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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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weitere, die aus ihren eigenen Quartieren geworfen worden waren, um Platz für Passagiere zu schaffen, schliefen wie Owen und Klea in Schlafsäcken auf dem Boden.
    »Hier?«, erkundigte sie sich. »Es gibt nicht mal einen Zentimeter freien Platz, auf dem ich tanzen könnte.«
    »Man muss lernen, sich den Umständen anzupassen.«
    »Wenn ich jemanden trete und aufwecke, wird er mich sehr wahrscheinlich in eine Luftschleuse einpassen und an die frische Luftleere befördern.«
    »Das glaube ich kaum«, antwortete Owen, nachdem er einen Moment lang darüber nachgedacht hatte. »Wahrscheinlicher ist, dass sie dich in den Frachtraum zu den anderen Passagieren stecken. Aber davon solltest du dich nicht irritieren lassen.«
    »Du hast leicht reden«, murrte Klea.
    Trotzdem faltete sie ihren Schlafsack zusammen und stand auf. Sie nahm ihren Stab, den ehemaligen Besenstil, mit beiden Händen. Dann baute sie sich in der Ausgangsposition auf und tanzte.
    Auf so beengtem Raum zu arbeiten war schwierig. Sie hatte das Gefühl, unsichtbare Barrieren würden sie umgeben, ihre Bewegungen behindern, sie zwingen, alles weniger ausladend zu gestalten, kleinere, langsamere Schritte zu machen und immer, immer wieder zu dem Zentrum zurückzukehren, von dem aus sie begonnen hatte. Aber sie gab nicht auf, und zwischen einer ungeschickten Bewegung und der nächsten übernahm die Essenz des SchattenTanzes das Kommando, verwandelte ihre zähen Bemühungen und strömte in sie hinein – wie strahlendes Wasser.
    Auf Nammerin hatte Owen einmal gesagt, dass der SchattenTanz mehr eine Meditation wäre als eine Kampftechnik oder ein Mittel, Selbstdisziplin zu erlangen. Sie war ein- oder zweimal kurz davor gewesen, durch eigene Erfahrung zu begreifen, was er gemeint hatte. Doch nie zuvor war sie dieser Erkenntnis so nahe gekommen wie jetzt, weil dieser kleine Fleck, auf dem sie tanzen konnte, sich in diesem Moment beinahe unendlich auszudehnen schien, so als würden ihre Bewegungen selbst den Raum um sie herum erschaffen und ihn ins Nichts ausdehnen.
    Die Tür und das Schott waren verschwunden; sie waren mit allem anderen in die unendliche Ferne gerückt, die sie mit ihrem Tanz erschuf. Nur das matte Schimmern der Notbeleuchtung war geblieben und tauchte alles um sie herum in ein blaues Licht, das keine Quelle zu haben schien.
    Dies hier ist ein Un-Ort , dachte sie, ohne die Schritte des Tanzes zu unterbrechen, während sie den Tanz-Grund um sie herum aufrechterhielt. Dies hier ist eine Un-Zeit. Es ist kein Ort, an dem ich jemals gewesen wäre.
    Und es ist wichtig.
    Sie tanzte weiter, und um sie herum begannen Phantome und Illusionen in dem blauen Licht Form anzunehmen.
    Um sie zu sehen, bin ich hergekommen.
    Sie tanzte und beobachtete.
    Die rudimentären Formen wuchsen zu einer einzigen klaren Vision zusammen … und sie war nicht mehr allein auf dem Tanz-Grund. Irgendwo in der blauen Unendlichkeit vor ihr, zu weit entfernt, als dass sie ihn hätte berühren können, aber doch so nah, dass sie jede noch so feine Einzelheit erkennen konnte, arbeitete ein anderer Tänzer, um – ebenso wie sie – das Nichts in Schach zu halten.
    Wer bist du? Was tust du hier in meinem Tanz?
    Sie schleuderte die Frage in das Universum aus blauem Licht, aber der andere antwortete nicht, schien sie nicht einmal zu hören. Es war ein schlanker Mann, der seine Jugend lange hinter sich hatte, mit grauem Haar und einem müden, zerfurchten Gesicht; er bewegte sich in einem Tanz, der dem ähnelte, den Owen sie gelehrt hatte, und doch auch wieder nicht. Der Stab, mit dem er arbeitete, war nicht der Stab eines Adepten, der mit beiden Händen gehalten werden sollte, sondern ein kürzerer Stock, ebenholzschwarz und mit Silber umwickelt. Er hielt ihn locker in einer Hand.
    Natürlich erkannte sie die Waffe. Die Magier des Kreises auf Nammerin hatten solche Stäbe benutzt.
    Doch der Mann, den sie beobachtete, benahm sich nicht wie ein Lordmagus, trug auch nicht die schwarzen Roben, Handschuhe und die starre Maske aus schwarzem Plastik, die Kleidung, mit der alle Angehörigen eines Kreises gleich aussahen. Und er war allein … konnte sich nicht auf die Kraft seiner Gefährten beziehen, als seine Macht erlosch. Nur auf sich selbst.
    Moment. Er ist nicht allein.
    Jetzt konnte sie noch eine weitere Gestalt erkennen, die von den blauen Schatten hinter dem alten Mann halb versteckt wurde. Diesmal war es eine Frau, hellhäutiger und größer als der Mann, der sie bewachte. Sie war von Kopf

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