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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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zugebracht hatte, konnten die „Dorfbewohner“ endlich ihren ersten Erfolg verbuchen, als Jeff den Kontakt zu einem Katzenwolf aufgenommen und durchgehalten hatte.
    Dr. Peter Holman war Geologe oder vielmehr Geophysiker. Seine Spezialaufgabe war es, die Bodenbeschaffenheit und die Mineralien des Planeten, den sie umkreisten, zu untersuchen und zu bestimmen. Doch bislang hatte er erst zwei Bodenproben erhalten: eine Handvoll Erde und Steine. Das war alles, was die beiden Landemannschaften mitgebracht hatten.
    Es war einfach unmöglich, mehr Proben zu bekommen. Die automatischen Landefähren kehrten aus unerfindlichen Gründen niemals zurück; ihre simple Mechanik wurde vermutlich durch die feindselige Atmosphäre des Planeten lahmgelegt oder zersetzt. Dr. Holman selber stieg mit einer Gruppe von Männern hinab, wurde jedoch prompt von einem riesigen Katzenwolf in die Landerakete zurückgetrieben. Die Männer töteten schließlich das Ungeheuer mit Laserfeuer, aber sie traten dennoch unverzüglich den Heimflug an, weil sie befürchteten, daß der Kadaver noch andere Tiere anlocken könnte.
    Beim zweiten Mal hätte ein Sturm beinahe die Landerakete zerstört, als sie gerade abhob, um zum „Dorf“ zurückzukehren. Und nachdem sie wieder sicher im Raumschiff waren, stellte Dr. Holman fest, daß einer seiner Assistenten teilweise erblindet war. Die intensiven ultravioletten und Röntgen-Strahlen, die der Fixstern Altair aussandte, hatten trotz der Wolkenhülle des Planeten und trotz des Schutzhelms die Augen des Mannes versehrt.
    So saß nun Dr. Holman an seinem Arbeitstisch, auf dem er jämmerliche acht Steinbrocken ausgebreitet hatte. Der größte war nicht dicker als eine Männerfaust.
    Dr. Holman verzog das Gesicht zu einer Grimasse, während er da saß. Er blickte auf die Uhr, die in die Metallwand des Labors eingelassen war, erhob sich von seinem Schemel und ging zum Schreibtisch hinüber. Er wählte auf der Tastatur des Bildschirms eine Nummer, und gleich darauf erschien das Gesicht seiner Frau auf dem Schirm.
    „Wo bleibt denn der Junge?“ fragte er.
    „Ist er noch nicht da?“ fragte sie zurück. „Ich habe ihm gesagt, daß er zu dir ins Labor kommen sollte.“
    „Wie lange ist das her?“
    Sie blickte einen Augenblick lang vom Bildschirm weg. „Oh, das muß schon fast vor einer Stunde gewesen sein.“
    Dr. Holman schäumte innerlich.
    „Ich werde ihn durch die Bordsprechanlage ausrufen lassen“, sagte Mrs. Holman. „Vielleicht ist er wieder in der Bibliothek…“
    „Schön! Ich warte hier im Labor auf ihn.“
    Dr. Holman stellte das Mikrophon ab. Er schüttelte den Kopf. Ich weiß nicht, was seit neuestem in Jeff ge fahren ist. Seitdem er mit Carbo arbeitet und mit diesem Tier Kontakt aufgenommen hat, ist er verändert. Schwebt in den Wolken. Träumt am hellichten Tage. Das sieht Jeff gar nicht ähnlich!
    Die Röhren, welche die einzelnen Kugeln des „Dorfes“ miteinander verbanden, waren ganz grün bewachsen. Es war, als ob man durch einen Miniaturwald wanderte. Der Boden bestand aus Rasen, und überall wuchsen Sträucher und Zwergbäume, von denen manche sogar Früchte trugen. Diese „Grünpfade“ lieferten nicht nur einen kleinen Beitrag zur Ernährung und einen großen Teil des notwendigen Sauerstoffs, sie vermittelten auch und vor allem Schönheit, die auf die Dauer ebenso wichtig ist wie vieles andere.
    Das Grün diente im übrigen dazu, eine irritierende Besonderheit in der Anlage des „Dorfes“ zu verbergen. Die Kugeln waren zu einer regellosen Masse zusammengefügt, ohne eine bestimmte Richtung einzuhalten, so daß man nicht erkennen konnte, wo oben und unten, vorne und hinten war. Da die Schwerkraft im Raumschiff künstlich erzeugt und kontrolliert wurde, hatte man stets das Gefühl, sich unter normalen irdischen Schwerkraftbedingungen auf einem geraden und ebenen Weg fortzubewegen. Doch die Verbindungsröhren waren zuweilen seltsam gewunden und geknickt, wie die Fahrspur einer Berg-und-Tal-Bahn. Auch wenn man das beim Gehen nicht spürte, konnte man doch erschrecken beim Anblick einer Röhre, die scharf abbog und dann unsichtbar wurde, und bei dem Gedanken, daß der Weg auf dieser steilen Bahn abwärts führte. Die Pflanzen und Sträucher standen deshalb so dicht, damit den „Dorfbewohnern“ solche beunruhigenden Durchblicke möglichst erspart blieben.
    Jeff und Laura schlenderten gerade einen dieser „Grünpfade“ entlang, und ihr Weg führte sie durch ein Gewirr von

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