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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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könnte ja auch etwas anderes gewesen sein . . .“
    „Nein, ich habe ihren Brief gelesen. “ Gideon hob Saras Kinn an, bis sie ihn anschaute. „Wozu all diese Fragen? Und warum das Gerede, nach England zurückzukehren, wenn du so froh darüber bist, mich zu heiraten?“
    Ein gezwungenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Es tut mir Leid, Gideon, aber ich mache mir einfach Sorgen um meinen Bruder und auch darüber, wie niedergeschlagen er gerade jetzt sein mag. Ich möchte dich nicht verlassen, sondern ihn nur beruhigen. “
    Gideon blickte sie lange an. Eine entsetzliche Verlustangst begann ihn wie ein tödliches Gift zu durchdringen. Wenn er ihr untersagte, sich mit ihrer Familie in Verbindung zu setzen, würde sie ihn dafür hassen. Das war ein Bedürfnis, das nie vergehen würde.
    Doch würde es ihr reichen, wenn er sie diesen Brief abschicken ließ?
    „Wenn ich ihm mitteile, dass ich in Sicherheit bin“, beharrte sie, „versucht er vielleicht nicht, mich zu finden.“
    „Wenn ich dein Bruder wäre, würde ich nicht eher ruhen, bis ich dich aufgespürt und den Schurken, der sich an dich herangemacht hat, aufgespießt hätte.“
    Sie wurde blass und presste die Finger an die Lippen. „Sag nicht so etwas. Ich würde nie zulassen, dass dir jemand etwas antut, und schon gar nicht mein Bruder.“
    Der plötzlich angstvolle Ausdruck in ihren Augen dämpfte seine eigene ein wenig. „Na gut. Du kannst deinem Bruder schreiben. Das wird schon keinen Schaden anrichten.“
    Sie legte die Arme um Gideon und schmiegte sich an ihn. „Danke, Gideon. Vielen, vielen Dank.“
    Weil er sich großzügig fühlte, lächelte er sie an und strich ihr liebevoll über das zerzauste rotbraune Haar. „Vielleicht wollen ja die anderen Frauen auch an ihre Familien schreiben.“
    Sie hob den Kopf und lächelte Gideon freudestrahlend an. „O Gideon, das würde ihnen so viel bedeuten! Die meisten haben natürlich niemand, aber einige würden bestimmt gern Verbindung mit ihren Familien aufnehmen. “
    „Einer meiner Männer kann die Briefe von Sao Nicolau aus aufgeben, wenn sie von dort den Geistlichen abholen.“ „Welchen Geistlichen?“
    Gideon gab ihr einen Kuss auf die sommersprossige Nase. „Ich kann mich doch schlecht selber trauen, oder? Ein anglikanischer Priester lebt auf Sao Nicolau, der vielleicht bereit ist, für einige Tage hierher zu kommen. Und einige der Frauen möchten vielleicht auch lieber von einem Gottesmann verheiratet werden.“
    „Das weiß ich nicht.“ Sara strich mit dem Finger über eine Narbe auf seiner Brust. „Ich vermute, dass die Hälfte von ihnen niemals einen Fuß über die Schwelle einer Kirche gesetzt hat.“
    „Also, Miss Willis“, neckte er sie, „Sie wollen doch nicht etwa zugeben, dass nicht alle ihrer heimgesuchten Gefangenen blütenreine Mädchen sind?“
    Die Stirn gerunzelt, bohrte sie ihm einen Finger in die Brust. „Sie, Sir, haben überhaupt keinen Grund, jemand dafür zu kritisieren, dass er nicht blütenrein ist. Wenn man Schiffe plündert und Frauen entführt und . ."
    Er erstickte ihre Standpauke mit einem Kuss, zog sie herum, bis sie auf ihm lag. Nach wenigen Sekunden erwiderte sie seinen Kuss und öffnete ihren Mund bereitwillig für das erotische Spiel seiner Zunge.
    Ja, dachte er, als er wieder nach ihr verlangte und spürte, dass sie ihre Schenkel einladend spreizte, so muss ich mit Sara umgehen. Ich brauche sie nur so lange zu küssen, bis sie vergisst, worüber sie sich geärgert hat. Und ich werde sie so lange lieben, bis sie die gefangenen Frauen und England und ihren Stiefbruder vergisst.
    Vor allem ihren Stiefbruder. Weil Gideon befürchtete, dass die Gespräche über diesen englischen Earl noch längst nicht zu Ende waren.

22. KAPITEL
    Seit Sara zugestimmt hatte, Gideon zu heiraten, waren zwei glückselige Tage für sie vergangen.
    Heute hatten Ann und sie den Unterricht der Kinder ausfallen lassen, und Sara hatte ihnen drei Geschichten erzählt. Dann war plötzlich Gideon aufgetaucht und hatte sich von den Kindern erst durchkitzeln lassen, um ihnen die Angst vor ihm zu nehmen.
    Und nun betrachtete sie ihn, wie er im Kreise der Jungen und Mädchen saß und ihnen eine Geschichte über den einäugigen Jack erzählte, den Schiffspapagei, der gepökeltes Rindfleisch über alles mochte.
    Während sie die Hand entspannt durch den Sand gleiten ließ, wusste sie, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte. Er würde ihr seine Gefühle noch offenbaren. Das musste er tun,

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