Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
einer Weile.
»Mindestens so lange, bis die Reparaturen erledigt sind«, erwiderte Jessan, ohne LeSoit anzusehen. Stattdessen beobachtete er die Tür. Sie blieb hartnäckig geschlossen. »Wahrscheinlich so lange, bis die HiKomms wieder funktionieren und wir uns ein Bild davon machen können, was da draußen vorgeht.«
»Glaubst du, dass die Kommunikationskanäle bald wieder funktionieren?«
»Was? … Ach so.« Jessan zwang sich, seinen Blick von der Tür loszureißen. »Das denke ich schon, ja. Die Magier haben sie mit einem Trick lahmgelegt, ihre Flotte wird früher oder später mit ihren eigenen Leuten zu Hause kommunizieren müssen.«
Ein anderer Roboter näherte sich dem Tisch und schenkte Wein in die Gläser. Jessan trank einen Schluck, ohne etwas zu schmecken, und stellte das Glas wieder auf den Tisch. LeSoit stellte ihm eine andere Frage. Als Jessan begriff, dass er weder die Frage gehört hatte noch die Antwort, die er darauf gegeben hatte, schob er seinen Stuhl zurück und stand auf.
»Das reicht jetzt«, sagte er, zerknüllte seine Serviette und warf sie auf das Tischtuch. »Iss einfach ohne mich weiter. Ich komme zurück, nachdem ich den Captain gefunden habe.«
Er brauchte fast eine Stunde, bis er sie endlich fand; und dann spürte er sie an dem naheliegendsten Ort auf, einem Ort, den er bis zuletzt aufgespart hatte, weil er einfach nicht geglaubt hatte, dass sie dort sein könnte. Aber nachdem er die gesamten oberen Ebenen der Basis durchsucht hatte, ging er endlich zu Bekas Zimmer, einer kahlen Kammer am Ende eines ungenutzten Ganges, der einmal das Beobachtungsdeck des Asteroiden gewesen war.
Er legte seine Handfläche auf die Schlossplatte, und die Tür glitt auf. Das Licht in dem Raum war ausgeschaltet und die Deckenpaneele zurückgefahren, so dass nur das Panzerglas eine Barriere zwischen dem Raum und den Sternen bildete.
Beka stand in der Mitte des Raumes. Sie hatte den Rücken zur Tür gedreht und blickte auf das Sternenfeld über ihrem Kopf.
Sie drehte sich nicht einmal um, als Jessan eintrat. Etwas an ihrer Haltung trieb ihm die Kälte in die Knochen; es war eine undefinierbare Qualität an ihr, die sowohl vertraut als auch vollkommen fremdartig war. Er zitterte förmlich vor Angst um sie. Dann durchquerte er den Raum mit drei langen Schritten, und der samtartige Bodenbelag gab unter jedem seiner Schritte nach. Er zwang sich dazu, auf Armeslänge von ihr entfernt stehen zu bleiben.
»Beka?«, fragte er leise. »Geht es dir gut?«
Sie drehte sich um. »Nyls?«
»Ja.«
Er musste sich zusammenreißen, um die Fassung zu bewahren. Von ihrer üblichen Fahrt-zur-Hölle-Arroganz war nichts auf ihrem Gesicht zu erkennen. Es war so blass, dass es im Licht der Sterne wie ein blanker Knochen aussah. Ihre Augen waren dunkel, als hätte sie etwas betrachtet, was sie mehr fürchtete als den Tod.
Und der Captain fürchtet weder Hölle noch Tod noch Verdammnis …
Er streckte die Hand aus und sprach sie mit ihrem Kosenamen an, den er von ihrem Bruder Ari erfahren hatte. »Bee?«
Verzweifelt griff sie nach seiner Hand und zog ihn mit überraschender Kraft zu sich. So nah an ihr spürte er das Zittern, das ihren ganzen Körper durchrieselte, eine Welle nach der anderen. Sie presste ihr Gesicht fest gegen seine Schulter. Und er hielt Beka fest, ohne irgendetwas zu sagen, bis das Zittern schließlich aufhörte.
»Na«, sagte er schließlich, obwohl er wusste, wie verrückt das klang, aber ihm fiel nichts Besseres ein. »Na, na … fühlst du dich jetzt besser, Captain?«
Sie bog den Kopf ein wenig zurück und sah zu ihm hoch. Erleichtert stellte er fest, dass dieses starre Entsetzen aus ihrem Gesicht verschwunden war. Sie wirkte immer noch blass und eindringlich, sah jetzt jedoch nicht mehr so aus, als wäre sie eine Fremde in ihrem eigenen Körper.
»Nyls«, sagte sie leise, »liebst du mich?«
Er blinzelte verwirrt. »Ja. Ich dachte, das wüsstest du.«
»Dann bleib bei mir, Nyls. Ich brauche dich.«
»Natürlich. Immer.«
Nun schien sie sich etwas mehr zu entspannen, als wären ihre schlimmsten Ängste ein wenig gelindert worden. Aber ihre Miene wirkte immer noch besorgt.
»Dann kommst du mit mir nach Suivi Point?«, erkundigte sie sich.
»Nach Suivi oder wohin auch immer«, erwiderte er verblüfft. »Was genau wollen wir denn in Suivi Point?«
»Wir? Wir wollen nichts … aber da befindet sich etwas. Deswegen muss ich dorthin fahren und … etwas tun. Versprichst du, mich zu
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