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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schlössen sich um Jacks Handgelenke.
    Die Ausweise wurden zurückgegeben.
    »Nun, Agent Burton, Sie werden sich gedulden müssen, bis wir mit Mr. Graham fertig sind. Mord hat sogar Vorrang vor Bedrohung des Präsidenten. Sofern der Kerl nicht neun Leben hat, warten Sie vermutlich vergebens.«
    Der Polizist betrachtete Jack, dann die Tasche auf dem Bett. »Sie hätten verduften sollen, als noch Zeit dazu war, Graham. Früher oder später mussten wir Sie ja finden.« Er bedeutete seinen Leuten, Jack abzuführen.
    Der schaute über die Schulter zu den beiden verwirrten Agenten und grinste breit. »Wir haben einen Tipp bekommen, dass er hier sei. Die meisten Tipps sind einen Furz wert. Aber der hier könnte mir die längst überfällige Beförderung bringen. Schönen Tag noch, meine Herren. Grüßen Sie den Präsidenten von mir.«
    Die Beamten zogen aus dem Zimmer ab. Burton schaute zu Collin, dann zog er die Fotos aus der Jackentasche. Nun hatte Graham gar nichts mehr. Er konnte der Polizei ruhig alles erzählen, was sie ihm gerade gesagt hatten, man würde ihn höchstens als reif für die Klapsmühle betrachten. Der Kerl konnte einem fast leid tun! Eine Kugel wäre weit angenehmer gewesen als das, was ihm bevorstand. Die beiden Agenten hoben die Waffen auf und gingen.
    Stille herrschte im Zimmer. Zehn Minuten später öffnete sich die Tür zum Nebenzimmer, und eine Gestalt schlich herein. Der Fernseher in der Ecke wurde herumgedreht, die hintere Abdeckung abgenommen. Hände fassten hinein und holten ebenso geräuschlos wie flink die Überwachungskamera heraus. Das Kabel wurde durch die Wand geschoben, bis es darin verschwand.
    Die Gestalt schlich durch die Tür zurück ins Nebenzimmer. Auf einem Tisch an der Wand stand ein Aufzeichnungsgerät. Das Kabel wurde aufgewickelt und verschwand in einer Tasche. Die Gestalt drückte einen Knopf am Gerät, ein Band glitt heraus.
    Wenig später spazierte der Mann mit einem großen Rucksack durch die Eingangstür des Executive Inn, wandte sich nach links und marschierte an den hinteren Rand des Parkplatzes, wo ein Wagen mit laufendem Motor wartete. Im Vorbeigehen warf Tarr Crimson die Kassette durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Dann lief er weiter zu einer Harley-Davidson 1200 CC, der Freude seines Daseins, startete und donnerte davon.
    Die Videoanlage aufzubauen war ein Kinderspiel gewesen. Eine stimmaktivierte Kamera. Das Aufzeichnungsgerät schaltete sich gleichzeitig mit der Kamera ein. Standard-VHS-Kassetten. Er wusste nicht, was auf dem Band war, doch es musste sich um etwas verdammt Wichtiges handeln. Jack hatte ihm für den Gefallen ein Jahr kostenlosen Rechtsbeistand versprochen. Als er den Highway entlangbrauste, lächelte Tarr. Er dachte zurück an ihr letztes Treffen, bei dem Jack dem neuen Zeitalter der Überwachungstechnologie noch äußerst skeptisch gegenübergestanden hatte.
    Der Wagen auf dem Parkplatz fuhr an. Mit einer Hand bediente der Fahrer das Lenkrad, in der anderen hielt er schützend das Band. Seth Frank bog auf die Hauptstraße. Er machte sich nicht viel aus Videofilmen, doch das versprach ein interessantes Programm zu werden.
    Bill Burton befand sich in dem kleinen, aber gemütlichen Schlafzimmer, in dem er mit seiner Frau vier geliebte Kinder gezeugt hatte. Vierundzwanzig gemeinsame Jahre. Unzählige Male hatten sie sich geliebt. Bevor er zur Frühschicht losmusste, hatte Bill Burton oft in der Ecke am Fenster in einem verschlissenen Schaukelstuhl gesessen und seine Sprösslinge gefüttert, um seiner Frau noch ein paar Minuten willkommener Erholung zu ermöglichen.
    Es waren gute Jahre gewesen. Besonders viel Geld hatte er nie verdient, doch das hatte keine Rolle gespielt. Nachdem der jüngste Spross mit der High-School angefangen hatte, ging seine Frau wieder zur Schule und schloss ihre Ausbildung zur Krankenschwester ab. Das zusätzliche Einkommen war zwar ganz angenehm, doch viel wichtiger für Burton war, dass sie endlich etwas nur für sich tat, nachdem sie sich so viele Jahre ausschließlich für andere aufgeopfert hatte. Alles in allem führte er ein großartiges Leben. Ein hübsches Haus in einer ruhigen, malerischen Nachbarschaft, bisher noch unberührt von den sich ausweitenden Verbrechenszonen um sie herum. Böse Menschen würde es immer geben. Und es würde immer Menschen wie Bill Burton geben, die sie bekämpften. Menschen, wie Bill Burton einmal gewesen war.
    Er schaute aus dem Mansardenfenster. Heute hatte er seinen freien

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