Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Vinhalyn einen besorgten Blick zu. »Was ist das Problem, Mistress? Falls wir etwas übersehen haben sollten …?«
»Nicht dass ich wüsste«, antwortete sie. »Es ist nur … warten Sie einfach noch ein kleines bisschen ab, einverstanden? Ich muss zuerst einen letzten Rundgang über das Schiff machen.«
Vinhalyn wirkte ernst. »Ich nehme an, Sie haben das Gefühl, dass wir noch etwas brauchen, bevor wir den Hyperraumantrieb hochfahren?«
»Das trifft es ungefähr, ja.«
»Dann machen Sie, was notwendig ist, Mistress«, antwortete er. »Sorgen Sie für unsere Sicherheit. Und lassen Sie uns wissen, wann Sie bereit sind, mit den Sprungtests zu beginnen.«
Sie nickte ihm als Antwort zu, nahm dann ihren Stab, den kurzen, in Silber gefassten Stab eines Lordmagus, in die rechte Hand und drehte sich um, um den Maschinenraum zu verlassen.
Sorg für ihre Sicherheit, dachte sie. Genau. Ich weiß immer noch nicht, was ich da tue oder warum ich es mache. Ich weiß nur, dass es noch nicht der richtige Moment für uns ist zu springen.
Wie es schien, wusste sie jedoch noch etwas mehr. Der Gedanke drängte sich ungebeten an die Oberfläche ihres Geistes. Weil hier irgendetwas ist, das ich noch nicht gefunden habe. Sobald ich es aber gefunden habe, können wir starten.
Sie schloss die Augen und ließ sich von ihrem Gefühl auf den Pfad führen, dem sie folgen sollte. Sie ging ein Stück, bog um eine Ecke, ging dann weiter, bog erneut um eine Ecke, geführt von ihrer inneren Sicherheit, bis sie an eine Stelle kam, wo sie nicht länger den Wunsch verspürte, noch weiter zu gehen. Als würde sich eine Wolke heben, verschwanden der Zwang und ihre Rastlosigkeit und wurden von einem tiefen Gefühl des Friedens ersetzt.
Sie seufzte und öffnete die Augen. Im selben Augenblick stieg ihr der Gestank von Hexerei in die Nase. Das Gefühl von Magie drückte von allen Seiten auf sie, verflochten, verknotet, verformte die Substanz aller Dinge und war am schwersten und dicksten dort, wo die Macht eigentlich am reinsten strömen sollte. Sie befand sich im Mittelpunkt des Schiffes, wo keinerlei Maschinen oder Kontrollsysteme aktiv waren, in einem dunklen Raum mit einem weißen Kreis, der in die Deckplanken eingelassen war. Dämmriges Licht beleuchtete spärlich den Raum. Sie war allein.
Ich habe diesen Platz gemieden , dachte sie. Seit ich Cantrel darüber sprechen hörte, habe ich ihn gemieden, habe immer andere Wege eingeschlagen, selbst wenn der kürzeste Weg an diesem Raum vorbeiführte. Und jetzt bin ich trotzdem hier, ob ich nun herkommen wollte oder nicht. Weil dies der Ort ist, an dem ich sein muss.
»Also gut«, sagte sie laut zu dem Universum, das ihr lauschte. »Hier bin ich. Was willst du?«
Das Universum antwortete.
Eine plötzliche Lethargie überkam sie, und fast wäre sie vor Erschöpfung zusammengebrochen. Der Drang, mitten in dem weißen Kreis niederzuknien, war nahezu übermächtig. Sie kämpfte dagegen an.
Das ist unnatürlich , dachte sie. Ich sollte hier verschwinden.
Aber sie war nicht in der Lage, ihren Füßen den Befehl dazu zu geben.
Klea ließ das Nudelrestaurant hinter sich und ging zügig und schweigend durch Namports dunkle Straßen. Owen folgte dicht hinter ihr, ebenso stumm; aber sie glaubte nicht, dass er auch nur annährend bei ihr war. Der größte Teil seines Geistes hielt sich bereits woanders auf, machte sich für das bereit, was er tun wollte. Sie kannte den Weg so gut, dass sie ihre Schritte nicht verlangsamen musste, bis sie ein einigermaßen wohlhabendes Viertel erreichten, das weit entfernt vom Raumhafen lag. Schließlich standen sie vor ihrem Ziel: einer hell erleuchteten Taverne, die auf der einen Seite von einem Hotel für Geschäftsleute flankiert wurde und auf der anderen von einem Theater, in dem auf HoloVid extravagante Unterhaltung geboten wurde.
»Also gut«, sagte sie. »Wir sind da. Komm mit rein.«
Owen warf einen Blick auf das bunte Holoschild der Taverne … es war eine Werbung für Tree-Frog-Moonlight-Bier. »Hier?«
»Du wolltest doch einen verschlossenen Raum«, sagte sie. »Wenn das Freling’s nicht gut genug für dich ist, bist du auf dich allein gestellt.«
Er musterte sie. Sie bemerkte, dass er unsicher war, und dabei dämmerte ihr, dass sie so etwas wie Unsicherheit nur sehr selten an ihm bemerkt hatte. »Das stört mich nicht«, sagte er schließlich. »Aber du, Klea … bist du sicher, dass du das hier tun willst?«
»Ob ich es will oder nicht, das spielt doch
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