger schienen dort zu brennen, wo er den Speer berührt hatte. Der Soldat trat wieder neben die Sänfte.

    »Keine Nachlässigkeiten«, sagte Haschal ruhig. »Du musst wissen, dass mein Gemahl um diesen Posten gebeten hat. Die Brückenmannschaften sind Hellherr Sadeas’ großer Vorteil in diesem Krieg. Ihre schlechte Leitung unter Lamaril war beschämend. «
    Fels kniete nieder und half Kaladin auf die Beine, während er die Hellaugen und ihre Soldaten mit finsteren Blicken bedachte. Kaladin kam taumelnd wieder auf die Beine und hielt sich die Hand gegen die Schläfe. Seine Finger wurden sofort feucht, und ein warmes Blutrinnsal tropfte an seinem Hals herunter bis auf die Schulter.
    »Von jetzt an wird jede Brückenmannschaft zusätzlich zu ihrem normalen Dienst nur eine einzige weitere Pflicht übernehmen. Gaz!«
    Der kleine Brückensergeant blickte hinter der Sänfte hervor. Kaladin hatte ihn zwischen den Trägern und Soldaten gar nicht bemerkt. »Ja, Hellheit?« Gaz verneigte sich mehrmals.
    »Mein Gemahl wünscht, dass Brücke Vier ausschließlich Kluftdienst macht. Wann immer sie nicht zum Brückendienst gebraucht wird, will ich, dass sie in den Klüften arbeitet. Das ist wesentlich besser als bisher. Sie wissen, welche Abschnitte sie vor Kurzem gesäubert haben und werden deshalb nicht dasselbe Gebiet zweimal in Angriff nehmen. Verstehst du? Das erhöht die Leistungskraft. Sie fangen sofort damit an.«
    Sie klopfte gegen die Seite der Sänfte, und die Träger drehten um und trugen sie davon. Ihr Gemahl ging neben ihr her, ohne ein Wort zu sagen, und Gaz beeilte sich, mit ihnen mitzuhalten. Kaladin starrte ihnen nach und hielt die Hand gegen seinen Kopf gepresst. Dunni lief los und holte ihm eine Bandage.
    »Kluftdienst«, brummte Moasch. »Großartige Arbeit, Kleiner. Sie will, dass wenigstens der Kluftteufel uns holt, wenn es schon die Pfeile der Parschendi nicht schaffen.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte der schlanke, kahl werdende Peet mit einer Stimme voller Sorge.

    »Wir machen uns an die Arbeit«, sagte Kaladin und nahm die Bandage von Dunni entgegen.
    Er ging und ließ sie verängstigt zurück.

    Kurze Zeit später stand Kaladin am Rande der Kluft und blickte hinunter. Das heiße Licht der Mittagssonne brannte ihm auf den Rücken und warf seinen Schatten nach unten. In den Abgrund, zu den anderen. Ich könnte fliegen, dachte er. Einen Schritt nach vorn machen und fallen, während mir der Wind entgegenbläst. Für einige Augenblicke fliegen. Für wenige, wunderbare Augenblicke nur.
    Er kniete nieder und ergriff die

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