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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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ihr löste. „Womit habe ich denn das nun verdient?“
    Sie wirbelte mit funkelnden Augen zu ihm herum. „Weil du mich, verdammt noch mal, so erschreckt hast, du Narr!“ „Verdammt noch mal?“ sagte eine andere vertraute Stimme. Jordan trat hinter einem Baum hervor, sah ausgemergelt und bleich und völlig fehl am Platz aus in seinem maßgeschneiderten Gehrock und der eleganten Hose. „Deine Ausdrucksweise hat sich etwas geändert, seit wir zuletzt zusammen waren, Sara.“
    „Jordan!“ schrie sie auf, überglücklich, ihren geliebten Stiefbruder wieder zu sehen. Sie warf sich in seine ausgebreiteten Arme und barg das Gesicht an seiner Schulter. „O Jordan, du bist hier!“
    „Ja, Sara, ich bin hier.“ Er drückte sie so fest an sich, dass es sie fast schmerzte. „Geht es dir gut? Haben diese Teufel dich verletzt?“ Er hielt sie auf Armeslänge von sich weg und musterte sie eingehend. „Du schaust gut aus, aber das hat ja nicht viel zu bedeuten.“
    „Es geht mir wirklich gut“, flüsterte sie.
    Er schob ihr das Haar aus dem Gesicht, während er sie forschend betrachtete. „Du kannst dir nicht vorstellen, welche Qualen ich gelitten habe bei der Vorstellung, durch welches Grauen . . .“ Mit grimmiger Miene unterbrach er sich. „Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich habe dich ja jetzt wieder. Und du bist in Sicherheit.“
    Sie fühlte sich schuldbewusst. In Sicherheit? Wie sollte sie ihm bloß klarmachen, dass sie die ganze Zeit sicher gewesen war? Sie hatte es genossen, hier zu sein, hatte ein neues Leben geführt und sich verliebt, während Jordan Um ihretwillen gelitten hatte.
    Doch das war nicht ihre Schuld. Wenn Gideon ihren Bruder jetzt sehen könnte, würde er verstehen, wie ungerecht es von ihm war, sie alle zu entführen.
    Gideon! Lieber Himmel, was sollte sie bloß mit Gideon und Jordan machen?
    Sie zog sich von ihrem Bruder zurück. Während sie nach Worten suchte, mit denen sie ihm verständlich machen konnte, wie die Dinge sich in den letzten Monaten verändert hatten, überdeckte sie ihre Verwirrung mit Fragen. „Wieso bist so schnell hierher gekommen?“
    „Als die Chastity nach London zurückkehrte, kam der Captain sofort zu mir und erzählte mir von dem Gefangenentransport. Ich segelte sofort zu den Kapverdischen Inseln, wo das Schiff zuletzt angelegt hatte. Als ich die Inseln durchstreifte, um herauszufinden, wo sich die Piraten aufhalten mochten, fand ich Petey auf Sao Nicolau, der einen Schlafplatz auf einem Schiff suchte, das nach England fuhr. Er hat mich hierher geführt.“
    Sie hatte gar nicht bedacht, dass so etwas geschehen könnte
    - doch sie hätte wissen müssen, dass Jordan sofort losfahren würde, sobald die Chastity England erreichte. Jetzt war er hier. Und sie war kein bisschen auf ihn vorbereitet. „Wo ist dein Schiff?“
    „Petey hat sich auf der Insel kurz umgeschaut, ehe er fortging, und brachte uns zu einem versteckten Hafen, in dem meine Männer warten, bis wir beide mit dir und Peteys Verlobter zurückkehren. “
    „Nach der ich nun . . .“, begann Petey.
    Jordan gab ihm einen Wink. „Ja, geh, und hol sie. Aber beeil dich, ehe das Schiff entdeckt wird. Sara und ich warten hier auf euch.“
    Gut, dachte sie, als Petey davoneilte. Sie musste einen Moment mit Jordan allein sein, ohne dass Petey sich einmischte.
    Jordan wandte sich ihr mit finsterer Miene wieder zu. „Ich weiß, dass du die anderen Frauen retten möchtest, Sara, aber ich wollte dich erst in Sicherheit bringen. Wenn Petey seine Verlobte findet, können wir zur Defiant zurückkehren.“
    Sara sah ihn überrascht an. Die Defiant war der Stolz seiner Flotte. Sie konnte kaum glauben, dass er sie für sie aufs Spiel gesetzt hatte.
    „Ich hätte auch die Marine gleich mitbringen können“, fuhr er fort, „doch damit hätte ich deinen Ruf für alle Zeiten ruiniert. Ich habe schon den Captain der Chastity dafür bezahlt, dass er über das, was während des Piratenangriffs geschehen ist, Stillschweigen bewahrt. Daher hielt ich es für besser, mit meinem eigenen Schiff hierher zu kommen.“
    „Aber Jordan . . .“
    „Mach dir keine Sorgen“, fuhr er fort, als hätte sie gar nichts gesagt. „Ich habe genügend bewaffnete Männer und Kanonen, um dieses Piratennest auszuräuchern. Wir können die Satyr so schnell versenken, dass die Bastarde nicht einmal merken, was geschieht. Dann werden wir . . .“
    „Nein! Das darfst du nicht tun!“
    Er sah sie an, als hatte sie den Verstand verloren,

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