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Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Möchtest du ihn sehen? Vielleicht willst du dich wieder damit davonmachen?« Er gab sich so unglaublich herablassend, dass sie das dringende Bedürfnis verspürte, die Unterhaltung zu beenden. Sie stand auf.
    »Gibt es sonst noch etwas?«
    Kopfschüttelnd trat er wieder ans Fenster. Gerade als sie die Hand auf den Türknauf gelegt hatte, drehte sich dieser.
    »Wir haben ein Problem.« Bill Burton stand in der Tür und sah die beiden an.
    »Und was will er?« Der Präsident betrachtete das Foto.
    Burton antwortete sofort. »Davon steht nichts in der Nachricht. Ich könnte mir denken, dass er dringend Geld braucht, schließlich sind die Bullen ihm auf den Fersen.«
    Der Präsident bedachte Russell mit einem schneidenden Blick. »Ich möchte zu gerne wissen, woher Jack Graham wusste, dass er das Foto hierhersenden musste.«
    Burton bemerkte den Blick des Präsidenten. Zwar lag ihm nichts ferner, als Russell zu verteidigen, doch er hielt es rein gefühlsmäßig für ausgeschlossen, dass sie etwas damit zu tun hatte.
    »Gut möglich, dass Whitney es ihm gesagt hat«, gab er zu bedenken.
    »Wenn das stimmt, dann hat er aber ziemlich lange gewartet, bis er mit uns in den Ring steigt«, schoss der Präsident zurück.
    »Vielleicht hat Whitney es ihm nicht direkt gesagt. Graham könnte selbst dahintergekommen sein. Wahrscheinlich hat er es sich zusammengereimt.«
    Der Präsident warf das Bild auf den Tisch. Rasch wandte Russell die Augen ab. Der bloße Anblick des Brieföffners ließ sie erstarren.
    »Burton, wie kann er uns damit wohl schaden?« Unbewegt starrte der Präsident den Agenten an und schien sich durch dessen Gedanken zu wühlen.
    Burton setzte sich und rieb sich mit der Handfläche das Kinn. »Darüber habe ich schon nachgedacht. Kann sein, dass Graham nur nach einem Strohhalm greift. Er sitzt selbst ziemlich in der Klemme. Und seine Freundin kühlt sich ihr Mütchen gerade in der Untersuchungshaft. Ich glaube, er ist ganz einfach verzweifelt. Ihm ist wohl plötzlich eine Idee gekommen; er hat zwei und zwei zusammengezählt, uns auf gut Glück das Foto geschickt und gehofft, es würde uns seinen Preis wert sein, wie hoch der auch sein mag.«
    Der Präsident erhob sich und spielte mit seiner Kaffeetasse. »Gibt es eine Möglichkeit, ihn ausfindig zu machen? Schnell?«
    »Es gibt immer Möglichkeiten. Wie schnell kann ich nicht sagen.«
    »Und wenn wir seinen Brief einfach ignorieren?«
    »Vielleicht tut er gar nichts, sondern versucht einfach abzuhauen.«
    »Aber wir sind trotzdem wieder mit der Möglichkeit konfrontiert, dass ihn die Polizei erwischt –«
    »- und ihn zum Reden bringt«, beendete Burton den Satz. »Ja, das ist gut möglich. Sehr gut möglich.«
    Der Präsident nahm das Bild in die Hand. »Und mehr als das hat er nicht, um seine Geschichte zu belegen?« Er sah ungläubig drein. »Weshalb sollten wir uns Sorgen machen?«
    »Es ist nicht der Belastungswert des Fotos an sich, der mich beunruhigt.«
    »Sie fürchten, seine Anschuldigungen und eventuelle Hinweise oder Vermutungen aus dem Bild könnten unangenehme Fragen der Polizei nach sich ziehen.«
    »Etwas in der Art. Vergessen Sie nicht, es sind die Anschuldigungen, die Sie Kopf und Kragen kosten können. Sie stehen mitten in der Wahlkampagne. Wahrscheinlich sieht er das als Pluspunkt für sich. Eine schlechte Presse kann im Augenblick tödlich für Sie sein.«
    Einen Augenblick überlegte der Präsident. Nichts und niemand würde sich seiner Wiederwahl in den Weg stellen. »Ihn zu bezahlen ist sinnlos, Burton, das wissen Sie. So lange Graham atmet, bleibt er gefährlich.« Richmond warf einen Blick auf Russell, die mit im Schoß gefalteten Händen und niedergeschlagenen Augen die ganze Zeit schweigend dasaß. Sein Blick durchbohrte sie. So schwach.
    Der Präsident nahm an seinem Schreibtisch Platz und begann, Dokumente durchzugehen. Beiläufig meinte er: »Tun Sie es, Burton, und tun Sie es bald.«
    Frank schaute zur Wanduhr, ging an die Tür, schloss diese und griff zum Telefon. Sein Kopf schmerzte nach wie vor, doch der Arzt hatte ihm versichert, er würde keine Folgeschäden davontragen.
    Am anderen Ende wurde abgenommen. »Washington Executive Inn.«
    »Zimmer 233 bitte.«
    »Einen Augenblick.«
    Sekunden verstrichen, und Frank wurde nervös. Jack sollte in seinem Zimmer sein.
    »Hallo?«
    »Ich bin’s.«
    »Wie geht’s?«
    »Vermutlich besser als dir.«
    »Wie geht’s Kate?«
    »Sie ist auf Kaution draußen. Ich habe durchgesetzt, dass

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