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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Bastard, und das meine ich nicht im juristischen Sinne! Nun, ich muss mich schon mit Papa herumärgern, da kann ich nicht noch einen egoistischen Taugenichts in meinem Leben gebrauchen.“
    Seine Augen funkelten. „Schön. Und ich brauche keine misstrauische Furie, die sich in alles einmischt! Genieße deine Verlobung mit deinem ,Gentleman“. Ich vermute, zu guter Letzt wirst du das ziemlich unbefriedigend finden.“
    Er wollte das Zimmer verlassen, machte dann aber plötzlich kehrt. Er legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich, um sie hart und leidenschaftlich zu küssen. Anfangs wehrte sie sich und hielt ihre Lippen fest verschlossen, doch dann presste er sie so fest an sich, dass sie seine Erregung spüren konnte, und zu ihrer äußersten Scham gab sie nach, schwach und willenlos wie immer, wenn er seine Verführungskünste einsetzte. Fast unbewusst öffnete sie den Mund, und mit einem tiefen, triumphierenden Aufstöhnen nahm er davon Besitz.
    In der offenen Tür zu ihrem Schlafzimmer, wo jeder sie hätte sehen können, küsste er sie wie ein Liebhaber, heiß und feurig. Er ließ die Hände über ihren Körper wandern und zog sie noch enger an sich. Er hörte nicht eher auf, bis sie fast besinnungslos war vor Verlangen.
    Erst da hob er den Kopf und schaute sie mit brennendem Blick an. „Mir scheint, du hast Recht - ich weiß wirklich nicht, was ein Gentleman ist. Aber wenn du das nächste Mal mit deinem ,Verlobten“ zusammen bist, dann bedenke, dass du dich nicht nach den Küssen des Gentlemans verzehrst, dass du nicht seine Hände auf dir spüren willst. Sondern die des Bastards. Und ob du es nun zugibst oder nicht - es ist der Bastard, den du in deinem Bett haben möchtest.“ Und damit ließ er sie allein.
    Noch lange, nachdem er gegangen war, bebte sie von Kopf bis Fuß vor unerfülltem Begehren. Ja, er hatte die Wahrheit gesagt. Sie wollte ihn in ihrem Bett.
    Doch wenn das bedeutete, ihn zu heiraten, obwohl er sich nicht das Geringste aus ihr machte ... Nein. Zum Glück konnte sie immer noch selbst entscheiden, wen sie heiratete. Mr. Knighton wahrscheinlich nicht. Aber Griffith auch auf gar keinen Fall.

15. KAPITEL
    Während der nächsten zwei Tage fand Rosalind heraus, dass es entschiedene Nachteile hatte, mit einem Mann verlobt zu sein, den sie gar nicht zu heiraten beabsichtigte. Papa freute sich zwar sehr über die Verlobung, aber zu ihrer Verärgerung schienen ihre Schwestern wenig begeistert davon zu sein. Rosalind hatte Helena unter vier Augen verraten, was sie in Wirklichkeit plante, aber diese war überraschenderweise von ihrem Verhalten enttäuscht gewesen. Sie hatte gemeint, es sei schändlich, Mr. Knighton so zu täuschen.
    Rosalind konnte mit Helenas unterkühlter Ablehnung leben, aber Juliets Benehmen stürzte sie in Verwirrung. Als Papa Juliet die Neuigkeit von der Verlobung mitgeteilt hatte, war sie in Tränen ausgebrochen und davongelaufen. Seitdem hatte Rosalind sie kaum noch zu Gesicht bekommen.
    Erst am heutigen Tag glaubte Rosalind begriffen zu haben, worin der Grund für Juliets Kummer bestand. Ihre Schwester war fest entschlossen gewesen, die Familie zu retten und damit wieder gutzumachen, was sie ihrer Meinung nach durch ihre Geburt an Schuld auf sich geladen hatte. Diese Gelegenheit zur Wiedergutmachung hatte Rosalind ihr nun genommen.
    Doch Rosalind bereute ihr Verhalten nicht. Juliet war viel zu jung, um sich für die Familie zu opfern.
    Dabei behagte auch Rosalind die Opferrolle nicht sehr. Sie hatte gehofft, ihr Angebot würde sie von Mr. Knightons Gegenwart befreien, stattdessen tauchte er nun überall auf. Sie wandte zwar regelmäßig ein, dass sie ihn bei den Hochzeitsvorbereitungen nicht brauche, aber er wollte einfach nicht auf sie hören. Er bestand darauf, viel Zeit mit ihr zu verbringen; er begleitete sie in die Stadt, er war bei ihren Besprechungen mit der Köchin anwesend.
    An diesem Tag hatte er ein Picknick zu zweit vorgeschlagen. Ihr graute ein wenig vor einer so intimen Unternehmung, aber sie konnte nicht ablehnen, ohne Verdacht zu erregen. Daher wartete sie nun also im Salon auf ihn und versuchte, ganz ruhig zu bleiben, was ihr aber nicht gelang.
    Sie war es traurigerweise überhaupt nicht gewohnt, dass man ihr den Hof machte. Ihre früheren Bekanntschaften mit Männern hatten meist wegen ihres zugegebenermaßen aufbrausenden Naturells ein rasches Ende gefunden. Kein Mann war ihr je nahe genug gekommen, um ihren selbst errichteten Schutzwall durchbrechen

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