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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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vergessen!“
    Hand in Hand und lachend rannten Jeff und Laura den „Grünpfad“ hinab, der zum geologischen Labor führte.

4
    „In Ordnung, Jeff“, sagte Dr. Carbo, während der Junge auf der Couch festgeschnallt wurde. Carbos rundes, dunkles Gesicht war ernst, besorgt. Selbst seine Augen lächelten nicht.
    „Du hast nun viermal hintereinander Kontakt mit dem Katzenwolf aufgenommen. Das ist ausgezeichnet. Jetzt wollen wir sehen, ob du das Tier auch unter Kontrolle bekommen kannst, wenn…“
    „Crown“, warf Jeff ein. „Er heißt Crown.“
    „Du hast ihm einen Namen gegeben?“
    „Das ist sein Name; ich habe ihn ihm nicht gegeben.“
    Dr. Carbo blickte einen Augenblick lang mit belustigter Miene auf Jeff hinunter. Dann fuhr er fort: „Okay, er heißt also Crown. Heute wollen wir feststellen, ob du Crown dazu bewegen kannst, für uns ein bißchen auf Kundschaft zu gehen. Wir suchen eine Tierart, die uns helfen kann, die Geräte zu reparieren, die wir auf dem Planeten zurückgelassen haben…“
    Er sprach weiter; seine Stimme klang sehr ernst. Amanda und Lee, die zweite Technikerin, waren eifrig damit beschäftigt, all die Kabel und Kontakte zusammenzustecken, die Jeff mit der für das Experiment notwendigen elektronischen Ausrüstung des Laboratoriums verbanden.
    Endlich waren sie fertig. Jeff streckte sich bequem aus und schloß die Augen. Dr. Carbo stand neben Amanda und beobachtete den Jungen, der sich entspannte, als ob er einschlafen wollte. Dann begannen sich Jeffs Augen hinter den geschlossenen Lidern schnell hin und her zu bewegen. Seine Hände griffen in die Luft. Sein Kopf zuckte und warf sich zur Seite.
    Auf der großen Kontrolltafel begannen sich die Spulen mit den Aufzeichnungsbändern zu drehen. Der Bildschirm erwachte zum Leben und zeigte die Szene auf dem Hügel, die mittlerweile allen schon recht vertraut war.
    „Er hat den Kontakt hergestellt“, flüsterte Dr. Carbo.
    Amanda machte eine kleine Bewegung, die wie ein Kopfschütteln aussah. „Man hat den Eindruck, als ob er Schmerzen hätte.“
    „Keine Spur von Schmerz auf den Monitoren“, entgegnete Dr. Carbo.
    „Ich weiß, aber es sieht so aus…“
    „Es macht ihm Spaß. Er ist ein Held… jeder Junge möchte gern ein Held sein.“
    „Das kann schon sein. Doch er verliert an Gewicht. Haben Sie das bemerkt?“
    „Ungefähr ein Kilo. Kein Grund zur Besorgnis.“
    „Ich mache mir aber Sorgen“, sagte Amanda.
    Crown wachte sofort auf. Nicht daß er jemals fest schlief. Ein Katzenwolf hat keine echten natürlichen Feinde, aber dennoch lauern überall Gefahren: eine hirnlose Schlange, ein Rudel hungriger Aasräuber, ein anderer Katzenwolf, der ihm den Gipfel streitig machen wollte.
    Er stellte sich auf seine sechs Beine und streckte sich wie ein Panther, bevor er unter dem Felsvorsprung hervortrottete, wo er die Nacht verbracht hatte. Im milden, diffusen Licht des frühen Morgens hielt er Ausschau vom Gipfel seines Hügels.
    Der Wald lockte mit seinen nahrhaften Düften.
    Nein, nicht zum Wald. Nach Osten, über das Grasland, der aufgehenden Sonne entgegen.
    Crown grunzte. Die Nahrung war im Wald, doch auch im Grasland gab es vielleicht Nahrung. Er hatte sich am Tag zuvor satt gefressen. Der Hunger konnte warten. Zumindest eine Weile.
    Dennoch kam es ihm merkwürdig vor, daß er sein angestammtes Jagdrevier im Stich lassen, daß er seinen Berg und Wald verlassen sollte. Nachdem er noch einmal über die Schulter zurückgeblickt hatte, stampfte er den Abhang hinab und auf das grasbewachsene offene Land zu, das sich bis zum Horizont und zur Morgensonne ausdehnte.
    Er schafft es! Er hat das Biest unter Kontrolle!
    Aus dem Grasland stiegen neue Gerüche auf. Seltsame Gerüche. Das Gelände war ziemlich eben; nur sanfte Bodenwellen unterbrachen hin und wieder die Monotonie. Bäume gab es hier nicht, allerdings vereinzelte schulterhohe Büsche, und das Gras selbst reichte Crown bis zu den Knien. Es ging ein starker Wind. Da die Böen keinen Widerstand fanden, ächzten sie nicht mehr, sondern sie zischten und brüllten, als sie Crowns Fell peitschten und das Gras in Wellen niederbeugten, die er vom Horizont bis zu der Stelle, wo er ging, verfolgen konnte.
    Als der Morgen halb vorüber war, begann der Hunger in Crowns Eingeweiden zu wühlen. Doch nirgends wollte sich ein Beutetier zeigen. Die Luft war erfüllt von Gerüchen, aber Crown konnte kein einziges Tier sehen.
    Er hielt inne und drehte den Kopf in den Wind. Die nahrungverheißende

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