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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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heiraten, gar nicht aufzugeben brauchte - er musste nur ihrem Vater den Titel auf elegantere Weise aberkennen lassen, dann würde er sie trotz allem ehelichen können. Natürlich beanspruchte er den Titel nach wie vor, aber vielleicht konnte man die Angelegenheit etwas diskreter regeln.
    Denn er wollte beides. Er wollte den Titel, der ihm die Teilnahme an der Delegation nach China ermöglichte, durch die wiederum der Einfluss und die Macht seines Unternehmens deutlich gesteigert werden würden, und er wollte Rosalind. In seinem Bett, in seinem Leben, für immer und ewig.
    Warum sollte das nicht gehen? Er konnte sich ja auch gar nicht sicher sein, ob sie sich wirklich gegen seine Pläne stellen würde. Er hatte ein gerechtes Anliegen, und Rosalind verfügte über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Bestimmt würde sie einsehen, dass ihr Vater ihm übel mitgespielt und dass er ein Recht auf den Titel hatte. Soweit er es beurteilen konnte, schien sie sich selbst nicht allzu gut mit ihrem Vater zu verstehen.
    Ihre Schwestern liebte sie jedoch. Ganz gleich, wie viel Geld er für ihren Unterhalt auch in Aussicht stellen mochte, sie würde gewiss nicht wollen, dass ihr Name mit dem Skandal in Verbindung gebracht wurde.
    Doch vielleicht bot sie dem allen die Stirn, wenn ihr etwas an ihm lag. Immerhin beabsichtigte sie, einmal die Bretter zu betreten, die die Welt bedeuten. Das würde den guten Ruf ihrer Schwestern wohl mehr beflecken als das, was er vorhatte.
    Er war hergekommen, um herauszufinden, was sie wirklich für ihn empfand, ehe er einen so drastischen Schritt wagte ... Allerdings würde sie ihm ihre Gefühle wohl kaum offenbaren, solange er sich weiter in Ausflüchten erging. Also gut. „Willst du meine Frau werden?“ platzte er heraus. „Bist du bereit, Knighton zu vergessen und dafür mich zu heiraten?“ Er hielt den Atem an. Wenn ihre Antwort Ja lautete, würde er ihr die Wahrheit sagen - die ganze Wahrheit. Zuerst jedoch musste er wissen, was sie tatsächlich für ihn fühlte. Dass sie ihn begehrte, war ihm bereits klar. Sogar jetzt huschte ihr Blick immer wieder nervös zum Bett hinüber, und auch er musste unwillkürlich immer wieder dorthin schauen. Doch empfand sie mehr für ihn?
    „Nein“, stieß sie schließlich hervor.
    Er glaubte, sich verhört zu haben. Sie wies ihn ab? Wie konnte sie das tun, nachdem er den ganzen Abend mit sich gerungen hatte, ob er ihr überhaupt einen Antrag machen sollte? „Warum denn nicht?“ Dann dämmerte es ihm. „Du glaubst, ich kann nicht für dich sorgen, ist es das? Ein Berater verdient deiner Meinung nach sicher nicht so viel, dass er eine Frau ernähren kann.“ Diese Begründung konnte er nachvollziehen, aber sie würde gegenstandslos werden, sobald er Rosalind alles gebeichtet hatte.
    „Ich versichere dir, es hat nichts mit deinem Einkommen zu tun.“
    Er zuckte zusammen. „Dann ... liegt es an meiner Vergangenheit?“
    „Nein! Es liegt daran, dass du mich gar nicht heiraten willst ! Du möchtest Mr. Knighton nur eins auswischen. Du kannst es nicht erfragen, dass ich meine Hand - und sei es aus rein praktischen Gründen - einem Mann reiche, den du so sehr verachtest.“
    Das verschlug ihm beinahe die Sprache. „Wie bitte? Ich verachte Knighton doch nicht!“
    „Ach nein? Ich habe zufällig mitbekommen, wie du mit ihm redest. Du tust so, als wärst du etwas Besseres als er. Da du von zu Haus ausgerissen bist, hast du dir selbst beigebracht, dich wie ein Gentleman zu geben, aber er hat dieses Talent nicht. Er ist nicht so gewandt wie du, trotz seiner angeblichen Ausbildung in Eton. Deshalb verachtest du ihn wegen seiner ungeschliffenen Manieren. Und dein Heiratsantrag ist nur ein weiterer Auswuchs deiner Geringschätzung; einmal mehr möchtest du ihn vorführen! “
    „Das ist doch blanker Unsinn!“ Sie hatte alles gründlich missverstanden, da sie nicht ahnte, dass er und Daniel die Rollen getauscht hatten. Was sie für Verachtung hielt, war nichts anderes als Autorität.
    „Sag mir eins, Griffith“, meinte sie sanft. „Wenn ich ihm heute dieses Angebot nicht gemacht hätte - wärst du dann jetzt überhaupt hier?“
    Er konnte den Schmerz aus ihren Worten heraushören. Er war nicht der Einzige, dessen Stolz verletzt worden war. So ungern er es auch zugab, ihr Vorgehen hatte ihn tatsächlich dazu gebracht, eine Heirat enger in Betracht zu ziehen, und sie war klug und hatte es erkannt. Aber das bedeutete doch nicht, dass er sie haben wollte, um

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