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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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rammten ihm die Speere zwischen die Fugen der Rüstung. Der Splitterträger sah sich um, wie ein verärgerter Mann ein Rudel junger Hunde betrachten mochte, die um ihn herum bellten. Nicht eine einzige Speerspitze schien seine Rüstung durchdrungen zu haben. Er schüttelte den behelmten Kopf.
    Dann schlug er zu.
    Die Splitterklinge holte aus und stieß in einer Reihe von Angriffen immer wieder zu. Sie durchschnitt zehn Speermänner.
    Kaladin erstarrte mitten im Lauf, als Toorim, Acis, Hamel und sieben andere mit brennenden Augen zu Boden gingen. Ihre Rüstungen und Waffen waren säuberlich durchtrennt. Die verbliebenen Speermänner taumelten entsetzt zurück.
    Der Splitterträger griff erneut an und tötete Rakscha, Navar und noch vier andere. Das Grauen übermannte Kaladin. Seine Männer – seine Freunde – waren tot, einfach so getötet. Die letzten vier hasteten davon. Hab stolperte über Torrims Leichnam, stürzte zu Boden und ließ schließlich seinen Speer fallen.
    Der Splitterträger beachtete sie nicht weiter, sondern trat wieder an den bewegungslosen Amaram heran.

    Nein, dachte Kaladin. Nein, nein, NEIN! Etwas trieb ihn vorwärts, gegen alle Logik, gegen jeden Sinn und Verstand. Er war voller Schmerz, Wut und Übelkeit.
    Abgesehen von ihnen war die Senke, in der der Kampf stattfand, nun vollkommen leer. Die vernünftigen Speermänner waren allesamt geflohen. Seine vier übrig gebliebenen Kämpfer hatten einen Felskamm in geringer Entfernung erreicht, flohen aber nicht weiter. Sie riefen nach ihm.
    »Kaladin!«, kreischte Reesch. »Kaladin, nein!«
    Kaladin schrie auf. Der Splitterträger sah ihn, wirbelte unfassbar schnell herum und schwang seine Waffe. Kaladin duckte sich unter dem Schlag hinweg und rammte den Schaft seines Speeres gegen das Knie des Splitterträgers.
    Das Holz prallte ab. Kaladin fluchte und warf sich nach hinten. Die Klinge durchschnitt die Luft vor ihm. Kaladin federte zurück und warf sich wieder nach vorn. Geschickt stieß er nach dem Hals seines Gegners. Die Panzerung wehrte seinen Angriff ab. Kaladin konnte nicht einmal die Farbe ankratzen.
    Der Splitterträger wandte sich ihm zu und hielt seine Klinge mit beiden Händen. Kaladin machte eine so schnelle Bewegung zurück, dass ihn das unglaubliche Schwert nicht erreichen konnte. Amaram war es inzwischen endlich gelungen, sich von seinem Pferd zu befreien. Er kroch davon, zog das eine Bein nach – seiner Drehung nach zu urteilen musste es an vielen Stellen gebrochen sein.
    Schlitternd kam Kaladin zum Stillstand, wirbelte herum und sah den Splitterträger an. Diese Kreatur war nicht … gut. In ihr kam alles zusammen, was die übelsten und niedrigsten Hellaugen repräsentierten. Sie konnte Menschen wie Kaladin töten, ohne dabei in die geringste Gefahr zu geraten.
    Jede Rüstung hatte einen Spalt. Jeder Mann hatte eine wunde Stelle. Kaladin glaubte, die Augen des Mannes durch den Helmschlitz hindurch zu erkennen. Dieser Schlitz war gerade groß
genug für eine Dolchklinge. Es musste ein vollkommener Wurf sein. Und Kaladin musste sehr nahe an ihn herankommen. Tödlich nahe.
    Kaladin stürmte wieder vor. Der Splitterträger schwang seine Klinge in weitem Bogen, wie er es auch bei Kaladins Männern getan hatte. Kaladin warf sich zu Boden, schlitterte auf den Knien weiter und beugte den Oberkörper dabei nach hinten. Die Splitterklinge blitzte über ihn hinweg und schnitt die Spitze seines Speers ab, die hoch in die Luft flog und sich endlos drehte.
    Kaladin spannte sich an und sprang wieder auf die Beine. Er riss die Hand hoch und warf sein Messer auf die Augen zu, die ihn hinter der so undurchdringlich wirkenden Rüstung ansahen. Der Dolch traf die Gesichtsplatte ein wenig über der Öffnung und prallte ab.
    Der Splitterträger fluchte und schwang seine gewaltige Klinge wieder auf Kaladin zu.
    Kaladin landete auf den Beinen, wobei sein Schwung ihn weiter vorantrieb. Etwas blitzte in der Luft neben ihm auf und fiel zu Boden.
    Es war die Speerspitze.
    Kaladin brüllte trotzig auf und fing den Speerkopf aus der Luft. Er war mit der Spitze nach unten gefallen, und Kaladin packte sie an dem etwa vier Zoll langen Rest des Schaftes, der noch aus ihr hervorragte. Kaladin streckte die scharfe Spitze vor sich, rannte auf den Splitterträger zu, der gerade wieder ausholte, und rammte ihm das Metall in den Sichtschlitz.
    Alles wurde still.
    Kaladin stand mit ausgestrecktem Arm da; der Splitterträger befand sich rechts vor ihm. Amaram hatte sich

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