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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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wieder auftreiben.
    Es geht um den Weg, den du einschlägst.
    Immer noch applaudierte die Menge dem Hochzeitspaar. Esyld strahlte. Balian Azdeki verneigte sich, griff nach der Hand seiner Liebsten und führte sie an seine Lippen. Die Hufschläge und Rufe wurden deutlicher und immer bedrohlicher.
    Was ist zum Beispiel, wenn du heute Abend Esyld über den Weg läufst? Lässt du dich dann von deinem Zorn hinreißen?
    Hufe auf dem Marmor, Kommandos … und eine raue, tiefe Stimme, die wie Donnergetöse durch den Innenhof grollte:
    » AZDEKI! «

14
    DER PFAD DES ZORNS
    D un hatte Laerte mit Gewalt gezwungen, sich vor ihm niederzuknien, und behielt eine Hand fest auf seiner Schulter. Laertes Knie schmerzten, doch er beklagte sich nicht. Er wusste, dass er beobachtet und beurteilt wurde, doch er würde sich um keinen Preis eine Schwäche anmerken lassen. Niemand durfte ihm etwas vom Gesicht ablesen können. Sein Herz pochte zum Zerspringen. Er schwitzte, doch er würde durchhalten.
    Die Ritter umstanden ihn im Halbkreis. Alle trugen glänzende Rüstungen, die in der Morgensonne blitzten. Hinter ihnen erhoben sich die hohen, schneeweißen Götterstatuen, deren unbewegter Blick auf den Altar gerichtet war.
    Die bunten Glasfenster zeigten Ritter, die gegen Dämonen, Rouargs und Drachen kämpften und mit gezücktem Schwert verängstigte Familien beschützten.
    »Das ist für die begangenen Fehler«, sagte Dun und versetze ihm eine Ohrfeige, dass die Knochen in seinem Nacken krachten.
    »Und das, damit du nie mehr einen weiteren begehst, Grenouille.«
    Nun wurde die andere Wange feuerrot. Die Ohrfeige war so heftig, dass sein Kopf wegzufliegen schien und er Blut schmeckte, weil er sich auf die Lippen gebissen hatte. Tränen stiegen ihm in die Augen. Mit zusammengebissenen Zähnen atmete er durch.
    »Wiederhole diese Worte: Ich bin das Schwert, ich bin der Schild«, befahl Dun.
    »Ich bin das Schwert …«, murmelte Laerte.
    »Lauter!«
    »Ich bin das Schwert«, wiederholte er und hob die Augen zu seinem Meister. »Ich bin der Schild.«
    »Ich zeige keine Schwäche«, fuhr Dun unter den gestrengen Blicken seiner Waffenbrüder fort.
    »Ich zeige keine Schwäche.«
    »Ich bin das Schwert gegen die Starken und der Schild für die Schwachen. Mein Wort ist wahr, und ich stehe dazu. Ich ziehe in den Kampf. Mein Weg ist die Gerechtigkeit. Ich zeige keine Schwäche. Ich ziehe in den Kampf.«
    Laerte wiederholte die Worte mit lauter Stimme. Dun zog sein Schwert aus der Scheide.
    »Ich bin das Schwert und der Schild, das ist meine Bestimmung. Nichts wird je meinen Arm zurückhalten.«
    »… nichts wird je meinen Arm zurückhalten«, beendete Laerte den Eid.
    Unwillkürlich schloss er die Augen, als Dun die Waffe hob und mit der Klinge die Schulter seines Zöglings berührte. Laerte biss die Zähne zusammen.
    »Ich entbinde dich von dem, der du einst warst. Dein früheres Ich hat keine Bedeutung mehr.«
    Laerte spürte, wie das Schwert über seinen Kopf gehoben wurde. Beim Druck der Klinge auf seiner linken Schulter öffnete er die Augen.
    »Wiederhole diese Worte«, forderte sein Meister ihn auf. »Ich schwöre …«
    »Ich schwöre …«
    »… niemals dem Pfad des Zorns zu folgen, der Gerechtigkeit immer ehrenhaft zu dienen, ein Ritter unter Rittern zu sein, auf dass alles einen Sinn ergibt.«
    »… auf dass alles einen Sinn ergibt«, schloss Laerte mit zugeschnürter Kehle.
    Im Halbdunkel der Kapelle beugte sich Dun zu ihm nieder. In seinem Gesicht zeigte sich ernster Stolz.
    »Hiermit ernenne ich dich zum Ritter Grenouille.«

    Hiermit ernenne ich dich zum Ritter …
    »Azdeki! Himmeldonnerwetter!«
    Als das Pferd den Innenhof erreichte, scheute es und stieg. In seinem Fell steckten unzählige Lanzen, der Leib war mit Blut bedeckt. In Panik versuchten die Leute, sich in Sicherheit zu bringen. Der Reiter wurde in die Luft geschleudert und stürzte schwer zu Boden. Er röchelte. Das Pferd knickte in den Vorderbeinen ein. Immer wieder schüttelte es sich. Schließlich sank es unter Krämpfen zur Seite. Seine Zunge hing aus seinem geöffneten Maul.
    Soldaten kamen angerannt. Der plötzliche Aufruhr hatte sie überrumpelt. Sie hatten nur gesehen, wie ein Reiter wie eine Furie über den Platz preschte und sein Pferd mit gezücktem Schwert die Stufen hinauftrieb. Als die Wache ihm den Weg abzuschneiden versuchte, bäumte sich das Pferd auf und keilte aus. Die Lanzen machten es noch wilder. Und nun war es im Innenhof zusammengebrochen und

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