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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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würde, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis sie fertig war. Als sie die Sequenz beendet hatte, nickte sie ihm grüßend zu, hakte den Stab an ihren Gürtel und trat dann zu ihm an die Ladeplattform.
    »Ich habe dich kommen sehen«, sagte sie, während sie ihr Wams von dem Geländer nahm. »Ich habe die Sequenz beendet, sobald ich einen geeigneten Punkt für eine Unterbrechung erreicht hatte.«
    »Du hättest ruhig weitermachen können. Ich habe dir gern zugesehen.«
    Wegen ihrer dunklen Haut war es zwar schwer zu erkennen, aber er vermutete, dass sie errötete. »Es stört mich nicht, wenn du mich beobachtest. Aber ich glaube, du bist hergekommen, um mit mir zu reden, und ich habe schon lange keine angenehmen Gespräche mehr geführt.«
    »Lieutenant Vinhalyn scheint jedenfalls viel von dir zu halten«, erwiderte Ari und runzelte die Stirn. »Gibt es ein Problem mit den anderen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es sei denn, du nennst zu viel Ehrfurcht und Respekt ein Problem. Für mich ist das eins, weil ich diejenige bin, der man es entgegenbringt, aber es gibt keine höfliche Art und Weise, wie ich sie daran hindern könnte.«
    »Da hast du recht. Gibt es denn etwas, das ich tun könnte?«
    »Ja, fang nicht an, mich so sehr zu respektieren, dass wir nicht mehr miteinander reden können. Und was auch immer du tust, nein, ich meine, was auch immer ich tue, hab keine Angst vor mir. Ich glaube nicht, dass ich das ertragen könnte.«
    Ari beschlich eine böse Vorahnung, ein Gefühl, als balle sich unmittelbar hinter seinen Rippen eine Faust und umschließe etwas. Er holte tief Luft und zwang das Gefühl mit seiner Willenskraft weg. »Dann werde ich mich danach richten.«
    »Danke.« Sie schwieg einen Moment; danach hob sie die Hand und legte ihre Fingerspitzen auf sein Handgelenk. Er spürte, wie sich seine Haut unter ihrer Berührung erwärmte. »Ich habe es vermisst, weißt du, dass mich jemand wie einen normalen Menschen behandelt und nicht wie ein Wunder wirkendes Orakel.«
    Was hast du ihnen dann prophezeit? Das hätte er sie gern gefragt. Was hast du zu ihnen gesagt?
    Aber er hütete sich, sie danach zu fragen.
    Commodore Gil warf einen Blick auf die Straße. Der größte Teil des Verkehrs war aufgrund der späten Stunde bereits verschwunden, und die schweren Nullgrav-Transporter würden erst kurz vor Morgengrauen auftauchen. Zu dieser Stunde gehörte Waycross den FreeSpacern, die zu Fuß, einige schlendernd, manche auch taumelnd, von einem bunt erleuchteten Unterhaltungsetablissement zum anderen unterwegs waren.
    »Ich sehe keinerlei Probleme«, antwortete Gil. »Sieht doch alles so aus wie immer.«
    »Genau das gefällt mir nicht.«
    »Sie klingen fast wie ein Adept.«
    »Meine diesbezügliche Imitation ist auf Partys immer ein Riesenerfolg.« Sie deutete mit einem Nicken auf eine schmale Gasse, die rechts von ihnen abging. »Tun Sie mir den Gefallen, Commodore, bitte. Gehen wir stattdessen hier entlang.«
    Gil betrachtete seine Adjutantin noch einen Augenblick, dann zuckte er mit den Schultern. »Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht tun sollten, denke ich. Immerhin sind wir hier in Waycross; das Herumschleichen in dunklen Gassen gilt hier praktisch als Nationalsport.«
    Gil ging voraus in die Gasse, und dann verließen sie die Hauptstraße. Der neue Weg war kaum mehr als eine schmutzige Lieferantenpassage zwischen zwei Reihen von Gebäuden. Sie wurde von blauen Sicherheitslampen schwach erleuchtet, die Hintereingänge und Müllcontainer markierten. Über ihren Köpfen schimmerte das etwas blassere Dunkel des Nachthimmels. Sie hatten etwa die Mitte der Gasse erreicht, als eine Leiter links von Gil auf das Dach eines Gebäudes führte.
    Jhunnei blieb stehen. »Das ist es«, erklärte sie. »Sehen Sie selbst.«
    Gil beugte sich vor und untersuchte die Leiter. Es war hell genug, um die dünne Kruste aus Schlamm bemerken zu können, die an den eisernen Sprossen klebte. Er berührte den Schlamm und spürte die kühle Feuchtigkeit. Der Dreck war noch ganz frisch.
    »Sieht aus, als wäre kürzlich jemand die Leiter hinaufgeklettert«, erklärte er. »Wahrscheinlich ein Wartungstechniker.«
    »Diese Spur ist nicht älter als eine halbe Stunde«, meinte Jhunnei. »Und Mitternacht ist eine sehr merkwürdige Zeit, um Wartungsarbeiten durchzuführen, selbst in Waycross.«
    Sie überlegte. »Nennen Sie es eine Ahnung, Commodore, aber ich glaube, wir sollten uns trennen. Sie sehen nach, was auf dem Dach vor sich

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