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Der Piratenfuerst

Der Piratenfuerst

Titel: Der Piratenfuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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stehenden Mitteln aufgehalten werden würden. War der Stützpunkt einmal offiziell an Muljadi übergeben, und hatte der Franzose eine schriftliche Einverständniserklärung von Pastor in Händen, der schließlich hier der Repräsentant seines Königs ist, dann hätten wir oder sonst jemand nichts weiter tun können. Zweifellos hatte Le Chaumareys außerdem Befehl, im Namen Frankreichs die Souveränität Muljadis anzuerkennen und ihn um jeden Preis als Verbündeten Frankreichs zu gewinnen.« Er blickte zum Strand hinüber, wo die Matrosen zwei Boote löschten. »Aber wir sind durchgekommen, Thomas. Zu spät allerdings für Pastor, der auf der Argus zu Muljadi gefahren ist, um zu Gunsten seiner Leute mit ihm zu verhandeln. Er tut mir leid, wenn ich auch seinen Mut bewundere.«
    Herrick nickte langsam, seine Augen umwölkten sich.
    »Und als Pastor weg war«, fuhr Bolitho fort, »begann der letzte Angriff. Kein Befehlshaber, sehr wenige Verteidiger ... Tote reden nicht viel.«
    Herrick dachte daran, wie sie morgens ganz langsam in die Bucht eingelaufen waren, wie der Dunst bei dem Kanonenschuß vom Wasser hochgewirbelt war. Kein Wunder, daß die zerlumpten Verteidiger nicht mehr imstande gewesen waren, sie durch Winken oder Rufen zu begrüßen. Die Undine mußte ihnen wie eine Erscheinung vorgekommen sein.
    Bolitho sprach weiter: »Don Puigserver ist unser einziger Trumpf. Er kann im Namen seines Königs handeln und Conway beweisen, daß Spanien ihm vertraut.«
    »Wie hat er denn auf all das reagiert?«
    Bolitho dachte an das Gesicht des Spaniers bei Vegas' Bericht: voll Schrecken, Scham und schließlich Wut. Was aber Conway von der Situation hielt, war nicht zu erkennen gewesen. Er hatte wenig gesagt, war nicht einmal auf Raymond eingegangen, als dieser anfing, sich darüber auszulassen, was das Parlament wohl sanktionieren würde und was nicht. Eines war sicher: die Angelegenheit mußte in engen Grenzen gehalten werden. Truppenverstärkungen konnten sie sich nicht erhoffen; es durfte überhaupt nicht offiziell zur Kenntnis genommen werden, daß hier oder anderswo ein Machtwechsel stattfand. Wie Raymond mehr als einmal versicherte, hatten die Holländer viel zuviel damit zu tun, ihre Kriegsverluste zu kompensieren, als daß sie sich in ihrem Einflußgebiet einen neuen Konflikt leisten konnten. Wenn Frankreich andererseits mehr Seekräfte in diese Gewässer warf, dann mochte Spanien seine Ansichten über die bisher noch unerprobte Allianz mit England ändern. Unter Umständen konnte es wieder Krieg geben.
    Erst als sich Bolitho anschickte, wieder an Bord zu gehen, hatte der Konteradmiral ihn in eine Ecke gezogen.
    Leise hatte er gesagt: »Politik, Handelsprivilegien, Expansion kolonialer Macht – das sind Punkte, über die man verschiedener Ansicht sein kann. Nur eines ist mir vollkommen klar und sollte auch Ihnen klar sein, Bolitho.« Er blickte ihn starr an, um eine Reaktion zu erkennen, bevor er weitersprach: »Jedes Rätsel hat eine Lösung. Dieses hier hat sogar zwei, nämlich die Undine und die Argus. Vielleicht versuchen die Regierungen später, hier mehr Kräfte einzusetzen; aber dann ist es zu spät für uns. Wenn die Undine verlorengeht, sind auch wir verloren. Seien Sie sicher, daß Le Chaumareys das ganz genau weiß!« Bolitho wollte etwas fragen, aber Conway redete schon weiter: »Er ist ein sehr fähiger Seeoffizier, geben Sie sich da keinen Täuschungen hin. Unsere Geschwader hatten im Krieg alle Ursache, ihn in die tiefste Hölle zu wünschen. Frankreich hat Muljadi seinen besten Mann geliehen; ich hoffe nur, England hat dasselbe für mich getan!«
    Bolitho hatte wohl manches von dem, was ihm im Kopf herumging, laut ausgesprochen, denn Herrick rief erschrocken: »Aber wir haben doch keinen Krieg mehr, Sir! Kein Franzose wird den Degen ziehen, eben aus Angst, es könnte wieder Krieg geben!«
    Bolitho blickte Herrick an, froh, daß er da war. »Le Chaumareys hat bestimmt einen Kaperbrief. Er ist alles andere als ein Narr. Wenn er seine vierundvierzig Kanonen ausrennt, dann wird Muljadis Flagge an seinem Großtopp wehen, nicht das Lilienbanner Frankreichs!« Er stand auf und ging ziellos in der Kajüte hin und her. »Aber jedes Geschütz wird eine erfahrene Mannschaft bedienen, die Besten der französischen Flotte. Wir dagegen...« Er wandte sich ab; plötzlich war sein Gesicht wieder wie ausgelaugt. »Aber genug davon. Seeschlachten werden nicht durch Tagträume gewonnen.«
    Herrick nickte. »Und was tun

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