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Der Piratenfuerst

Der Piratenfuerst

Titel: Der Piratenfuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Herren, die aber, wie ich hoffe, uns allen zum Vorteil gereichen wird.« Er wandte sich Bolitho zu; sein Gesicht lag im Schatten. »Sind Sie seeklar?«
    »Aye, Senor. Wir müssen nur noch Trinkwasser übernehmen und frisches Obst, wenn das möglich ist.«
    »Wird bereits erledigt, Capitan.« Er lächelte breit. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht auf einige Zeit Gastfreundschaft erweisen kann, aber diese Insel ist sowieso ein trauriger Aufenthalt. Wenn Sie aber einmal nach Bilbao kommen sollten –«, er küßte die Fingerspitzen, »–dann kann ich Ihnen zeigen, wie man lebt.« Er lachte dem übellaunig dreinschauenden Raymond ins Gesicht. »Und ich denke, wir werden einander wesentlich besser kennen, wenn diese Reise zu Ende ist.«
    Die spanischen Adjutanten verneigten sich ehrerbietig, als Puigserver zur Tür schritt. »Wir sehen uns noch, bevor wir segeln!« rief er und fügte, schon im Hinausgehen, hinzu: »Aber morgen lichten wir Anker, komme was wolle.«
    Lebhafte, gedämpfte Unterhaltung setzte ein, und Raymond kam um den Tisch herum zu Bolitho. »Dieser verdammte Kerl!« flüsterte er wütend. »Noch ein Tag mit ihm, und ich hätte ihm meine Meinung gesagt!«
    »Auf welchem Schiff wollen Sie segeln?« fragte Bolitho.
    »Meins ist ja ganz ordentlich, aber viel kleiner als der Spanier.« Raymond drehte sich halb nach dem spanischen Kapitän um, der mit seinen Leuten außer Hörweite sprach.
    »Mit dem Spanier segeln? Und wenn Ihr Schiff eine lausige Kohlenschute wäre – mir wäre es immer noch lieber als die Nervion!«
    Davy flüsterte: »Ich glaube, sie erwarten, daß wir gehen.« Raymonds Gesicht wurde noch finsterer. »Ich komme mit auf Ihr Schiff, da können wir alles besprechen. Hier kann man ja nicht einmal atmen, ohne daß einer lauscht.«
    Bolitho sah seine Eskorte bereits vor der Tür warten und lächelte. Raymond mochte eine bedeutende Rolle bei dieser Mission spielen, aber Takt war jedenfalls nicht seine starke Seite.
    Fast ohne ein Wort kehrten sie zur Pier zurück; aber Bolitho spürte deutlich die Spannung, unter der Raymond stand. Irgend etwas quälte ihn. Vielleicht fühlte er sich seinen dienstlichen Aufgaben nicht gewachsen?
    Als die Gouverneursbarke zur Undine zurückstrebte, fühlte sich Bolitho erleichtert. Ein Schiff, das verstand er. Raymonds Welt jedoch war ihm so fremd wie der Mond.
    Raymond kletterte an Bord und starrte leeren Blicks auf die angetretene Ehrenformation und die geschäftigen Matrosen, die an den Taljen und Blöcken des Ladegeschirrs arbeiteten. Fässer und allerlei Netze mit Früchten und Strohhüten gegen die Sonne wurden an Deck gehievt.
    Bolitho nickte Herrick zu. »Alles wohl an Bord?« Er berührte Raymonds Arm. »Dies ist Mr. Raymond, unser Passagier.« Er fuhr herum, denn eben ertönte schrilles Frauengelächter vom Niedergang her.
    »Wer hat dieses Weib an Bord gelassen? Bei Gott, Mr. Herrick, wir sind hier nicht in Portsmouth Point oder Nore!«
    Dann sah er das Mädchen – klein, dunkel, rot gekleidet. Sie sprach mit Allday, dem das offensichtlich Spaß machte.
    Bedrückt sagte Raymond: »Ich hatte gehofft, Ihnen das eher erklären zu können. Sie ist ein Dienstmädchen, die Zofe meiner Frau.«
    Herrick versuchte, Bolithos plötzlichen Zorn zu besänftigen.
    »Sie ist vor etwa einer Stunde mit ihrer Herrin an Bord gekommen, Sir. Anweisung vom Gouverneur. Ich konnte nichts machen«, sagte er verkniffen.
    »Ach so. Dann allerdings«, murmelte Bolitho und schritt zum Achterdeck. Sie hatten tausend Meilen in einem kleinen, vollgestopften Kriegsschiff vor sich. Raymond allein war schon schlimm genug, aber seine Frau und ihre Zofe – das war zuviel! Er sah, wie ein paar Matrosen einander grinsend anstießen. Wahrscheinlich hatten sie nur darauf gewartet, wie er reagieren würde.
    Sehr gemessen sagte er: »Vielleicht würden Sie mich vorstellen, Mr. Raymond?«
    Sie gingen zusammen nach achtern, und Davy wisperte: »Himmelkreuz noch mal, Mr. Herrick, das wird ja eine sehr gemischte Reisegesellschaft!«
    Herrick sah ihn böse an. »Und Sie haben sich vermutlich inzwischen gut amüsiert.«
    »Ein wenig Wein, ein paar hübsche Frauen...« Er kicherte.
    »Aber ich habe auch an Sie gedacht, Sir.«
    Herrick mußte lachen. »Zur Hölle mit Ihnen! Jetzt ziehen Sie sich gefälligst Ihre Bordgarnitur an und beaufsichtigen Sie den Laden. Heute braucht man überall Augen.«
    Inzwischen war Bolitho in seiner Kajüte angelangt und schaute sich verzweifelt um. Koffer

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