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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Dabei befand sie sich in einem großen hallenartigen Raum in einem kharbranthischen Hospital. Die Wände waren von weiteren Betten gesäumt. Abgesehen von den üblichen Unannehmlichkeiten waren ihre zwei Tage im Krankenhaus recht gut verlaufen. Sie hatte Zeit gehabt, über diesen seltsamsten aller Nachmittage nachzudenken, als sie Gespenster gesehen, Glas in Blut verwandelt und das Angebot eines Feuerers erhalten hatte: Er wollte sein altes Leben hinter sich lassen, um mit ihr zusammen sein zu können.
    Sie hatte bereits mehrere Zeichnungen von diesem Krankenzimmer angefertigt. Die Kreaturen lauerten auch hier, aber sie blieben am Rande des Zimmers. Ihre Gegenwart erschwerte es Schallan, Schlaf zu finden. Aber allmählich gewöhnte sie sich an die Wesen.
    Es roch nach Seife und Leinöl; sie wurde regelmäßig gewaschen und ihr Arm wurde immer wieder mit Desinfektionsmitteln eingerieben, damit die Fäulnissprengsel fernblieben. In der Hälfte der Betten lagen kranke Frauen, es gab rollbare Raumteiler aus Stoff, mit hölzernen Rahmen, die um ein Bett herumgefahren werden konnten, damit der Patient ein wenig Privatsphäre hatte. Schallan trug ein weißes, robenähnliches Kleid, das vorn gebunden war und einen langen linken Ärmel hatte, in dem sich ihre Schutzhand verbarg.
    Sie hatte ihre Schutztasche in den Ärmel des neuen Kleides eingeknöpft. Niemand hatte den Inhalt einer eingehenden Betrachtung unterzogen. Wenn sie gewaschen wurde, wurde die Tasche abgeknöpft und ihr ohne ein Wort gereicht, obwohl das Behältnis ungewöhnlich schwer zu sein schien. Man sah einfach nicht in die Schutztasche einer Frau. Dennoch behielt Schallan sie bei sich, wann immer es ihr möglich war.
    In diesem Krankenhaus wurden ihr alle Wünsche erfüllt … bis auf den einen, es verlassen zu dürfen. Es erinnerte sie an ihre Zeit auf den Besitzungen ihres Vaters. Allmählich machte
ihr das genauso viel Angst wie die Gegenwart dieser Symbolhäupter. Sie hatte die Unabhängigkeit geschmeckt und wollte nicht mehr in ihr altes Leben zurückkehren. Sie wollte auch nicht mehr gehätschelt, umhegt und zur Schau gestellt werden.
    Leider schien es unwahrscheinlich, dass sie zu ihren Studien und zu Jasnah zurückkehren konnte. Ihr angeblicher Selbstmordversuch verschaffte ihr einen ausgezeichneten Grund, nach Hause zu gehen. Sie musste es tun. Wenn sie blieb und den Seelengießer allein auf die Reise schickte, wäre das selbstsüchtig, denn nun hatte sie die Gelegenheit zur Heimkehr erhalten, ohne dass jemand Verdacht schöpfen würde. Außerdem hatte sie den Seelengießer eingesetzt. Sie konnte ja die lange Heimreise nutzen, um seine Funktionsweise zu studieren, damit sie ihrer Familie bei der Ankunft zu Hause sofort helfen konnte.
    Sie seufzte und beendete die Zeichnung mit einigen Strichen. Es war ein Bild des seltsamen Ortes, den sie in ihrer Vision gesehen hatte. Der ferne Horizont mit der zwar mächtigen, aber kalten Sonne. Wolken zogen an ihr vorbei, und unten lag der endlose Ozean, sodass es aussah, als scheine die Sonne am Ende eines langen Tunnels. Flammen schwebten über dem Meer. Es waren Hunderte, ein ganzer Teppich aus Licht über dem Meer aus Glaskugeln.
    Sie hielt das Bild hoch und warf einen Blick auf die Zeichnung darunter. Sie stellte Schallan dar, wie sie zusammengekauert auf ihrem Bett lag, umgeben von jenen seltsamen Kreaturen. Sie wagte es nicht, Jasnah von dem zu berichten, was sie gesehen hatte, denn dann würde sich herausstellen, dass sie einen Seelengießer benutzt hatte – Jasnahs eigenen Seelengießer.
    Das nächste Bild zeigte ebenfalls sie, wie sie inmitten der Blutlache auf dem Boden lag. Sie blickte von dem Zeichenbrett auf. Eine weiß gekleidete Feuerin saß an der Wand in einiger Entfernung von ihr und tat so, als nähe sie. Aber in
Wirklichkeit hielt sie Wache – für den Fall, dass Schallan sich wieder etwas anzutun versuchte. Schallan presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
    Das ist ein guter Schutz, dachte sie. Er funktioniert großartig. Nur sollte es mir nicht so peinlich sein.
    Sie wandte sich der letzten Zeichnung dieses Tages zu. Sie stellte eines der Symbolhäupter dar. Keine Augen, kein Gesicht, nur das zerklüftete fremdartige Symbol mit Spitzen, die aus geschliffenem Kristall zu sein schienen. Sie mussten etwas mit dem Seelengießen zu tun haben. Oder nicht?
    Ich habe einen fremden Ort besucht, dachte sie. Ich glaube … ich glaube, ich habe mit dem Geist des Pokals gesprochen. Besaß

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